Eine typische Frage, die mich immer mal wieder erreicht, lautet: “Wie schaffst Du es eigentlich, bei allem was Du tust, auch noch zu Vloggen?”. Eine andere Frage die auch häufiger kommt: “Wie organisierst Du eigentlich das ganze Videomaterial?”
Beide Fragen möchte ich in diesem Beitrag beantworten – Ein Teil der Antwort auf die erste Frage ist schon die Tatsache, dass dies ein Blog-Beitrag ist und keine Vlog-Episode wink
Frage 1: Wie ich das mit dem Vloggen nebenher noch schaffe?
Aktuell gar nicht. Aber die Antwort zählt nicht, denn ich habe es ja ein Jahr lang gemacht. Also erkläre ich mal etwas genauer.
Aufgaben und Ziele definieren
Es geht um Verpflichtung, sich festlegen, engagieren, im englischen “commitment”. Es ist meiner Meinung nach wichtig, sich selbst eine Aufgabe zu stellen und zwar klar und deutlich. Also nicht: “Ich will auch mal was mit Video ausprobieren”, sondern: “Ich will ein Jahr lang jede Woche mindestens ein kurzes Video online stellen”. Eine Aufgabe, ein Ziel, Punkt.
Wenn man also etwas wirklich will, dann findet man normalerweise auch die Zeit dafür. Sei es, dass man andere, vorhandene Aufgaben besser organisiert, Wege optimiert oder dass man andere Aufgaben zurück stellt, weil sie eine geringere Priorität haben.
Zeitmanagement – Routinen schaffen
So kommt man zum Zeitmanagement. Prioritäten sind wichtig. Es gibt Dinge die erledigt werden müssen und es gibt Dinge die man gerne umsetzen möchte. Müssen geht vor mögen. Innerhalb von “ich möchte” gibt es dann aber mehrere Tätigkeiten bei mir und diese habe ich für den Zeitraum eines Jahres geschoben. Eingefahrene Tagesabläufe habe ich angepasst, um so Zeit zum Drehen und vor allem Schneiden der Videos zu finden.
Feste Routinen, wiederkehrende Abläufe helfen mir sehr. Es war mir wichtig, dass ich möglichst an den selben Tagen zu den selben Zeiten an diesem Projekt arbeiten konnte. Ich finde das wichtig, damit man sich nicht selbst betrügt mit Gedanken, wie: “Na gut, dann eben Morgen…”
Konkretes Beispiel: Kam ich Mittwochs nach der Arbeit nach Hause, habe ich normalerweise den Fernseher laufen lassen und mich auf dem Sofa etwas ausgeruht, Zeit bei Facebook und Twitter verbracht oder etwas gebloggt. Das habe ich komplett abgestellt. Der Fernseher blieb aus, Social-Media wurde zurück gestellt. Vor und nach dem Essen saß ich am Rechner und kümmerte mich um das Videomaterial. Mittwoch Nachmittag war VLOG-Zeit. Damit wurde das für mich planbar.
Zeit zum Filmen findet man eigentlich immer. Kamera mitnehmen und einfach machen. Der Haken daran: Hat man einen gewissen Anspruch an die Einstellungen, Perspektiven, etc., kann aus einer einfachen Tätigkeit wie gehe zum Auto und fahre aus der Garage schon mal ein mehrminütiges Projekt werden. Ich musste in der Zeit gut eine halbe Stunde mehr einplanen für Termine und Besorgungen, manchmal auch mehr.
Wirklich aufwendig ist dann der Schnitt. Musik suchen, Video-Clips zusammenstellen, Schnitte wählen, alles immer wieder anschauen und korrigieren… Das frisst viel Zeit. Für ein 8 Minuten Video sitze ich mehrere Stunden am Schnitt. Ich habe das oft auf zwei Tage verteilt – unter der Woche am Mittwoch Nachmittag/Abend und den Rest am Wochenende, meistens Samstags.
