Lässt Apple nach oder bin ich das? Bin ich inzwischen einfach so verwöhnt von der Qualität, die Apple in all den Jahren geliefert hat, dass diese zur Normalität geworden ist und meine Ansprüche damit unerfüllbar sind? Oder ist die Qualität – von Software und Entscheidungen – wirklich nicht mehr die, die sie mal war?
Ich möchte hier über meine Eindrücke zu den neu vorgestellten Produkten schreiben und meine Erfahrungen mit iOS 11 und WatchOS 4 schildern.
tl;dr; AppleTV 4K hat einen Lüfter und löst keine bekannten Probleme. AppleWatch mit LTE auf absehbare Zeit nur mit der Telekom. iPhone 8 solide aber weiter ohne USB-C Kabel und ohne Schnelllader im Lieferumfang. iPhone X viel Show und doch weniger praktisch (vermutlich). WatchOS4 verliert Audio-Browse-Feature. iOS11 saugt am Akku, hat Fehler und Proactive wird schlechter statt besser – Siri? Hörst Du mich?.
Ich starte mit der Keynote und meinen Eindrücken. Weiter unten schreibe ich über meine ersten Erfahrungen mit iOS 11 und WatchOS 4.
Keynote – Neue Produkte
Ich habe im Vorfeld versucht, Gerüchte und Leaks zu den Produkten zu meiden. Das ist mir kaum gelungen, da oft schon in Titelbildern und Anreißertexten alles ausgeplaudert wurde. Dennoch habe ich mich vorher nicht in die Tiefe damit befasst.
Über die Präsentation der neuen iPhones, Apple Watches und so weiter wurde bereits viel geschrieben. Daher nur knapp die Wirkung auf mich persönlich.
Apple Watch Series3
Auffälligste Neuerung: Es gibt sie jetzt mit LTE Funk. Ansonsten ist es eine Weiterentwicklung der Series2 mit schnellerem Chip. WatchOS4 läuft auch auf der allerersten Apple Watch, nennen wir sie mal Series 0 (Null).
Mein erster Eindruck? Cool, online ohne iPhone, gute Idee. Doch dann… eSIM, klar, kein Platz für ein SIM-Fach. Bedeutet aber auch, dass die Provider mitspielen müssen und das tun sie nicht. Einziger Anbieter in Deutschland ist die Telekom und trotz ohnehin teurer Verträge, nur dort ist die eSIM, die als Dual-SIM unterstützt wird möglich, werden 5 Euro extra fällig – jeden Monat. Wofür? Damit man für die kurzen Momente außerhalb der Reichweite des iPhones oder für einen Jogging-Lauf ohne Smartphone erreichbar ist?
O2 und Vodafone möchten derzeit nicht mitspielen und die Prepaid-Angebote diverser Anbieter sind ohnehin nicht dabei. LTE in der Uhr? Gibt es, für mich, nicht.
Warum da ein roter Punkt auf der Krone sein muss wenn die Uhr LTE hat, weiß vermutlich auch nur Jonathan “Jony” Ive. Übrigens hat man die Wahl nur bei der günstigen Uhr. Wer eine Keramik-Uhr möchte, muss sie mit LTE und rotem Punkt nehmen.
AppleTV 4K
Sieht so aus wie der Vorgänger AppleTV 4 und funktioniert auch so. Was ist neu? 4K-Auflösung, HDR und neuere Dolby-Digital-Wasauchimmer Soundgeschichten werden unterstützt.
Was geht weiterhin nicht? Das Gerät kann weiterhin weder Auflösung noch Bildrate an den Inhalt anpassen. Ist das Gerät auf 4K HDR 30 fps eingestellt, werden alle Inhalte in dieses Format konvertiert bevor sie zum TV geschickt werden. Das führt zu Rucklern, wenn das Material eben nicht sauber umgerechnet werden kann. Ist ein Film in 24p vorhanden, kann dieser nicht auf 30p gerechnet werden ohne dass es ruckelt. Wenn das Material in HD vorliegt, wird es auf 4K skaliert und an das TV geschickt, in der Annahme, dass das AppleTV dies besser kann als das TV-Gerät. In der ausgelieferten Version sehen Inhalte oft sogar schlechter aus mit HDR oder wenn SDR-Inhalte dargestellt werden sollen, weil Apple offenbar Fehler beim Umrechnen bzw. Konvertieren macht oder falsche LUTs benutzt.
