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Allgemein Gesundheit

Hörsturz – Mein Protokoll

Aufwachen und feststellen, dass die ganze akustische Wahrnehmung irgendwie komplett falsch ist – Das habe ich erlebt, es steigerte sich bis zur einseitigen Taubheit und ich wünsche das niemanden.

Dieser Beitrag soll dazu dienen, andere Betroffene zu informieren. Was ist ein Hörsturz, wie lief das bei mir ab, wie ging ich mit der Panik um. Inzwischen ist mein Hörvermögen messbar wiederhergestellt – auch wenn es sich nicht so anfühlt.

Wenn Du also gerade eine deutliche Einschränkung im Hören verspürst und diesen Beitrag gefunden hast – Lies ihn durch und hoffentlich hilft er Dir bei der Bewältigung dieser extrem unangenehmen Situation – denn egal wie man sehr sich anstrengt, man kann dieses Erlebnis niemandem beschreiben, der es nicht selbst erlebt hat.

Dienstag, 4.12.2018 – Was ist das?

Ich wachte Morgens ganz normal auf aber nichts war mehr normal. Ich hatte einen recht lauten, anhaltenden Ton auf dem Linken Ohr und irgendwie war die ganze Raumakustik kaputt. Der Raumklang, der Schall von den Wänden beim Sprechen fiel mir plötzlich sehr bewusst auf, meine Stimme klang für mich komplett falsch. Was war hier los?

Der Dauerton verstummte nach ein paar Minuten und es blieb die kaputte Akustik. Erst fühlte es sich so an, als hätte ich Wasser im rechten Ohr weil es rechts so dumpf klang. Es dauerte einen Moment bis ich realisierte: Rechts war alles in Ordnung – Links fehlten die tiefen Frequenzen! Scheiße, Anflug von Panik, so etwas kannte ich nicht.

Ich suchte im App-Store nach einem Hörtest, lud mir den Mimi Hearing Test und teste was los war – Meine Wahrnehmung wurde bestätigt

iOS-Hörtest zeigt: Tiefe Frequenzen sind links stark abgesenkt.

Bitte immer bedenken: So eine Hörtest-App kann medizinisch nicht korrekt sein wenn nicht kalibrierte Kopfhörer verwendet werden. Darauf weist die App auch hin. Ich nutzte einen Bose QC35 II und war dennoch erstaunt, wie sehr sich das Ergebnis mit den Messungen beim HNO deckten.

Wichtig: Diese Selbsttests sind nicht zu empfehlen! Mehrere Ärzte und Akustik-Techniker rieten mir davon ab. Man schafft sich selbst ein Bio-Feedback und das kann durchaus zusätzliche Panik bedeuten. Ich selbst bin Nerd, kenne mich sehr gut mit Audio aus und ich bin es gewohnt mich selbst zu messen (siehe Ernährungsumstellung, Gewichtsverlust, etc.). Aber selbst ich habe irgendwann nur noch wöchentlich gemessen… Wenn Du nicht so drauf bist, dann lass es lieber und konzentriere Dich auf andere Dinge – lesen, malen, spazieren gehen…

Waschen, anziehen, dann hatte der Hausarzt geöffnet. Direkt angerufen und angemeldet, denn: Mit so etwas ist nicht zu spaßen! Wenn Du so etwas bemerkst, dann lass es direkt untersuchen!

Der Hausarzt hat mich dann komplett durchgecheckt. Es gibt diverse Ursachen für eine Höreinschränkung. So machte ich diverse Tests mit. Blutsauerstoff, EKG, Puls, alles tipp topp. Lungenvolumen sehr gut. Ohren frei. Per Ultraschall wurden die Arterien am Hals zum Kopf geprüft – Alles gut, auch dort, wo sie sich teilen, war alles in Ordnung. Blut wurde abgenommen für eine Untersuchung. Fazit bisher: Körperlich alles in Ordnung.

Also ab zum HNO – Hals-Nasen-Ohrenarzt. Ich bekam direkt eine Überweisung und ging sofort hin.

Offensichtliche Prüfung ergab keine äußerlichen Probleme, die Ohren waren frei und nicht entzündet. Ein Hörtest ergab dann ein recht eindeutiges Bild: Hörsturz, Verlust tiefer Frequenzen auf dem linken Ohr.

Interessant übrigens, wie man das messen kann. Der Hörtest lief in zwei Schritten. Erst mit Kopfhörer jeweils links und rechts verschiedene Frequenzen und ansagen, wann man sie hört. Dann bekam ich einen … Körperschall-Dings auf den Knochen hinterm Ohr und auch hier wurde ermittelt, wann ich welche Frequenzen hören konnte. Wenn die Kurven beider Messungen gleich sind, deutet das wohl auf ein Problem im Innenohr hin – Hörsturz. Außerdem wurde noch eine Stimmgabel angeschlagen und an verschiedenen Punkten am Kopf angesetzt worauf ich sagen sollte, auf welche Seite ich den Ton höre.

Ich wurde erstmal krank geschrieben und bekam ein Medikament um die Durchblutung anzuregen.

Man kann bei einem Hörsturz nicht klar sagen, was die Ursache ist. Es kann eine Durchblutungsstörung sein, es kann eine Entzündung im Innenohr sein, es kann eine Verstopfung und somit eine Unterversorgung mit Blut sein, es kann auch ein (gutartiger) Tumor sein der auf das Innenohr drückt… keine Panik! Kann man alles in den Griff bekommen. Oft soll Stress der Auslöser sein – auch der Stress, den man selbst vielleicht gar nicht als solchen wahrnimmt.

Das übliche Vorgehen ist aktuell eine Behandlung mit Medikamenten und, wenn nichts anschlägt und sich nichts ändert, eine Untersuchung im MRT – Das macht man wohl erst als letztes, weil es eine zusätzliche psychische und akustische Belastung ist.

Und Ruhe sollte ich finden. Keine laute Musik, keine Termine. Viel schlafen, ausruhen, entspannen. Ich nahm also Tabletten und wartete… und versuchte ruhig zu bleiben.

Wie sollte ich ruhig bleiben?

Ich sprach mit verschiedenen Leuten, die so etwas schon mal hatten. Panik ist normal! Trotzdem soll man sich beruhigen, “runter kommen”, ausruhen. Ich schaltete also meine Computer ab, blieb zu Hause, döste viel auf dem Sofa und las endlich ein Buch zu Ende, dass seit Jahren auf dem Nachttisch lag. Lesen in absolut ruhiger Umgebung half mir. Je stiller es war, desto weniger bemerkte ich die Klangunterschiede und das Lesen lenkte mich etwas ab.

Mittwoch / Donnerstag, 5./6.12.2018 – Es wird besser

Mit einer iOS-App und meinen Over-Ear-Kopfhörern testete ich mich selbst und bestätigte meine Wahrnehmung: Die Bässe waren immer noch leiser aber es wurde besser… Puh

Am nächsten Tag kamen die tiefen Töne links wieder etwas zurück

Die Blutuntersuchung vom Hausarzt war durch und ergab keine Auffälligkeiten.

Freitag, 7.12.2018 – Schon wieder ein anderer Klang, was ist los?

Ich wachte auf und schon wieder war der Klang ein anderer. Irgendwie verschoben, Mist, wurde es schlechter? Oder einfach nur anders? Ich startete meinen Hörtest noch bevor ich zum HNO-Termin fuhr, den ich Heute ohnehin hatte.

Meine Messung deckte sich mit der vom HNO: Die Bässe waren ähnlich wie am Vortag, aber alle anderen Frequenzen gingen runter auf dasselbe Niveau! Ich hörte also links ein durchgängiges Spektrum aber alles gleichmäßig leiser. Sehr merkwürdiges Gefühl.

