Hat man erstmal passende Schuhe gefunden, möchte man auch möglichst lange etwas von ihnen haben – bei mir ist das jedenfalls so wink Also habe ich mich etwas informiert und dabei auch ein paar Erinnerungen geweckt.
Leder arbeitet und Lederschuhen sollte man eine Unterstützung bieten um in Form zu bleiben – Schuhspanner. Da gibt es ganz unterschiedliche Konzepte. Ich habe jetzt mal etwas bessere genommen – hoffe ich jedenfalls.
Erinnerungen
In meiner Kindheit habe ich Schuhspanner regelmäßig gesehen, mein Vater nutzte sie für seine Schuhe. Ich verstand damals zwar nicht wofür sie gut waren, aber sie sahen lustig aus smile Heute weiß ich wofür sie genutzt werden.
Warum überhaupt?
Leder ist ein Naturprodukt, es ist Haut mit Poren. Unsere Füße geben über den Tag Flüssigkeit in Form von Schweiß ab, unsere Schuhe nehmen diese auf. Ziehen wir die Schuhe nun aus und lasse sie über Nacht im temperierten Raum liegen, geben die Schuhe die Feuchtigkeit wieder ab. Auch über äußere Einflüsse nimmt das Leder über den Tag Feuchtigkeit auf und gibt diese dann im warmen Zimmer wieder ab.
Dabei zieht sich das Leder etwas zusammen und dadurch wiederum kann ein Lederschuh seine Form verlieren. Er wird enger, Falten und Knicke treten deutlicher hervor, Beulen können entstehen oder stärker betont werden.
Könnte man den Schuhen bei der Phase der Ausdünstung doch nur von innen unterstützen, quasi einen Fuß-Platzhalter hineinstecken der die Form vorgibt… Kann man, mit einem Schuhspanner smile So kann sich das Leder nicht beliebig verformen und zusammenziehen sondern wird in Form und auf Spannung gehalten.
Verschiedene Modelle
Das hat mich persönlich doch überrascht. Ich habe drei verschiedene Schuhspann-Modelle oder -Techniken finden können.
Material
Vorweg ein Wort zum Material: Vergesst Schuhspanner aus Kunststoff. Ziel soll es ja sein, das der Schuh über Nacht “atmen” kann, die Flüssigkeit soll wieder raus aus dem Leder. Kunststoff nimmt keine Flüssigkeiten auf und verhindert so die Ausdünstungen eher. Holz unterstützt da besser und allgemein wird Zeder-Holz empfohlen, weil es wohl besonders aufnahmefähig und antibakteriell sein soll.
Simpel und billig
Die ganz einfachen und günstigen Schuhspanner haben vorne eine feste Form, in der Mitte eine recht dicke Feder und hinten ein rundes Holzstück. Der Spanner wird in den Schuh geschoben, die Feder wird gespannt und das Holzstück wird hinten in die Ferse vom Schuh gesteckt.
Der Vorteil ist, dass diese Spanner extrem günstig sind, man bekommt sie beim Kauf guter Schuhe gerne kostenlos dazu. Sie sind auch leicht und nehmen wenig Platz weg, eignen sich also auch gut für Reisen.
Der Nachteil ist, dass das hintere Holzstück die Ferste nicht ausfüllt sondern nur an einem recht kleinen Punkt anliegt und von dort die Spannung aufbaut. Das kann zu einer unansehnlichen Ausbeulung der Ferse führen – sicher nicht bei einmaliger Anwendung, wohl aber wenn so ein Spanner über einen längeren Zeitraum genutzt wird. Ich habe das nicht ausprobiert, es erscheint mir aber durchaus logisch.
Etwas besser
Die etwas besseren Schuhspanner haben vorne ebenfalls eine feste Form, hinten aber ein bewegliches und etwas größeres Endstück das wiederum mit einer Art Gelenk verbunden ist. Dieses Gelenk ist am vorderen Stück mit einem Gewinde verbunden über das man die Länge und somit die Schuhgröße einstellen kann.