Warum Apple nicht einfach dynamisch das Signal anpasst? Weil Apple es nicht elegant findet, wenn TV-Geräte unterschiedlich reagieren. Manche schalten schnell um, andere langsam, sie zeigen eigene On-Screen-Meldungen an und so weiter. Ja, Apple, kann schon sein – Wenn ein Kinofilm dafür aber ohne zu ruckeln in der korrekten Geschwindigkeit abgespielt wird, kann es das wert sein. Gib den Usern doch eine Option.
Ach ja: Das AppleTV 4K hat jetzt einen Lüfter! Seit dem AppleTV 2 gab es das nicht mehr, nun ist er wieder da. Ja, der wird erst mal leise und unauffällig sein, wie Lüfter auf Grafikkarten und CPUs auch. Dann wird auch dieser Lüfter mit Staub zugesetzt werden und dann… mal gucken bzw. hören. Es geht mir bei diesem Punkt auch ums Prinzip – Gerade Apple, die versuchen alles zu vereinfachen und bewegliche Teile zu entfernen (AppleTV hatte keinen Lüfter mehr, MacBook ohne Lüfter, iPads schon immer ohne) – Warum nicht ein anderes Gehäusedesign wenn mehr Kühlung notwendig wird? Übrigens hat Amazon sein neues FireTV vorgestellt, eine flache Kiste als HDMI-Dongle, 4K, Dolby Atmos, keine Lüfter, für 80 Euro – statt 200 Euro für ein AppleTV 4K (ja nicht vollständig vergleichbar, ich schreib es trotzdem hin ;))
iPhone 8
“All new Design” – Oh man, Apple, das Reality-Distortion-Field von Steve Jobs funktioniert nicht für jeden von Euch. Ja, technisch ein neues Design, für mich als Kunden sieht es genauso aus wie ein iPhone 6, 6s oder 7. Ja es ist 0,2mm höher und breiter, es ist schwerer und es hat jetzt eine Rückseite aus Glas, wie wir es vom iPhone 4 und 4s schon kannten.
Schnellerer Chip, bessere Kamera, besseres Display, es kann mit dem Qi-Standard “kabellos” geladen werden und es unterstützt Fast-Charging. Solide Weiterentwicklung, kann man wenig gegen sagen.
Außer vielleicht:
- Warum liegt kein Ladegerät dabei, mit dem schnelles Laden auch funktioniert?
- Warum liegen nicht zwei Lightning-Kabel dabei, USB-A / USB-C? Apple verkauft Geräte die ausschließlich USB-C haben (MacBook(Pro)), legt aber kein passendes Kabel in den Karton. Apple sorgt für diese Übergangszeit, sie sollten sich auch um doppelte Kabel in dieser Zeit kümmern.
- Der Preis ist noch mal etwas höher als das iPhone7 zu seiner Einführung, war das wirklich nötig?
iPhone X
Sprich “ten” (nicht “iks”). Die Marschrichtung für Smartphones in den nächsten 10 Jahren soll es sein, so wie das erste iPhone unser Verständnis von Smartphones in den letzten 10 Jahren beeinflusst hat. Sagt Apple.
Bei letzterem stimme ich uneingeschränkt zu, das iPhone hatte 2007 eine neue Zeit für mobile Geräte eingeläutet. Bei ersterem stutze ich aber. Weil?
Was ist denn jetzt anders?
- Display geht (fast) über die ganze Front. Ja. Design. Machen andere schon länger so. Revolution?
- Kein Homebutton mehr. Wieder Design und Funktion – aber Revolutionär für die nächste 10 Jahre?
- Gesichtserkennung zum Entsperren und andere Dinge. Das ist technisch tatsächlich Wahnsinn. Andere hatten Gesichtserkennungen aber nicht so, mit Punktwolke, Tiefenwahrnehmung etc.
Und sonst?
Dafür ist TouchID weg. Es muss sich zeigen, ob die Gesichtserkennung wirklich ein Ersatz dafür sein kann. Wie oft habe ich das Gerät schon beim Ziehen aus der Hosentasche entsperrt um es dann direkt nutzen zu können, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich bin sehr skeptisch nach den Videos die ich gesehen habe, werde aber kein endgültiges Urteil fällen solange es die Geräte noch gar nicht zu kaufen gibt – was auch noch so ein Punkt ist… weiter unten mehr dazu.