Die Bässe blieben etwas schlechter aber nun folgte das komplette Spektrum

An diesem Freitag wollte ich mit Tanja zur Pferd&Jagd Messe nach Hannover. Ich fragte die HNO, ob ich das machen könnte. Wir hatten uns sehr darauf gefreut und irgendwie wäre es Stress gewesen, diesen gemeinsamen Termin abzusagen. Es gab keine Einwände, wenn ich meine Ohren schützen würde, ich sollte einfach laute Musik meiden. Kein Problem, ich habe guten Ohrschutz immer dabei (Empfehlung: SonicShop – Ich habe noch alte MusicSafe, denke aber über neue nach) also ab zur Messe.

Der Messebesuch mit dem Ohrenschutz war extrem angenehm. Ich konnte Vorträgen über die Lautsprecher besser folgen als Leute ohne Schutz smile

Als ich Abends wieder zu Hause war bemerkte ich aber, dass es Links doch leiser geworden war…

Samstag, 8.12.2018 – Scheiße, Panik

Ich wachte auf, Akustik komplett im Arsch. Alles kaputt. Ich hörte es kaum, wenn ich mein linkes Ohr berührte. Links alles irgendwie weg, gefühlt war links nichts mehr da. Panik! Wochenende, HNO nicht verfügbar, Notaufnahme in Northeim angerufen, kein Spezialist vor Ort und in Göttingen erst ab 11 Uhr.

Ich nahm meinen Hörtest und wurde bestätigt. Links extrem wenig, die Kopfhörer schafften es kaum mir etwas hörbar zu machen. PANIK.

-40dB und weniger in manchen Frequenzen. Das fühlte sich beinahe taub auf einem Ohr an…

Ich rief im Klinikum Göttingen an. Dann fuhr mich Tanja hin und ich wartete auf den HNO. Der ließ sich die Historie erzählen, er kannte meine HNO, dann machte er einen “improvisierten” Hörtest mit mir, der meine eigene Messung bestätigte.

Ich hatte für den kommenden Dienstag einen HNO-Termin und die Ärztin hätte mich dann auf Kortison umgestellt, so hatten wir das besprochen. Der HNO im Klinikum beschloss dann, sofort umzustellen. Ich bekam ein Rezept und eine Anleitung für die hochdosierte Kortisonbehandlung.

In meinem Fall ging es mit 250mg am Tag los. Wichtig ist es, Kortison über einen gewissen Zeitraum langsam wieder abzusetzen, damit der Körper es wieder selbst produziert – womit er nämlich aufhört, wenn man es in solchen Mengen von Außen zuführt. 

Toll. 5 Tabletten zum Frühstück, eine Magentablette zum Abendbrot. Aber mir war alles egal, wenn es nur die Chance auf Hören gab.

In der gesamten nächsten Zeit hatte ich übrigens ein sehr lautes Störgeräusch auf dem linken Ohr. Anfänglich nur ein sehr hohes Rauschen/Zirpen, inzwischen aber auch tiefes Rauschen, wie so ein Durchblutungsrauschen, wie wenn man sich eine Muschel ans Ohr hält, nur intensiver, voller. Dazwischen immer wieder einzelne, metallische Klänge, einzelne Töne, mal in Oktavenabständen, mal in Terzen, sehr musikalisch und ich fing irgendwann mich zu freuen, wenn mir mein Ohr wieder eine “Melodie” spielte – Ich sagte mir: Wenn das Ohr noch Töne machen kann, dann wird es hoffentlich auch wieder Töne von Außen zulassen.

Montag, 10.12.2018 – links Taub,Nichts mehr, Hilfe

Am Montag war mir klar, wie viel ich am Samstag doch noch entfernt wahrnehmen konnte denn jetzt klang alles, als ob man einen Kopfhörer aufsetzt und den Balance-Regler hart auf rechts dreht. Und zwar nicht nur das, was von außen kommt sondern auch meine eigene Stimme. Ich hörte meine Schritte nicht mehr über den Körperschall, ich hörte mein Kauen beim Essen kaum noch.

Und jetzt versuch mal ruhig dabei zu bleiben!

Ich zog den Termin vor und fuhr schon heute zum HNO. Der Hörtest ergab: Ich war links nahezu taub. Fast durchgehend -80dB bis -100dB. Kann man schwer beschreiben. Ich konnte mich am und im Ohr kratzen und hörte es nicht! Ich konnte Wasser ins Ohr laufen lassen und hörte es nicht. Nur wenn ich das Ohr richtig doll und schnell zudrückte, hörte ich ganz leise, ganz entfernt diesen sehr tiefen “Fump”-Ton. Hielt ich das linke Ohr zu und sprach, hörte ich nichts – NICHTS von mir auf dem linken Ohr.

Das rechte Diagramm zeigt das linke Ohr, die dicke, untere Linie ist die vom 10.12. Das war jetzt wirklich nahe an der Taubheit links.

Meine HNO versuchte mich zu beruhigen und meinte, ich hätte ja gerade mit dem Kortisonschema angefangen und wir müssten dem jetzt Zeit geben. Puh, es gab noch Chancen.

Es trudelten inzwischen mehr Erfahrungsberichte aus meinem Umfeld ein. Wahnsinn wie viele Menschen so etwas schon mal hatten – auch mehrfach! Ich lernte: Bei einigen hat es 6-8 Wochen gedauert bis es tatsächlich wieder komplett weg war – also weg im Sinne von wieder richtig hören können. Klingt blöd aber so etwas half mir mich zu beruhigen. Zeit… es braucht Zeit… 

Ich bestellte mehr Bücher, meine Krankschreibung wurde verlängert, ich lag viel zu Hause, las, trank viel Wasser (wie immer) und Tee, aß Mandarinen weil mich das Schälen und die Langsamkeit entspannten. Ich stellte viele Notifications vom iPhone ab, fing an Themenfilter für meinen Twitter-Client einzurichten – alle Stichworte unterdrücken, die mich ohnehin nur aufregen… und ich wartete

Freitag, 14.12.2018 – HNO Termin, ich höre wieder hohe Frequenzen

Zum Ende der Woche fiel mir auf, dass sehr hohe Frequenzen wieder von links zu kommen schienen. Klappern vom Geschirr, das Aufziehen von Gardinen, Wasserplätschern, Knistern von diesen harten Plastiktüten in denen Süßigkeiten vom Bäcker verpackt sind… Aber nur die Obertöne, die richtig fiesen Frequenzen.

Am Freitag hatte ich einen HNO-Termin und der Hörtest ergab, dass links immer noch wenig ankam aber schon mehr als beim letzten Mal! Ich war nicht mehr bei -80dB sondern eher um -40dB bis -60dB, also vergleichbar mit dem Panik-Samstag im Klinikum Göttingen, nur über andere Frequenzen verteilt.

Rechtes Diagram zeigt das linke Ohr. Die dicke, schwarze Linie ist die aktuelle Messung. Deutliche Verbesserung

Interessanterweise war dieses Stadium sehr unangenehm weil ich die Obertöne von Stimmen, die über die Wände von Zimmern reflektierten extrem gut wahrnehmen konnte und das eher einem fiesen Zischen gleich kam. Aber hey, ich hörte überhaupt mal wieder was links und das fand ich gut!

Dienstag, 18.12.2018 – Es geht aufwärts, ich weine fast vor Freude

Übers Wochenende bemerkte ich, dass ich mehr vom Wasserplätschern hörte. Das Piepen vom Wasserkocher war zwar stark verzerrt aber ich hörte es eindeutig auch links. Überhaupt waren viele Frequenzen wirklich verzerrt, sie schienen zu “schreien” und unsauber zu sein. Ich musste Tanja immer wieder erinnern bitte leise zu sprechen, weil ich links einen unfassbar unausgeglichenen Frequenzbereich hörte und vieles irgendwie zu übersteuern schien.