So habe ich von Mai 2017 bis Mai 2018 recht regelmäßig neue Episoden in meinen VLOG geworfen. Dann brach ich ab. Ich habe den VLOG nicht aufgegeben und ich habe noch einiges an Video-Material, dass ich gerne zu Episoden schneiden möchte und sicher auch noch werde, warum dann die Änderung am Takt? Weil sich meine Prioritäten 2018 verschoben haben.
Ich hatte mir eine Aufgabe und ein Ziel gesetzt. Ich wollte die Sache mit dem VLOG ein Jahr lang ausprobieren und ich wollte mindestens eine Folge pro Woche machen. Es wurden mehr Episoden und während Workshops waren es teilweise sogar tägliche Uploads. Das war eine organisatorische Herausforderung und ich habe in der Zeit viel gelernt über Video, Final Cut, und auch über mich. Das hat viel Spaß gemacht und nun nutze ich die Zeit erst mal wieder für andere Dinge oder gönne meinem Körper und Geist einfach mal eine Stunde Ruhe am Tag.
Frage 2: Wie ich meine Dateien organisiere?
Das ist deutlich einfacher zu beantworten, denn ich betreibe keinen übertriebenen Aufwand damit. Der Ablauf ist bei mir wie folgt:
- Wenn ich mit der Kamera nach Hause komme oder am Schreibtisch fertig bin mit meinen Aufnahmen, kommt die Speicherkarte in mein MacBook Pro
- In FinalCut Pro X werden die Clips dann importiert. Meine Episoden bilden normalerweise eine Tätigkeit ab, oft an einem Tag. Ich habe mir also in FinalCut für jede Episode ein Ereignis angelegt und alle Clips für diese Episode in dieses Ereignis importiert. Benannt habe ich die Ereignisse jeweils mit Datum Jahr-Monat-Tag und einem Arbeitstitel.
- So konnte ich auch mehrere Ereignisse auf Vorrat mit Video-Clips füttern und dann, nach und nach, die fertigen Videos in dem jeweiligen Ereignis zusammensetzen. Jede Episode ist ebenfalls im selben Ereignis
- Alle Ereignisse sind in derselben Bibliothek auf meinem MacBook Pro. Auf dem iMac wäre es wesentlich schöner und schneller, das Notebook habe ich aber unterwegs zur Verfügung und kann so auch auf Workshops und in Hotels an den Clips arbeiten.
- In unregelmäßigen Abständen habe ich alte und erledigte Ereignisse in eine Archiv-Bibliothek auf eine externe SSD ausgelagert. Das geht mit FinalCut sehr einfach – Wird die externe SSD angeschlossen, taucht die Bibliothek auf diesem Datenträger in FinalCut auf. Jetzt kann man über das Ablagemenü einfach alle markierten Ereignisse in eine externe Bibliothek verschieben, inklusive aller zugehörigen Dateien
Das war es auch schon. Ich habe keine Stichwörter verwaltet, was mich etwas ärgert. Man kann in FinalCut wohl mehrere Stichwörter auch für Teile eines Clips setzen um dann nicht nur den Clip sondern auch die passenden Stellen wiederzufinden. Für manche Zwischenschnitte oder Ideen für “Specials” hätte ich mir gewünscht, dass ich das gemacht hätte… habe ich aber nicht, Is’ so smile
Fazit
Machen! Wenn Du irgendein Projekt im Kopf hast und Du es wirklich willst, dann mach es. Definiere die Aufgabe für Dich, schreibe sie auf und definiere ein Ziel – inhaltlich und zeitlich! Dann wirst du Dir die Zeit nehmen und Dich motivieren um dieses Ziel zu erreichen. Stehst Du vor Entscheidungen, wirst Du Deine Ziele im Kopf haben, auch unbewusst, und Deine Wahl wird sich vorrangig an Deinen Zielen orientieren.
Klingt jetzt alles ziemlich nach “Tschakkaa”-Klischee, aber so ist das nun mal, zumindest so, wie ich es aus eigener Erfahrung schildern kann smile
Was ist Dein Projekt 2018?
Und wo findet man den Vlog?
Bei Youtube :) -> https://www.youtube.com/watch?v=jT8okpsK5o0&list=PLIvmuTAu7R23cdvem6rr5eF20L2HRCd2E