Das Display ist eine freie Form. Das wird noch lustig für die Entwickler. Die Ecken oben werden beim Video-Zoom ausgefüllt, bedeutet, dass ein Stück Video dann nicht zu sehen ist wegen des Balkens der dann ins Bild ragt. Gleiches gilt beim Zoomen von Fotos oder Karten. Video muss man nicht zoomen, ob es bei den anderen Dingen stört? Wahrscheinlich weniger als man glaubt. Bis Apps aber wirklich bis in die Ecken funktionieren…
Ich finde ein iPhone6 schon zu groß und benutze oft den Doppel-Tap auf den Homebutton um den Bildschirminhalt nach unten zu schieben, damit ich mit einer Hand an die oberen Elemente komme. Diese Option, Reachability, hat das iPhone X nicht mehr. Da das Display eher mit der Größe eines Plus-Modells vergleichbar ist, ich glaube es ist sogar ein wenig größer, wird das iPhone X sehr sicher zu einem Zweihand-Gerät.
Dass das X außerdem ein größeres Gehäuse hat als die ohnehin schon großen Nicht-Plus-Vorgänger, hat es für mich uninteressant gemacht. Meine Hostentaschen sind nicht beliebig groß und im Sitzen stört mich schon das Nicht-Plus Gerät immer mal wieder.
Software
WatchOS 4
Ich darf auch mal etwas positives sagen: Selbst auf der ersten AppleWatch, Series 0, läuft diese Version und bringt neue Funktionen mit, z. B. das Kritzeln um Wörter oder kurze Texte mit dem Finger zu schreiben. Läuft am iPhone gerade eine Audio-Wiedergabe, braucht man nur das Handgelenk zu heben um mit der Krone die Lautstärke zu ändern, zu Pausieren oder zum nächsten Titel zu wechseln. Wer das nicht mag, kann das auch abschalten.
Aber es gehen auch Funktionen verloren. Bisher konnte man auf der Uhr durch die Songs und Wiedergabelisten des iPhones stöbern um beliebige Titel wiedergeben zu lassen. Das geht nicht mehr. Pech gehabt.
Und zumindest mit meiner Series 0 merke ich nach wie vor nichts davon, dass Apps, die im Dock liegen, im Hintergrund aktualisiert werden sollen. Egal was ich aus dem Dock öffne, ganz besonders Drittanbieter-Apps, die Wartezeit auf eine Aktualisierung ist in der Regel länger als das Display leuchtet. Ich hoffe, dass das mit neueren Modellen kein Problem mehr ist? Wenn Ihr Erfahrungen damit habt, schreibt mir doch mal einen Kommentar.
iOS 11
Endlich kann man sich das Control-Center selbst zusammenstellen. In Teilen wenigstens.
Ansonsten bin ich derzeit eher genervt:
- Der Akkuverbrauch ist streckenweise unfassbar hoch. Es gibt Momente, da sehe ich die Prozente im 5-10 Sekunden-Takt schwinden. Beim Laden und Installieren von App-Updates zum Beispiel. Manchmal auch im Springboard, manchmal in Tweetbot, schon ein paar mal in Safari und einmal in meinem bevorzugten Podcast-Player Overcast. Und nein, mein Akku ist nicht defekt, denn zuvor mit iOS10 war alles unauffällig. Und ja, das Update ist jetzt fast eine Woche her, es können, oder sollten, keine Indexierungen mehr sein.
- Die Suche nach Apps ist langsamer, vor allem nach einem Neustart aber auch sonst. Außerdem wird kein Ordnername mehr angezeigt, wenn man seine Apps in solche einsortiert hat.
- Overcast hat unter iOS10 das iPhone aktiv gehalten, wenn es am Stromanschluss hing. Im Auto, in der Ladeschale, blieb das Gerät also aktiv. Das Display wurde nach einiger Zeit zwar gedimmt aber das iPhone nicht gesperrt. Mit iOS11 ist dies nicht mehr der Fall. Klar, vielleicht kann der Entwickler der App da ein Update bauen, der Punkt ist doch aber: Warum macht Apple solche Funktionen immer wieder kaputt?