Ich startete meinen Hörtest und freute mich: Relativ durchgängiges Frequenzspektrum aber alles noch leicht abgesenkt – die Verzerrungen kann so ein Hörtest nicht ermitteln aber – JA – Ich war glücklich, wirklich, richtig glücklich! Ich war soweit, mich mit diesem Zustand abzufinden.

Da war es wieder, das durchgehende Spektrum aber alles leiser als normal. Egal, ich freute mich riesig!

Donnerstag, 27.12.2018 – HNO Termin

In den letzten Tagen war meine Wahrnehmung links immer besser. Immer noch irgendwie gehemmt, es fühlte sich draußen, beim Rauschen von Straßenverkehr und Wind, immer noch so an, als hätte ich irgendwie Druck auf dem Ohr aber ich hörte auch leise Töne wieder.

Der HNO-Termin bestätigte dies: Der Hörtest ergab ein gutes Hörvermögen auf beiden Seiten. Sehr hohe Frequenzen sind altersbedingt abgesenkt – Links etwas mehr als rechts aber ob das auch vorher so war, weiß ich mangels Test nicht.

Komisch. Laut Test also alles wieder in Butter – nach meiner eigenen Wahrnehmung aber irgendwie nicht.

Das wiederum sei durchaus normal, erklärte mir meine HNO. Sie verglich es mit einer normalen Wunde bei der eine Narbe sichtbar bleiben kann. So kann es sich auf dem Ohr eben auch anfühlen oder anhören.

Ich habe auch weiterhin ein hohes Rauschen/Zirpen auf dem linken Ohr, das Ohr ist noch empfindlicher was ich bei längeren Gesprächen oder beim Fernsehen bemerke. Ich muss mich also noch weiter schonen.

Dennoch gab es das OK um ab Januar wieder arbeiten gehen zu können – Ich freute mich riesig darüber, ehrlich smile

Mein eigener Test deckte sich mit dem vom HNO – linkes Ohr hatte jetzt wieder gutes Hörvermögen aber Absenkungen im hohen Bereich – was auch altersbedingt kommen kann.

Du bist betroffen? Ruh Dich aus und – Gute Besserung!

  1. Nimm es nicht auf die leichte Schulter. Geh zum Arzt und lass Dich untersuchen damit alles äußerliche und körperliche schon mal ausgeschlossen werden kann. Das ist nicht nur wichtig sondern half mir auch dabei, mich immer wieder zu beruhigen.
  2. Nimm den Rat ernst und ruh Dich aus. Computer aus, schlafen oder, wenn Du die Möglichkeit hast, spazieren gehen im Wald oder wo es wirklich leise ist, damit Du den akustischen Unterschied nicht ständig bemerkst. Frische Luft, leichte Bewegung, in die Ferne sehen – hilft alles beim ruhiger werden
  3. Es ist medizinisch weiter unklar, ob Medikamente helfen oder ob es auch ohne über die Zeit besser geworden wäre. Berate Dich mit deinem Arzt für Deine Situation und dann handele danach. Bei manchen hat Kortison geholfen, bei manchen Infusionen, bei anderen Spritzen direkt durchs Trommelfell ins Ohr, wieder andere haben eine Sauerstoffbehandlung im Drucktank gemacht… es gibt zig Möglichkeiten und keine verspricht schnellen Erfolg. Mir schilderten drei Ärzte unabhängig voneinander, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach die Zeit und Ruhe hilft, dass der Körper sich selbst repariert. Kortison hilft, um Entzündungen und Schwellungen abzubauen, ob das jetzt bei mir geholfen hat oder die Zeit? Mir egal!
  4. Gib dem ganzen Zeit! Einige schilderten mir, dass nach wenigen Tagen alles wieder normal war, andere erzählten, dass es 6-8 Wochen dauerte. Und übrigens bedeutet das nicht, dass es über den ganzen Zeitraum langsam besser würde, nein, es kann durchaus Wochenlang gleichbleibend schlecht sein und dann, plötzlich, in wenigen Tagen besser werden. Also keine Panik! Schnapp Dir Bücher und geh immer wieder an die frische Luft. Fang an zu zeichnen oder zu malen…

Ich drücke Dir die Daumen!

48 Kommentare zu “Hörsturz – Mein Protokoll

  1. Hallo Boris,

    ich freue mich echt, dass es Dir wieder besser geht….ja, der Körper…solange alles funktioniert nimmt man ihn gar nicht war….wehe aber, wenn er ‘ne Fehlfunktion hat….
    Ich habe das mit dem Hörsturz auch schon erlebt…Gott sei Dank nicht so krass.
    Ab einem gewissen Alter ( wir sind glaube ich fast gleich alt…sorry…..jung) kommen halt die Problemchen….
    Egal….ich wünsche Dir jedenfalls für die Zukunft alles Gute und das der Hörsturz ein einmaliges Ereignis bleibt. (….denk mal an Chris Stimmverlust….habe ich such schon durch…das ist erst ‘n Mist…)
    Also vorwärts schauen und 3,2,1…Happy älterwerden

  2. Wahnsinn. Sehr gut beschrieben. Ich drücke dir alle Daumen.

  3. Markus Nolte

    Super geschrieben! Freut mich, dass es Dir wieder besser geht. Mich hätte das ganze auch ganz schön in Panik versetzt. Liebe Grüße!

  4. Von ganzem Herzen alles alles Gute. Du und Chris bereichern (fast) jede Woche mein Leben für eine gute Stunde und dein Text gibt einen da schon zu denken. Hörsturz hatte ich noch nie, ich bin vor einigen Jahren mal mit einer akuten Harnwegsinfektion ins Krankenhaus eingeliefert worden, was absolut ungewöhnlich für einen Mann ist, vor allem in der Tragweite. Und niemand wusste, wo das herkommt und es klingt seltsam, aber es ist unglaublich wie erleichtert man plötzlich sein kann, wenn ein einfacher Toilettgang plötzlich möglich ist, weil er zuvor Tagelang nicht möglich war und man einen Katheter hatte. Ich kann deine Panik also in dieser Hinsicht nachvollziehen.
    Nochmals alles Gute, gönne dir Ruhe und wenn dir irgendwas einfällt was ich oder generell deine Hörer für dich tun können, mach einfach einen Aufruf. Ich folge dem gerne. Wie gesagt, du hast uns mit einer Stimme so viel gegeben, da geb ich gerne was zurück.

  5. marcus (furydepp)

    Hey, lieber Boris,

    ich wünsche Dir gute Besserung und danke Dir für den tollen Artikel!!! Danke Dir und nimm Dir auch die Zeit die es braucht…

  6. Nicht nur unsere Gesundheit ist selbstverständlich – auch der wöchentliche Happy-Shooting-Podcast nicht. Wir werden ihn in Zukunft noch mehr schätzen!
    Lieber Boris, eine möglichst flotte und vollständige Gesundung wünscht Dir:

    Paul

  7. sehr schöner Artikel meine stimme hast du definitiv ich will dich unterstützen denn sowas muss einfach unterstützt werden ich wünsche dir eine gute Genesung und freue ich wieer von dir zu hören

    MFG

  8. Ein toller Artikel! Ich hatte auch mal einen Hörsturz und genau auch das Gefühl, dass die ganze akustische Wahrnehmung komplett falsch ist. Mein erster Gedanke war, dass ich wohl ab jetzt Hörgeräte brauchen werde. Aber heute geht es mir auch besser. 