Ist die Länge einmal richtig eingestellt, wird der Schuhspanner in den Schuh geschoben, das hintere Stück, dass zunächst locker an der Ferse anliegt wird dann durch eine Kippbewegung gespannt, quasi eingerastet.
Ob hier auch die Gefahr der Ausbeulung der Ferste besteht kann ich nicht sagen, ich hatte solche Spanner noch nicht selbst in der Hand.
Oberklasse
Investiert man etwas mehr, bekommt man Schuhspanner die gleich in zwei Richtungen Spannung aufbauen können.
Bei diesen Spannern ist der vordere Fußteil nicht mehr statisch sondern er besteht aus zwei Teilen. Ein größerer fixer Teil, wie gehabt und seitlich ein kleineres Stück, quasi die äußeren “Zehen”, die mit einer Feder nach außen gedrückt werden – als würde man im Schuh seine Zehen spreizen. Damit passt sich dieser Spanner besser dem Fußraum an – es gibt ja schmale und weitere Schuhe.
Wie weit diese Spreizung erfolgen kann, das lässt sich über eine Schraube justieren und sollte an die jeweiligen Schuhe angepasst werden. Mir fehlt noch ein wenig das Gefühl dafür, wie ich diesen Abstand wirklich gut und korrekt einstellen soll, ich probiere das noch etwas aus smile
Der hintere Teil des Schuhspanners ist im Gegensatz zu den anderen Typen eine komplette Nachbildung einer Ferse. Hier wird der Fersenteil des Schuhs also wirklich komplett ausgefüllt. Keine punktuelle Belastung, keine Ausbeulungen.
Fersenteil und Fußteil sind durch zwei Stangen verbunden die federnd und mit einem Gelenk gelagert sind, der Spanner lässt sich zusammenschieben, der Fersenteil nach oben klappen.
Der Fußteil wird also in den Schuh geschoben während der Fersenteil schräg nach oben geklappt ist. Dann übt man etwas Druck aus um den Spanner zusammen zu schieben und drückt dann den Fersenteil in den Schuh. Die Feder hält nun alles auf Spannung.
Ich vermisse bei diesen Spannern allerdings eine Stellschraube um die Spannung auf die Ferse justieren zu können. Wenn das vorne im Fußteil möglich ist, warum kann man dies nicht für die Länge einstellen?
Diese Spanner werden immer über zwei Größen hinweg angeboten, bei mir also 42/43 – was aber bedeutet, dass die Spannung bei einem 42er Schuh ungleich größer ist als bei einem 43er Schuh. Die nächst kleinere Spanner-Größer wäre dann 40/41, wobei sich die angegebenen Längen in Zentimeter durchaus mit der 42/43 überschneiden – Vielleicht bestelle ich mal so einen um zu vergleichen, wie stramm die kleineren Spanner in den Schuhen stecken. Zu viel Spannung ist nämlich auch nicht gut und kann den Schuh auf Dauer zerstören.
Tipp und Fazit
Ich habe ein paar neue Schuhe ein paar mal getragen und ohne Schuhspanner gelagert. Dann habe ich diese Schuhspanner geholt und ebenfalls ein paar Tage mit diesen gelagert nach dem Tragen. Bei zwei Paaren hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass sie Morgens direkt bequemer waren und besser passten. Gut, die Schuhe sind noch brandneu und Unterschiede zwischen mit und ohne Spannern werden sich erst auf Dauer zeigen. Ich bereue die Anschaffung nicht smile
Mein Tipp: Kauft Euch solche Schuhspanner in größeren Packungen. Einer alleine kostet gerne mal zwischen 25,- und 30,- Euro. Kauft man gleich 5 Stück davon, sinkt der Stückpreis schon mal auf deutlich unter 20,- Euro.
Habt Ihr Erfahrungen mit Schuhspannern? Lasst es mich wissen smile
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