- Das Notification Center, die Mitteilungszentrale, der Swipe von oben nach unten. Weiterhin können die Meldungen nicht pro App zusammengefasst werden – Das ging früher mal, seit iOS10 nicht mehr. Neu ist, dass nun häufig ganz oben kein X-Schalter mehr zum Löschen der Mitteilungen ist. Immer wieder habe ich Morgens den Fall, dass ich zig Mitteilungen habe und nirgends ein X um den Abschnitt, in diesem Falle alle, zu löschen. Nutzt das bei Apple niemand? Haben die Beta-Tester das nicht bemerkt oder hat Apple auf deren Meldungen nicht gehört?
- Im Control-Center Wifi und Bluetooth deaktivieren. Hat bis zu iOS10 den Funk abgeschaltet. iOS11 tut das nicht mehr! Beides funkt weiter, es werden nur Verbindungen beendet und neue Verbindungen unterbunden. Bei Bluetooth bleiben manche Verbindungen sogar bestehen um mit der Uhr zu funken und um Handoff zu realisieren. Aus ist nicht mehr Aus sondern nur noch “nicht verbinden”. Der Flugmodus schaltet den Funk komplett aus. die Symbole haben jetzt 3 Zustände: An (=bunt), Verbindungen unterbrechen (=grau), Aus (=grau, durchgestrichen) – Es gibt aber keinen 3D-Touch um direkt alle 3 Zustände wählen zu können. Schaltet man im Flugmodus Wifi wieder dazu ist alles wie immer. Aber jetzt: Wenn ich nun Wifi wieder abschalte, während Flugmodus aktiv ist, was gilt dann? Wird der Funk wieder deaktiviert oder werden nur Verbindungen gekappt? Hey Apple, wie kann man etwas völlig klares so undurchsichtig machen? Glückwunsch.
- Meine Foto-Bibliothek ist durcheinander, zumindest das Album “Aufnahmen” zeigt mir uralte Bilder ganz unten bei den neu erstellten Bildern mit an. Beim Synchronisieren mit Fotos.App am Mac werden uralte Bilder als neu gelistet und übertragen… Was? Ob das mit der Konvertierung in die neuen Bildformate zusammen hängt und da etwas schief läuft?
- Ich habe in 1,5 Wochen mehr Startbildschirme von Apps gesehen als im ganzen letzten Jahr mit iOS10! iOS11 scheint die Anwendungen viel früher aus dem Speicher zu werfen – oder es verbraucht sehr viel mehr Speicher für andere Dinge. Die Anwendungen starten zudem langsamer.
Proactive. Da muss ich etwas mehr dazu schreiben.
Weiterhin kaputt und eher schlimmer als besser. Sollte mir das iPhone nicht passende Dinge vorschlagen je nach Situation? Unter iOS10 wurde mir auf dem Lock-Screen unten links ein Icon einer App eingeblendet die ich wohl nützlich finden würde. War oft die richtige App, allerdings funktionierte die Geste, um diese App dann auch zu starten, nicht – der Lock-Screen hatte sich einfach nicht bewegt.
Unter iOS11 sehe ich solche Vorschläge bisher gar nicht erst.
Unter iOS10 erkannte das iPhone, dass ich im Auto war und schlug mir ein wahrscheinliches Ziel vor. Dieser Vorschlag tauchte als Mitteilung am Lock-Screen auf und ich konnte das sehen, wenn das iPhone-Display wegen der Stromversorgung im Auto kurz aufleuchtete. Ein Tap und die Navigation startete. Außerdem konnte ich noch auf dem Weg vom Garagentor zurück zum Auto das Handgelenk heben und der Ziel-Vorschlag stand auf der Uhr. Für Navigation gar nicht immer so wichtig, es stand aber auch dabei, ob ich die A7 nehmen konnte, weil wenig Verkehr war, oder eben lieber nicht.
iOS11 kennt meine Ziele und kann sie auch korrekt vorschlagen – Wenn ich den Lock-Screen nach rechts ziehe, dann wird das wahrscheinliche Ziel auf einer Kachel dargestellt. Eine Mitteilung habe ich bisher keine mehr gesehen und somit hat mir auch die Uhr kein Ziel vorschlagen können.