  9. Stephanie Huchler

    1000 Dank für diesen Artikel erst mal !!!😀

    Ich durchlebe seit genau einer Woche diesen absoluten Wahnsinn! Das Problem nur bei mir ist, ich habe seit dem 2. Lebensjahr nur noch ein gesundes Ohr (links) und das andere (rechts), ist taub.
    Ich kam immer super damit zurecht. Konnte perfekt hören und ich hatte keine Einschränkungen……bis vor sieben Tagen!
    Hörsturtz vom aller Feinsten! Ich höre nichts mehr, schiebe Panik ohne Ende und hoffe jeden Tag darauf, dass das endlich irgendwie eine Verbesserung mit sich bringt. Permanent dieses Rauschen und Dröhnen im Ohr bzw. Kopf…man hat keine Ruhe und jeden Tag wächst die Angst, das dies so bleibt.
    Daher danke ich dir für diesen tollen Beitrag sehr. Er macht mir irgendwie Hoffnung. Ich habe mich so wiederfinden können in diesem Beitrag…. DANKE 🍀🍀🍀

    • Oh Wahnsinn. Das muss der Horror sein – und dann soll man sich nicht aufregen und ruhig bleiben :-/

      Ich Drücke Dir fest die Daumen! Gib dem Ihr Zeit. Versuch es mal mit Gymnastik, Schultern, Hals, Rücken trainieren / lockern. Ob es hilft? Es beschäftigt einen aber.

      Die besten Wünsche zur Genesung von mir – melde Dich gerne nochmal hier, wenn eine Änderung oder gar Verbesserung eingetroffen ist. Das wird vielen anderen auch helfen :)

  10. Auch wenn der Blogeintrag mittlerweile recht alt ist, danke ich dir so sehr dafür. Ich habe diese Probleme nun seit fast 14 Tagen. Leider wird es erst seit knapp 7 Tagen behandelt. Aber ich hatte selten so eine Panik wie seit dem Tag der Diagnose. Dein Bericht hier gibt mir Mut noch zu hoffen, dass alles wieder gut wird. Vielen vielen lieben Dank! Ich denke, ich habe sicherlich auch noch einen kleinen Weg vor mir, wo ich sehr viel Geduld haben muss. aber die Hoffnung ist zumindest wieder leicht da, dass ich wieder hören können werde.

    • Genau deshalb habe ich den Beitrag geschrieben. Es fast unmöglich ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Bei mir wurde es erst perfekt und dann kam ein 2. Sturz. Selber Effekt. Nach mehreren Rückmeldungen anderer ist auch das durchaus nicht unüblich. Auch das wurde wieder besser wenn auch nicht perfekt. Ich höre gut, habe jetzt allerdings ein dauerrauschen in höherer Frequenz und immer mal wieder Tinnitus Pfeifen für Sekunden oder Minuten. Es wurde weniger ist aber noch nicht weg und sehr Tagesform abhängig. Unterm Strich beschwere ich mich nicht und freue mich jeden Tag seit ich wieder Stereo höre :)

      Versuch stark zu bleiben. Lies ein Buch, ruh Dich aus, meide geräuschvolle Umgebungen die den Effekt präsent machen etc.
      ich drücke Dir die Daumen!!

    • Kristina

      Hallo Boris, nachdem ich mit seit Mitte Januar von meinem hörsturz einigermaßen erholt hatte (es ist leider nicht alles zurück gekommen), habe ich seit Freitag den zweiten. Dieses Mal war ich aber glücklicherweise schnell genug beim Arzt und merke auch, dass sich was tut. Ich danke dir nochmal vielmals fürs Mut machen. Auch wenn ich diese ganze Misere nun das zweite Mal durchmachen muss.

      Liebe Grüße, Kristina.

      • Hallo Kristina,

        mir ging es vor 25 Jahren mal genau wie dir!
        Ich hatte nach genau einer Woche auch wieder einen Hörsturz.
        Wenn sich das erste Mal was tut, dann stehen die Chancen gut, das es beim 2. Mal auch besser wird!
        Im Januar 2021 nach über 25 Jahren hatte es mich auch noch mal erwischt! Allerdings war es nach 24 Stunden wieder komplett ok. Aber ich hab Panik geschoben, das kann sich keiner vorstellen der so etwas noch nicht selbst erlebt hat!
        Bei mir war es jedes mal ein Tiefton – Hörsturz.
        Was ist es denn bei Dir?

        VG Thomas

        • Kristina

          Hallo Thomas, bei mir ist leider alles abgesackt und die hohen Frequenzen (auf beiden Ohren) sind eben nicht wieder gekommen. Die tiefen hatten sich komplett normalisiert.
          Nun ist es ziemlich sicher auch wieder im tiefton Bereich abgesackt (um 15 Dezibel dieses Mal aber nur). Im hohen frequenz Bereich konnte nicht mehr viel passieren. Leider. Aber man gewöhnt sich an alles. Ich habe dieses Mal weniger Panik, weil ich die letzten Wochen festgestellt hat, dass man mit allem lernen kann zu leben. Klar, es nervt unglaublich, dass ich derzeit wieder mehr mono als stereo höre. Aber ich mache mir dieses Mal deutlich weniger Stress. Dadurch, dass ich einige der hohen frequenzen mittlerweile erst ab 70, 80 oder 95 Dezibel höre, hat sich in meinem Hörvermögen sowieso so einiges geändert. Aber wie gesagt, ich habe festgestellt, dass, wenn man versucht nicht in Panik zu geraten, man lernen kann mit allem seinen Weg zu finden. Aber hoffe nun natürlich trotzdem, dass es sich wieder hinsichtlich der vorherigen Ergebnisse normalisiert.

  11. Ich bin für diesen Erfahrungsbericht unendlich dankbar.
    Bin vom Typ her wie Du denke ich.
    Hoffe auch auf einen guten Verlauf.
    Übermorgen sind es drei Wochen
    Liebe Grüße
    NH aus Aachen

    • Ich drücke Dir die Daumen. Lass es ruhig angehen. Mir half Lesen im stillen Raum um mich zu beruhigen und abzulenken.

    • Hallo, bei mir sind es morgen auch 3 Wochen. Bin seit Dienstag im Krankenhaus und bekomme intratympanale Injektionen. Morgen darf ich nach Hause nach der letzten Injektion. Leider noch nicht wirklich besser. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Alles Gute für dich!

  12. Hallo Boris,

    vielen Dank für den Artikel!
    Bei mir ist es seit heute morgen nach dem Aufstehen! Tiefe Töne links weg! HNO sagt abwarten. Es sind wohl “nur” 10 db Weg, aber der Druck auf dem Ohr und die falsche Wahrnehmung ist schrecklich! Es fühlt sich an wie fast taub im Tieftonbereich. Die Panik das es nie wieder wird ist schlimm! Ich hatte das vor 25 Jahren schon mal 2 Mal innerhalb einer Woche. Damals ging es ziemlich schnell weg und die Panik von jetzt hatte ich damals nicht. Heute bin ich 42 und kann kaum klar denken!
    Dein Artikel nimmt mir etwas die Angst und ich hoffe aufs Beste!
    Ich drück allen betroffenen die Daumen!

    VG Thomas

    • Oh ich kann Dich sehr gut verstehen! Durchatmen. Abschalten. Weniger tun. Suche Ruhe und tue etwas, was dich positiv ablenkt/beschäftigt ohne dich anzustrengen. Mir hat das sehr geholfen die Panik in den Griff zu bekommen

  13. Lieber Boris und alle die diesen nützlichen Blog dankbar lesen,

    Ich habe schon einmal am 7.12.20 geschrieben, dass auch ich auf dem linken Ohr einen Spontanten Hörverlust im Tieftonbereich erlitt im Anschluss an einem Virusinfekt (nicht COVID). Am Anfang war ich noch geduldig und verfolgte brav die üblichen Schritte: ruhig bleiben, Cortison Schema- obwohl ich es aus Erfahrung nicht gut vertrage und schnell mit Depressionen reagiere.

    Ich bin selber Hausärztin (Internistin) und sehe täglich mit was für Schicksalen Menschen sich auseinandersetzen müssen, welche Schmerzen oder Behinderungen sie aushalten.
    Ich hatte von mir selber deshalb mehr Tapferkeit und Geduld erwartet und trotzdem reagierte ich genau so, wie alle es hier und in anderen Berichten beschrieben: Panik und Frustration im Wechsel mit dem selbst Apell: „es wird schon“.
    Es wurde wochenlang nicht besser, -gar nicht !! manchmal sogar schlimmer als am 1. Tag. Teilweise hatte ich einen ganz leichten Schwindel, was in mir innerlich natürlich ABGRÜNDE vor Angst öffnete. Man sprach von M. Meniere, ich dachte an Berufsunfähigkeit etc.
    Das Rest- Hörvermögen war verzerrt und irgendwie untauglich, fast Schmerzhaft. Das schlimmste aber war der kommen und gehende schreiende Tinnitus auf dem Ohr.
    In der HNO der Uniklinik Aachen wurde ich von den besten Kollegen beraten- kannte Leitlinien und Prognose (-gut bei Tieftonverlust:70% spontan Remission) und alles was es sonst noch zu lesen gab eh auswendig- ich weinte dort regelmäßig und war ungläubig dass man nicht mehr als zuwarten kann. Von den intratympanalen Injektionen waren die Kollegen selber nicht überzeugt wegen dünner Datenlage, unbefriedigende Ergebnisse und überwiegender Nachteile.
    Jedenfalls versank ich langsam in einer resignierten Depression, schleppte mich zur Arbeit, weinte manchmal vor mich hin. Nach 7 Wochen neurotischer Dokumentation von Tinnitus Lautstärke in meinem Tagebuch vielen mir starke und schneller wechselnde Fluktuationen auf. Mein Mann riet mir, endlich mal den Ohrstöpsel, der seit 6 Wochen immer im linken Ohr steckte, raus zu nehmen, um das Ohr wieder Teil nehmen zu lassen -wenigstens wenn es ging. Ich tat das und es wurde langsam besser. Heute sind es etwa 2 Wochen her dass ich wieder normal höre. Auch ich habe wie Boris die App Mimi Hearing Test benutzt um mich regelmäßig zu testen. Anfangs alle 2 Tage, dann um mich weniger verrückt zu machen lange nicht. Heute habe ich erstmals wieder getestet und eine Fast ! Normale Kurve. Damit kann ich leben.
    Ich bin so unendlich dankbar und ehrlich gesagt auch voller Furcht dass mich etwas so rücksichtslos heimgesucht hat. Insgesamt hat es also 8 Wochen gedauert und ist trotzdem wieder gut geworden. Auch ich hatte wie Thomas R am 17.1.21 schrieb eine gleiche Episode vor 20 Jahren, und auch vor 15 Jahren . Ich bin 40.
    Weil ich seit dem 16. Lebensjahr Tage Buch schreibe (bin bisschen zwanghaft) erinnerte ich mich, dass ich damals teilweise auch kleine Rückfälle über ein Jahr hatte. An eine solche Beeinträchtigung kann ich mich heute gar nicht erinnern.
    Ich will allen die das erleben auch mit meinem Bericht Mut machen. Entschuldige Boris dass ich Deine Seite so zu Texte!
    Ich hoffe dieser Bericht hilft den Betroffenen die Hoffnung nicht auf zu geben. Es dauert manchmal sehr lange bis Heilung abgeschlossen ist.
    Ich drücke Euch allen von Herzen die Daumen !!
    Liebe Grüße
    NH

    • Du musst Dich nicht entschuldigen – genau dafür habe ich diesen Beitrag geschrieben! Ich bin begeistert, dass er gefunden und so gut angenommen wird. Geschichten wie Deine sind es, die anderen wieder Mut geben. Vielen Dank dafür und gute Gesundheit :)

  14. Hallo Boris,

    Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht.
    Ich leide unter diesem Hörzturz seit eine Woche schon. Ich lese normalerweise ungern über Krankheiten im Internet. Aber dein Erfahrungsbericht gibt mir Mut und Hoffnung. Es freut mich, dass es dir wieder gut geht. Ich war beim HNO und hat mir Cortisone Tabletten gegeben und hoffe auf eine Besserung. Ich wünsche all diejenigen die drunter leiden eine gute Besserung.

    Viele Grüsse
    Anas

    • Hallo Anas, ich wünsche Dir die Kraft und Ruhe die Du jetzt brauchst. Schau auch in die Erfahrungen die andere hier in den Kommentaren geschrieben haben. Du bist nicht allein und werde nicht unruhig, wenn es ein paar Wochen dauern kann. Gute Besserung wünsche ich

  15. Hallo Boris,

    Danke für den Artikel.

    Ich erlebe seit drei Wochen ein Auf und Ab. Nach den Kortisontabletten ging es mir besser, insbesondere das pelzige im Ohr war weg. Nun ist das pelzige/ knackende Geräusch im Ohr wieder da.
    Ich habe vor jeder Nacht Angst. Kann mich an das Rauschen/ Piepen nicht gewöhnen.
    Verliere langsam meine Hoffnung, jemals wieder einen normalen Alltag zu haben.

    Liebe Grüße
    Funda

    • Extrem frustrierend. Verstehe ich gut. Da jeder, wirklich jeder Fall anders ist und verläuft kann ich nur Hoffnung geben – es kann echt lange dauern. Ich hörte schon von Leuten bei denen nach 6 Monaten Besserung eintrat. Es gibt keinen Terminplan. Ich bin selbst immer wieder frustriert weil ich nach wie vor immer wieder Probleme habe. Nicht so extrem aber bemerkbar.
      Ich drücke Die feste die Daumen!

  16. Hallo alle zusammen,
    ich leide seit dem 15.02.21 unter diesem Zustand.
    Ich war bisher zweimal in der MHH zur Mannitolinfusion deswegen, da sie einen endolymphatischen hydrops bei mir vermuten. Letztes We wieder ein krasser Hörsturz, den ich aber zu Hause ausgesessen habe. Es ist für mich keine Dauerlösung jedes Mal in die MHH zu gehen für drei Tage Infusion. Ganz davon ab das diese Infusion extrem fies ist. Seit gestern Abend der nächste Hörsturz mit lautem Fiepen und Rauschen. Ich trage seit letzter Woche Mittwoch links den Ohrstöpsel wieder, einfach um diesen Zustand vom Kopf her besser ausblenden zu können. Bis gestern Abend hat das auch prima geklappt. Ich kann sagen das ich tatsächlich wöchentlich mit den Hörstürzen zu tun habe. Wenn der „Anfall“ ( so nennen es die Ärzte in der MHH) abklingt ist das Hörvermögen trotzdem anders, unausgeglichen, übersteuert, manchmal höre ich bei manchen Tönen Kassenpieptöne, wenn ich das gesunde rechte Ohr zu halte hört es sich links dumpfer und weiter weg an. Ich nehme auf Anraten der MHH Ärzte Glaupax um die Endolymphflüssigkeit zu reduzieren, aber wie man sieht scheint das nichts zu nützen. Auch nach der letzten Infusion im KH wurde ich entlassen, 1 Stunde erst daheim gewesen und direkt den nächsten Anfall gehabt. Je nachdem wie stark die Hörstürze sind dauert es von 24 Stunden bis 48 Stunden bis es wieder abklingt. Ich bin nun auch in psychotherapeutischer Betreuung weil man denkt es könnte vom Stress kommen. Es zermürbt einen. Und da ist guter Rat teuer welche Behandlungsmethode man noch ausprobieren sollte oder es tatsächlich einfach aussitzen sollte. Kommende Woche habe ich wieder Termin bei meinem HNO, ich werde jetzt auf eine Alternative drängen. Mit jedem Hörsturz geht auch ein Teil meines Hörvermögens mit flöten.
    Liebe Grüße und immer versuchen positiv zu bleiben !