Das neue Siri-Watch-Face hilft dabei auch nicht. Völlig egal wann und wo ich bin, ich sehe einen aktuellen Aktien-Kurs, nicht aber mein nächstes Ziel vom nächsten Termin oder von meinen regelmäßigen Zielen oder ähnliches. Einmal wurde tatsächlich ein Termin nach oben gescrollt, war wohl ein Glückstreffer.
Proactive my ass sad
Fazit
Ich könnte sicher noch mehr “Kleinigkeiten” aufzählen wo es klemmt, so wie ich neulich neu booten musste, weil die Mitteilungen nicht mehr von oben sondern von unten hereingezogen werden mussten, dafür gab es dann kein Control-Center mehr, da war dann alles kaputt. Reboot tat gut.
Mit der Qualität von iOS11 bin ich nicht zufrieden. Es saugt am Akku, nicht bei jedem aber ich bin damit auch nicht alleine wie ich bei Twitter erfahren habe. Es sind Fehler drin, die bei der Bedienung stören können, im Alltag stört es, dass Apps das Gerät nicht mehr wach halten (Ich hoffe hier auf App-Updates). Dass eine Version ausgeliefert wurde, die mit Exchange nicht klar kam ist auch eher so #meh, das soll mit iOS 11.0.1 aber gelöst sein.
Ein AppleTV mit Lüfter kaufe ich aus Prinzip nicht und wenn das Signal zum TV nicht an die Inhalte angepasst wird (oder werden kann), dann tut es auch ein älteres Gerät.
Ein iPhone X werde ich mir natürlich ansehen, ich bin schon irgendwie Nerd, bin mir aber sicher, dass es mir zu groß sein wird. Da dürfen die anderen erst mal ausprobieren wie praktisch das alles wirklich ist.
Ein iPhone 8? Vielleicht als Upgrade für mein 6s. Akute Not habe ich aber nicht, das Gerät ist schnell genug – oder war es, mit iOS10.
Eine Apple Watch Series 3? Das kann ich mir vorstellen. Ohne LTE. Einfach weil ich sie jeden Tag nutze und die Series 0 einfach sehr träge im Vergleich ist. LTE ist so abhängig von den Providern, dass ich nicht mal nächstes Jahr an eine größere Verbreitung glaube.
Das klingt jetzt alles recht negativ und ich habe derzeit auch nicht so irre viel tolles zu berichten. Die Technik ist trotz allem verdammt stark, es scheint einfach schon so normal zu sein, dass man sich gewöhnt hat?!
Und doch sendet Apple in letzter Zeit keine Kaufimpulse in meine Richtung – und wenn ich im Netz etwas herum lese, denken auch andere so. Nicht mal ein neues MacBook Pro habe ich gewählt sondern ein 2015er Model, wegen der praktischen Schnittstellen! HDMI, USB, SD-Karte ohne Adapter, alles nutze ich häufig, als Bonus MagSafe Ladestecker, ein Traum.
One more thing: Nur ein Stichwort – Verfügbarkeit. Nach über einem Jahr hatten die AirPods immer noch lange Lieferzeiten. Ein iPhone X wurde im September vorgestellt, man wird es aber erste Ende Oktober vorbestellen(!) können… Ich darf mal unken: Wer nicht in der ersten Sekunde vorbestellt wird das Gerät vermutlich nicht mehr 2017 in der Hand halten? Schauen wir mal. Gefühlt war Früher mehr “Available Today!”
Ich sags mal so: Ich hab privat ein MacBook Pro 13″ von 2015. Mein Chef meinte letztens das ich ja schon lange mal einen neuen Firmenrechner bräuchte, was ich denn haben will (da ich auch für iOS Entwickele kommt nur ein Mac in Frage) und ich konnte nur sagen: Ja grundsätzlich ist der uralte iMac sicher nichts mehr als ein externer Monitor, aber bevor ich das 13″ MBP gegen eines der derzeitigen mobilen Macs ersetze benutze ich lieber weiterhin meine private Hardware. Beim drüber nachdenken ist mir aufgefallen das es praktisch bedeutet das ich aktuelle Macs nichtmal haben will wenn ich sie kostenfrei zur verfügung gestellt bekomme. Hoffentlich bessert sich das demnächst. iMac Pro klingt immerhin nach nem Schritt in die richtige Richtung. Aber das ist Momentan schon ein ziemliches Trauerspiel.
tl;dr: Ich will die derzeitigen Macs nichtmal geschenkt!