  17. Hallo !!! Bin ja mal glücklich solche Beiträge zu lesen 🙏🙏🙏bin seid 7.12.20 mit Tinnitus/ Hörsturz daheim und meine Nerven lagen im Dezember/ Januar auf Eis !! Ich fühle mich seid Monaten nicht richtig als ICH nur teilweise ( immer irgendwie das warte Gefühl im Ohr und höre tiefe Töne nicht )!!! Nun hab ich in Mai wieder mit Eingliederung angefangen und nach 10 Tagen war es wieder alles da ….🙈nun schreibe ich aus dem Krankenhaus und bekomme wieder Kortison spritzen und wann hört es mal auf 🤷‍♀️??? Mein Chef meckert schon mit mir und ich kann doch nichts dafür 🥲🥲🥲bitte schreibt mir gern zurück wie ihr es geschafft habt aus dem Karussell heraus zukommen!!! Bis dahin 😘👋👋👋

    • Ich freue mich wirklich, dass dieser Beitrag vielen hilft, wieder ein bisschen zur Ruhe zu kommen.
      Ich selbst bin sehr interessiert, ob und wenn es mal weitere Forschungen auf diesem Gebiet gibt. Aktueller Stand ist meiner Kenntnis nach sehr dünn – Ist halt auch schwer irgendwelche Medikamente o.ä. zu testen, wenn man keine Kontrollgruppen hat, weil nicht mal klar ist, was die konkreten Ursachen sind (zumindest nicht alle)

      Ich habe das Problem nun schon wirklich lange. 1. Hörsturz, links komplett taub. Dann nach Wochen alles wieder da; 2. Hörsturz, links komplett taub. Wieder einige Wochen und es kam vieles wieder – nicht alles aber genug um es im Grunde nicht mehr zu bemerken. Dann viele Monate Ruhe und nun, ganz aktuell, wieder ein Problem links, das sich diesmal aber ganz anders zeigt (irgendwie ein Frequenzloch und das auch jeden Tag etwas anders – Ein Hörtest allerdings bestätigt diese Wahrnehmung nicht) – Es ist alles sehr verrückt und es ist sehr schwer nicht verrückt zu werden :/

      Ruhe/Entspannung hat mir zumindest geholfen etwas besser damit leben zu können. Etwas Fitness Training zu Hause tut mir gut und auch einfach mal die Augen schließen und auf dem Sofa anderen Gedanken nachgehen. Ich drücke Dir fest die Daumen.

      • Anonymous

        Hallo Zusammen,

        das Thema Stress ist mit Sicherheit ein grosser Faktor, wenn auch nicht bewiesen.
        Bei mir war es zuletzt als ich eine richtig beschissene Woche hatte. Mein Grossvater ist am 24 Dezember 2020 an Corona gestorben, dann war die Beerdigung und ich bin 1 Tag 400 km hin gefahren und am nächsten Tag direkt nach der Beisetzung wieder zurück. Dazu kam das es auf der Autobahn massiv geschneit hatte und ich total unter Strom stand bei der Rückfahrt. Zusätzlich hätte ich privaten und beruflichen Stress und Zeitdruck.
        Ich fühlte mich schon die ganze Zeit innerlich irgendwie unruhig. Die Beisetzung war an einem Dienstag und die restliche Woche verlief wie beschrieben sehr unruhig. Ich hatte auch kaum Zeit um zu trauern. Dann war es Samstag und ich hatte in der Nacht zum Sonntag zusätzlich einen Alptraum! Darin habe ich verzweifelt meine Hündin in einer Menschenmenge gesucht und bin in Panik ausgebrochen. Ich wachte klatsch nass geschwitzt auf und merkte sofort, “Scheisse.. Hörsturz links”.
        Tiefe Töne weg.. . Dann folgte der HNO Notdienst usw. Nach 24 Stunden war alles wieder wie gut.
        Das bestätigte auch ein Kontrollhörtest.
        Ab und zu hab ich aber schon noch das Gefühl irgendwie Watte im Ohr zu haben und den Zwang dann einen Druckausgleich über die Nase zu machen.
        Evtl. ist das auch Blutdruckabhängig.

        Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher das der Alptraum das Fass zum überlaufen gebracht hat und vermute das durch den hohen Cortisolspiegel die Gefäße im Innenohr so stark verengt wurden, dass es zu Durchblutungsstörungen kam.

        Ich glaube auch, dass es sicher mehr Menschen trifft die wie ich sehr Pflichtbewusst sind und evtl. auch Perfektionisten.
        Es ist auf jeden Fall wichtig daß ihr euch klar macht, wann euch der Stress zu viel wird und solche Situationen durch Lebensumstellungen vermeidet.
        Bei mir funktioniert das im Moment ganz gut.
        Macht euch bewusst was die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind!

        VG Thomas

        • Ja. Auch ich bin seit einer Woche nun in diesem Club der Hörsturz Opfer, und es stimmt: es ist gar nicht leicht, NICHT verrückt zu werden dabei. Ich werde auch Montag nochmal zu meinem HNO Arzt gehen, wenn ich auch gar nicht genau weiß, warum…. War vor einer Woche da, und er hat mir lediglich RUHE verordnet und mich für 3 Wochen krank geschrieben, weil ich leider auch zu viel “um die Ohren” habe…. Berufliches Power Play und zuhause meine schwer alzheimerkranke Mutter… Ich schließe mich jetzt einfach regelmäßig weg und versuche zur Ruhe zu kommen. Denkt ihr, diese Therapie reicht, oder soll ich den Arzt doch noch mal nach Medikation fragen…. 🤔

          • Stärke und Gesundheit wünsche ich. Zu Deiner Frage: Hier ist vermutlich niemand Arzt und selbst die tappen da im Dunkeln. Es kann mit Kortison besser werden – kann aber auch sein, es bewirkt nichts und wäre auch ohne besser geworden. Es gibt wohl viele Gründe und genau weiß es offensichtlich noch niemand. Bei einem Fall kann etwas zur Durchblutung helfen – beim nächsten Fall besser nicht … schwierig. Der HNO kann im akuten Fall auch einen Scan in der Magnetröhre verschreiben wenn ein Verdacht besteht – das kann hier aber niemand beurteilen :/

  18. Danke für die Antwort und die netten Wünsche Boris. Du Armer plagst dich ja jetzt schon länger mit diesem Schlamassel rum 😔. Wie geht es dir denn mit der Langzeit Erfahrung? Wahnsinn, dass auch nach mehr als 2 Jahren dein Protokoll immer noch so viele Menschen berührt und erreicht, oder? Ja, es ist schon beunruhigend, wenn nicht mal die Fachärzte wirklich Antworten geben können 😖 Ich vermute in meinem Fall auch vielleicht noch ein HWS Syndrom….zusätzlich zum Stress. Werde morgen mal anfangen, da auch Übungen zu machen… Hab ja jetzt Zeit, haha…Dir wünsche ich auf jeden Fall alles erdenklich Gute und ich danke Dir dafür, dass Du dieses Thema so ausführlich und lesenswert hier veröffentlicht hast! 🙂

    • Ja das ist beeindruckend und ich freue mich, dass der Beitrag so vielen helfen konnte. Ich kämpfe immer noch damit. Die letzten Wochen waren OK aber ich bin immer vorsichtig wenn es etwas stärker summt oder rauscht. Ich tippe bei mir inzwischen auch auf Verspannungen oder dass ich mit bei bestimmten liegepositionen was abklemme. Keine Ahnung. Nach der Pandemie werde ich mich intensiver damit befassen mit Massagen und evtl anderen Untersuchungen. Bis dahin habe ich ein Sport/Training/Gymnastik Programm das ich zu Hause durchziehe

      • Ah, sieh an, dann kommen wir ja sogar zu ähnlichen “Bekämpfungsstrategien” ! Dann mal Toi Toi Toi 👍

  19. Lieber Boris. Es ist interessant, dass du das mit den Liegepositionen geschrieben hast, denn ich merke morgens auch oft eine deutliche Verschlechterung. Heute ist es besonders schlimm und: beidseitig 😔 Ich für meinen Teil werde morgen mal einen Chiropraktiker aufsuchen. Hab im Internet einen entdeckt, der wohl ganz gut sein soll. Hoffentlich schicken die mich nicht wieder weg, habe ja keinen Termin….

    • Dann lässt du dir eben einen Termin geben ;) ich drücke Dir die Daumen und schildere gerne mal, ob es was gebracht hat. Da bin ich sehr interessiert

      • Ja, ich halte dich auf dem Laufenden. Wir beide kriegen das schon in den Griff … 🤪 Aber es tut irgendwie auch gut, dass man nicht mutterseelenallein mit seinem Schicksal ist!

        • Also Update. Da sich mein Hör Problem übers Wochenende tatsächlich auch noch auf das andere Ohr ausgeweitet hat, fand ich es angebracht, meinen HNO Arzt darüber zu informieren, anstatt direkt zum Chiropraktiker zu gehen….
          Ein Hörtest hat es bestätigt: links ist – Zitat – “eigentlich wieder ganz ok”, dafür hat rechts ziemlich abgebaut 🙄 und das auch noch verbunden mit so einem furchtbaren Tinnitus-Rauschen, das bei Geräuschen von aussen in den Ohren hallt 😖….”Ja, und was machen wir jetzt?” sagte ich also zum HNO… Worauf ich die ernüchternde Antwort erhielt, dass man einfach nur weiter abwarten und Tee trinken könne. Er hat mir nochmal erklärt, dass ein Hörsturz als nicht therapierbar gilt. Bisher hat keiner den Schlüssel zum Erfolg gefunden…Er sagte, ich solle mich einfach darüber freuen, dass es links wieder etwas besser sei und weiter abwarten … Hätte auch viel einfach mit Veranlagung zu tun (das stimmt leider in meinem Fall, eigentlich ALLE meine “Vorfahren” sind schwerhörig… hätte mich halt gefreut, wenn es bei mir langsam und schleichend gekommen wäre, und nicht so abrupt 🥴)
          Naja, aber da ich trotzdem immer noch auch an mein HWS Syndrom glaube, werde ich das Thema morgen auch nochmal mit meinem Hausarzt besprechen….Das hatte der HNO so gar nicht aufm Schirm….Jetzt ruhe ich mich erstmal aus. Physiotherapie bekomme ich heute auch noch, aber das sehe ich eher als Wellness Programm und nicht als medizinische Lösung für mein Hörsturz Problem.

  20. …Da bin ich wieder. Immer noch nicht viel weiter. Aber ich gehe jetzt den ganzen Weg. Mit meinem HNO drehe ich mich jetzt im Kreis. Er schiebt es immer noch auf den Stress, und außer Valium fällt ihm keine Lösung mehr für mich ein 🙄 Mein Hausarzt sieht es ähnlich, aber er hat mir auch empfohlen, weitere Ursachenforschung zu betreiben. Nächste Woche geht’s zum MRT, übernächste Woche zum Orthopäden. Komischerweise fällt den Ärzten das Thema HWS in Kombination mit Tinnitus/ Hörsturz irgendwie schwer, obwohl der Zusammenhang doch gar nicht soooo weit hergeholt ist? Bei mir selbst glaube ich nach wie vor an einen Zusammenhang, da sich meine Symptome regelmäßig nachts verstärken…. Ich lass das auf jeden Fall mal abklären!

    • Ja cool :) bin gespannt!

    • Hallo ich finde und bin auch bisschen Berichtssaison andere Leute es auch so geht … bin seid 6 Monaten krankgeschrieben vom Hausarzt (der immer mit dem Wirt Stress , ich kann es nicht mehr hören )!!! Und der HNO frech sagt damit müssen Sie mit leben , der hätte mich mit meinen Meinen Vollrauch Gefühl an manchen Tagen zur Arbeit geschickt !!! Krass der HNO 🙈…ich war nun nach meinen zweiten Hörsturz vor drei Wochen nun auf eigene Regie ( Zahnarzt Röntgen 👍nichts / Orthopäde der hat nun links was gefunden .. bekomme nun manuelle Therapie und weiter zuhause !!! Ich steh in manchen Tagen total neben der Spur und suche mir immer irgendwelche freie Lücken ohne Anhang ( Fahrrad fahren / Buch lesen )!!! Hauptsache allein und keinen der redet und es mich anstrengt …! Aber das war vor meinen ersten Hörsturz nicht so wieso ist das so ???! Lg

      • Ja, liebe Gunda, ich kann das soooo nachvollziehen…. Und das Frustrierendste an der Situation ist ja, dass die Ärzte offenbar genau so überfordert mit der Situation ist wie man selbst 😒
        Ich war bis zu diesem Hörsturz ein absolut fröhlicher, positiver und ausgeglichener Mensch. Aber ich denke, dass sich im Unterbewusstsein ein immenser, psychischer Druck aufgebaut hat, weil ich in Wirklichkeit nicht damit klar komme, dass meine schwerst alzheimerkranke Mutter nur noch verwirrt ums Haus rum läuft und mich permanent stalkt. Nur: wie löst man das!? Ins Heim mit ihr? Ne, das würde meinen psychischen Druck nicht lösen 😒
        Ausserdem ist bei mir ja komisch, dass meine Hör Probleme mal links und mal rechts auftauchen….Und genau wie bei dir verschlimmern sie sich, wenn ich in eine laute Umgebung komme… Tinnitus vom Allerfeinsten. Am besten geht es mir, wenn ich alleine bin. Aber das kann ja keine Dauerlösung sein…