Hallo Boris!
Kein anderes bedeutendes Unternehmen kann es sich leisten, seine (treu ergebenen) Kunden durch so viele Hochs und Tiefs zu schicken wie Apple – und dabei höchst erfolgreich zu sein. Mir macht nur Sorgen, dass in der Amtszeit von Tim Cook bisher nur ziemlich unbedeutende Schritte und kein “Big Thing” erkennbar waren. Das lässt darauf schliessen, dass der selige Steve Jobs nicht nur innovative Ideen, sondern auch einen großen Einfluss auf das Unternehmen hatte. Als Mac-Nutzer seit 1986 ärgert mich am meisten, dass viele professionelle Anwender ohne brauchbare Hardware dastehen und zwar unzählige fragwürdige “Hobby”-Programme (Pages, Numbers, Fotos…) entwickelt werden, der Finder aber stiefmütterlich behandelt wird. Und zur Hardware: Ich werde meinen “erweiterbaren” Mac mini 2012 bis zum letzten Atemzug benutzen, statt irgendwelche extra-elegante, aber zusammengeklebte Hardware zu kaufen. Mal sehen, wann sie mich endgültig als Kunden verlieren. Es war noch nie eine gute Strategie, zu sagen “Die Alternativen zu unseren Produkten sind noch schlimmer”.
Hi Boris,
die Probleme mit iOS 11 kann ich nur teilweise nachvollziehen. Bei mir läuft das im Wesentlichen sauber und ohne den Akku leer zu lutschen. Allerdings auf nem iPad pro.
Ansonsten finde ich gerade das iPhone X sehr spannend: Kaum größer als das 8er, dafür das größte Display aller(!) bisherigen iPhones. Ich will was Kompaktes mit großem Display, also quasi genau mein Ding. Andere Hersteller haben zwar schon länger Displays, die die komplette Vorderseite einnehmen, aber was daran gut sein soll drei Hardwarebuttons durch identische Softwarebuttons zu ersetzen hat sich mir da nie erschlossen. Ich habe da einfach keinen Vorteil gesehen. Da ist das Bedienkonzept von Apple schon deutlich sinnvoller. Mal sehen wann man das X mal live begrabbeln kann.
Ich bin Nerd genug um mir das X mal anzusehen. Nur ist mir im Grunde schon das 6 zu groß. Hm.
Größtes Display: Jain. Fläche ja. Nutzbare Fläche nein! Es gibt einen „sicheren Bereich“ für Entwickler. Führt dazu, dass Browser bzw. Apps an sich im Querformat eben weniger Fläche haben als beim Plus.
Das Plus kann im Querformat iPad artige Oberflächen zeigen, das X hat diesen Modus nicht.
Boris,
ein toller Bericht! Mal wieder schreibst Du mir von der Seele. Manchmal glaube ich ja wir sind verwandt :-) Im Ernst, Apple baut tolle Produkte, und ich möchte mich auch nicht auf den “Spirit” von Steve Jobs einlassen. Aber scheinbar ist da doch einiges was nicht so ganz rund läuft. Danke für die schönen Bericht. Ich kann nur voll und ganz zustimmen!
Gerade der “Spirit von Steve Jobs” fehlt den heutigen Macs. Ich sehe da nicht mehr viel Visionäres, sondern nur noch den Ausverkauf einer Idee. Neulich sollte ich für ein Team neue MacBooks konfigurieren und bin fast vom Stuhl gefallen, was die Dinger heute (in brauchbarer Konfiguration) kosten. Apple verdient offenbar am meisten an Adaptern und nicht auswechselbarem RAM und SSDs. Dafür habe ich dann auch als Apple-Nerd kein Verständnis mehr…:( Wir können gespannt sein, wie sich Apple in den nächsten Jahren entwickelt. Entweder sie haben ein “ganz großes Ding” in Arbeit oder sie werden langsam immer bedeutungsloser.
Apple lässt gerade die Tür offen… und der Spalt wird größer für Mitbewerber, die mit neuen Ideen kommen. Gibt es den Xerox-Park noch? Da kamen die ganzen Ideen mal her. Wenn nun ein neuer, charismatischer Visionär mit neuen Ideen kommt … Es ist nur schwerer geworden in diesem Markt Fuß zu fassen. Mal gucken, wann sich einer traut.
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