  21. Hallo zusammen,
    ich hatte Anfang dieses Jahres einen Hörsturz auf dem linken Ohr, was mich mental ziemlich mitgenommen hat. Auf der Suche nach Information bin ich in diversen Foren auf jede Menge Schreckensgeschichten gestoßen aber selten auf etwas, woraus ich ein bisschen Hoffnung hätte schöpfen können. Deshalb würde ich gerne mal meine Erfahrungen der vergangenen zehn Monate schildern:
    das ganze begann Anfang März, als ich plötzlich nach dem Aufstehen den Eindruck hatte, auf dem linken Ohr höre sich alles nur noch merkwürdig dumpf an. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich öfter mal ‚kleine‘ Hörstürze, die aber immer nach max. 4h wieder vorbei waren. Diesesmal fing es nicht schlagartig an, wurde aber über einige Tage immer schlechter. Am vierten Tag habe ich beim HNO vorgesprochen. Der Hörtest ergab eine Hochtonhörminderung zum gesunden Ohr um bis zu 20dB bei Frequenzen über 4kHz. Dann folgte die übliche Therapie, erst mit Cortisontabletten, dann mit Infusionen. Leider verschlechterte sich das Hörvermögen über sechs Wochen noch leicht, am Ende der Therapie hörte das kranke Ohr ca. 30dB weniger als das gesunde. Der Arzt teilte mir sein Bedauern darüber mit, dass er keine Hoffnung auf eine Besserung mehr hat. Das MRT ergab zum Glück keine schlimmeren Befunde, aber vor allem die Tendenz zur weiteren Verschlechterung hat mich wirklich stark belastet. Durch die ganze Schmökerei im Internet wird man ja irgendwann selbst zum HNO-Experten und so hatte ich den Eindruck, mein HNO-Arzt hätte noch nicht alle therapeutischen und diagnostischen Register gezogen. So habe ich mir einen Termin in der Uniklinik geben lassen. Dort schlug man mir intratympanale Cortisoninjektionen vor. Nach der ersten änderte sich noch nicht viel. Bei der zweiten lief mir etwas Blut aus dem Ohr. Zwei Tage nach der dritten hörte ich plötzlich ein leichtes pulssynchrones Pochen im linken Ohr und verspürte beim Druckausgleich einen stechenden Schmerz im Trommelfell. Vor allem nachts hat mich das Pochen extrem beunruhigt, meine Nerven lagen eh schon blank. Wieder Internetrecherchen, wieder auf eher düstere Diagnosen gestoßen. Weitere zwei Tage später ergab der Hörtest eine weitere rapide Verschlechterung des Hörvermögens, jetzt lag das kranke Ohr 50dB schlechter als das gesunde. Tage später, der Beginn des Hörsturzes lag jetzt zwei Monate zurück, hat man in der Uniklinik einen Blutpfropfen am Trommelfell entdeckt, der sich mit Wasserstoffperoxid nur teilweise lösen ließ. Die Ärztin gab mir immerhin mit auf den Weg, dass jeder Hörsturz sehr individuell verlaufen würde und sie eine Besserung auch nach zwei Monaten nicht ausschließen würde, was mir zu diesem Zeitpunkt schon geholfen hat. Das Pochen war damit jedenfalls wieder weg, lag wohl an dem Pfropf. Ich habe ab da von weiteren Behandlungen abgesehen und vor allem auch die Sache mit den Hörtests bleiben lassen, mit denen ich bis dahin per Kopfhörer und Hörtestapp meinen Krankheitsverlauf lückenlos dokumentiert hatte.
    Ende Juli war ich beruflich für zwei Wochen in Frankreich. An meinem freien Sonntag lag ich auf dem Balkon meines Zimmers und dachte mir, mach doch mal nen Hörtest. Dieser ergab zu meiner großen Freude eine leichte Besserung. Die Hörminderung zum gesunden Ohr war von 50dB auf 35dB abgefallen. Seitdem hat sich das Ohr immer weiter erholt. Jetzt, neun Monate nach den ersten Beschwerden, ist das Ohr nur noch um ca. 15 dB schlechter als das rechte. Der Höreindruck hat sich normalisiert. Die Gründe liegen zum einen sicher im mittlerweile nicht mehr vorhandenen Blutpfropf innen und außen am Trommelfell. Zum anderen scheint sich aber auch das Hörorgan teilweise regeneriert zu haben. Die restliche kleine Hörminderung hat mein Kopf komplett adaptiert, so dass ich nun keinen Unterschied mehr zwischen den beiden Ohren wahrnehme und mich das Ganze überhaupt nicht mehr belastet.
    Am Tiefpunkt der ganzen Gaudi hatte ich Angst vor Berufsunfähigkeit, sah für mich keine Möglichkeit mehr, wie früher an einem Gespräch mit mehreren Leuten teilzunehmen und hatte mich auch schon auf das Tragen eines Hörgerätes eingestellt. Davon ist nichts eingetreten.
    Ich hoffe, dieser Bericht kann einigen, die aktuell gerade mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind, wieder Hoffnung geben.

  22. Da reihe ich mich mal in die “Hörstürz-Opfer” ein. Vor ein paar Jahren hatte ich mal einen. Panik. Notfallsitutation. Betroffene wissen was ich meine. Dieser ging nach einern Woche wieder mit Cortisontabletten. Ursache leider nicht feststellbar. Stress möglich, aber von mir nicht wirklich bestätigt.

    Genau vor einem Jahr dann wieder. Gleiches Spiel. Aber ich wusste was mich erwartet. Keine Panik. Wieder zum Ohrenarzt. Gleiches vorgehen wieder. Und seit einem Jahr hab ich monatlich das gleiche Spiel. Einen Tag massiven Hörstürz, der geht, dann kommt die Aura und anschließend die Migräne. Ich kann damit gut leben.

    Auch mit den Tinnitus (vom brummen, pulsieren und pfeiffen) hab ich eine Partnerschaft beschlossen. Hilft ja nix. Klar wünscht man sich wieder Normalität. Mal einen Tag ohne Geräusche und dumpfe Klänge. Auch ein MRT wurde gemacht. Gott sei Dank ohne Befund.

    Ich werde mich wohl damit arrangieren. Das klappt ganz gut. Auch das einschlafen. Lesen bis die Augen zufallen und der Kindle auf den Boden :-)

    Ich wünsche allen die auch betroffen sind gute Besserung und durchhalten.

    Grüße von einem der ersten Höhrer und Bohnensackbesitzer mit Autogram :-D

    Elmar

    • Moin Elmar, na Willkommen “im Club” :/ Das ist ja gar nicht schön.
      Bei mir hat man inzwischen (Orthopäde) festgestellt, dass wirklich im Halswirbelbereich (oben am Kopfansatz) ein mechanisches Problem war (auch im Röntgenbild zu sehen). Da stand wohl etwas leicht schief und KÖNNTE dann einen Druck ausüben der zu allen möglichen Problemen führen könnte… auf Hörsturz wollte sich natürlich niemand festlegen aber es wurde definitiv nicht ausgeschlossen.
      Der Physio, an den ich überwiesen wurde, tastete den Bereich ab und bestätigte dies. Ein paar Bewegungen später meinte er, es hätte sich etwas gelöst / korrigiert… Es folgten dann ein paar Sitzungen (immer so ca. 20 Minuten) mit Bewegungsübungen (Kopf weit nach links/rechts drehen, anheben und halten und, weil auch links die Muskulatur verkürzt ist, Arme nach hinten dehnen)

      Bei mir ist das Problem jetzt nicht 100%ig weg aber ich hatte sehr lange keinen anhaltenden Pfeifton mehr. Ein “Sausen” habe ich weiterhin und abwechselnd mal weniger oder mehr Leistung auf den Ohren. Interessanterweise ist es jetzt eher das rechte Ohr, was mich manchmal ärgert, aber nie wirklich lange.

      Ich sehe jetzt täglich zu, dass ich an den Übungen dran bleibe und ich hoffe einfach weiter.

  23. Hallo Boris,
    dein Bericht und die Kommentare (insbesondere der Ärztin) haben mir sehr sehr sehr geholfen und Hoffnung gegeben in einer schwierigen Zeit!
    Ich war nach einem infektbedingten Hörsturz bei 70 dB Hörverlust (das Innenohr- und, eher weniger, das Mittelohr waren betroffen). Nach 2,5 Monaten hatte ich fast das volle Hörvermögen wiedererlangt (insg. etwas weniger, vorallem in den hohen Frequenzen, aber so kann ich sehr gut leben). Und auch heute, nach 4 Monaten, ist mein rechtes Ohr öfter „belegt“ und ich hoffe auf weitere Besserung.
    Also lasst euch nicht entmutigen, auch wenn man es nicht so häufig liest, es dauert oft 2-6 Monate, so sagte es auch die niedergelassene Ärztin, zu der ich nach der Krankenhaus Behandlung gewechselt habe.

    Alles Gute, Anja

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