Was lange währt, wird endlich gut smile So könnte man meine Bestellung bei Bandwerk beschreiben. Aber der Reihe nach.
Am 22. Oktober 2016 war ich in Hannover bei Chris, wir hatten an diesem Wochenende einen Happyshooting-Villa-Workshop und wir saßen gerade beim gemeinsamen Frühstück. Wir, das waren neben Moni, Chris und mir auch noch Marc, der dieses Wochenende dabei war um den Workshop und Interviews mit uns für sein Podcast-Film-Projekt zu drehen.
Ich weiß den genauen Ablauf nicht mehr, Moni erzählte etwas von neuen AppleWatch-Armbändern, die sie über Etsy gefunden hatte und Marc erwähnte das kleine, deutsche Unternehmen Bandwerk und schwärmte etwas von deren tollen Lederarmbändern die in Deutschland gefertigt würden. Ich war neugierig, ich hatte meine Uhr gerade seit etwa einem Jahr und am Ende bestellte ich smile …und wartete…
Stöbern und bestellen
Gut, ich mag Leder und ich mag kleine Manufakturen. Handarbeit ist toll und ich bezahle auch gerne etwas mehr für gute Ware made in Germany. Bandwerk traf hier also genau einen Nerv bei mir und Marc war Schuld wink
Ich weiß noch, dass ich Marc fragte, ob das wieder so ein hipper Firmenname wäre, bei dem man alle Vokale gestrichen hätte… auf der mobilen Webseite, ich war schnell mit dem iPhone online, stand aber überall schön “Bandwerk”. Doch dann, auf der Bestellbestätigung bestätigte sich mein Verdacht: ”BNDWRK” in zwei Zeilen als Logo bigsmile Musste das sein? wink
Ich stöberte durch das Angebot und blieb bei einem dunkelbraunen Armband hängen. Schön mit heller Naht abgesetzt. Stark. Sollte ich? Ja. Ab in den Warenkorb und erst mal einen weiteren Happen vom Frühstück reingezogen.
Marc meinte, er hätte mal deren Straußenleder gesehen und das fand er extrem gut. Hm, Straußenleder ist echt Geschmacksache. Eigentlich finde ich es nicht so schön, nach Marcs Erzählungen und den Produktfotos – und überhaupt in der Euphorie direkt vorm Workshop – war ich derart angefixt, dass ich mir dachte: “Nu bin ich schon mal dabei, da lohnt sich das für ein Armband ja gar nicht…” und mir neugierig auch noch das Armband aus Straußenleder in den Warenkorb legte. Noch einen Frühstückshappen und einen Schluck tollen Kaffee, zwei, drei Worte gewechselt und schwärmend den Bestellknopf gedrückt – Ist schon böse, wenn man per PayPal direkt bezahlen kann…
Warten…
Schon auf der Webseite standen Lieferzeiten von 4-6 Wochen für das dunkelbraune Armband und 5 Wochen für das aus Straußenleder. Vor dem 26. November würde also nichts kommen, vermutlich erst am 3. Dezember. Bandwerk ist nichts für eilige Menschen smile Aber es ist ein kleines Unternehmen, die werden keine riesigen Lager haben und sie werden auch keine zig tausend Stück auf einmal produzieren. Das muss einem klar sein. Ich hatte Geduld und wartete einfach ab.
…und warten…
Am 27. November trudelte eine E-Mail von Bandwerk ein. Es gab eine Verzögerung bei einem Zulieferer für das dunkelbraune Armband. Man entschuldigte sich bei mir dafür und nannte den 16.12.2016 als Liefertermin.
Ironie: Welche Dramatik. Das wären knapp 2 Wochen später als die ohnehin bekannt lange Lieferzeit. Das würde mich nicht umbringen, ich hatte ja Armbänder für die Uhr smile Die Kommunikation fand ich aber toll, so wusste ich wenigstens woran ich war.
Außerdem bot man mir an, die Bestellung auch zu stornieren – seid Ihr verrückt? – ansonsten bot man mir eine Gutschrift von 10 Euro an. Auch nicht schlecht.
Allerdings kam es mir jetzt auf die 10 Euro nicht wirklich an und ich gab Bandwerk die Zeit die sie brauchten, ich wollte ja gute Armbänder haben. Ich schrieb also zurück:
“Die €10 sind lieb smile ich freue mich, wenn ihr das Geld jemandem in Eurer Nähe gebt, der es gut gebrauchen kann (Altenpflege, Krankenpfleger, Straßenmusikant, gestresste Kassierer,… wenn ihr sagt: “Der/Die hat/haben es verdient!”, dann ist es richtig :)”
Am Ende wurde das Geld Unicef gespendet um “Kindern eine Kindheit zu geben”. Fand ich jetzt besser als auf meinem Konto. Sehr schön, ich wartete also weiter.
Angekommen – Und wie!
Schon am 13.12. war es so weit. Ein kleines Paket erreichte mich und ich war positiv überrascht über die Liebe, das Flair mit dem die Armbänder verpackt wurden.
Im Karton lagen zwei Päckchen, eingepackt wie ein edles Weihnachtsgeschenk. In schwarzem, etwas rau-rustikalem Papier eingewickelt und mit einer Paketschnur zugebunden. Das machte schon etwas her.
Ich entfernte die Schnur und das Papier und staunte direkt noch einmal – Eine kleine Holzkiste lag vor mir, wie so eine alte Kolonialwaren-Kiste im Miniaturformat. Schick.
Ich zog die obere Abdeckung zur Seite und es ging so weiter – ein kleiner Stoffbeutel mit Kordel kam zum Vorschein. Ja sag mal bigsmile Was ist denn hier los. Ein Wunder, dass kein Stroh in der Kiste lag wink
Im Beutel war dann das Armband. Beide Teile in den eigenen Schlaufen zusammengesteckt und mit einem Stück Papier dazwischen, damit auch ja nichts zerkratzt oder zusammenklebt.
Ganz ehrlich, selten hatte ich so viel Freude beim Auspacken von so etwas simplem wie einem Uhrenarmband smile Liebes Marketing von Bandwerk: Es hat funktioniert!
Das Leder
Etwas, was man auf keinem Produktfoto vermitteln kann, ist die Qualität des Leders und die war hier wirklich richtig klasse.
Ich besaß bereits zwei – billige – Lederarmbänder für die Apple Watch. Eines habe ich nie getragen, weil es sich irgendwie falsch anfühlte, mehr wie beschichtete Papier von der Haptik her. Das andere, von Jisoncase, hatte ich seit zig Monaten täglich im Einsatz und war zufrieden.
Doch das, was jetzt von Bandwerk vor mir lag, toppte alles was ich bisher an Lederarmbändern gesehen hatte, inklusive der originalen von Apple, die ich nie gekauft hatte, weil mir Preis/Leistung nicht angemessen erschienen.
Die Armbänder von Bandwerk sind dick. Wer ein dünnes, leichtes Armbändchen sucht, der ist zumindest bei den von mir gewählten Bändern falsch. Das sind wirklich mächtige Lederarmbänder die sich nicht verstecken möchten. Wenn ich beide Teile vom Jisoncase-Armband übereinander lege, dann habe ich die Dicke vom Bandwerk-Leder. Fett. Geil. bigsmile
Trotzdem ist das Leder weich. Gut, es ist Leder, es ist neu, es lässt sich also nicht sofort in jeder Biegung halten sondern strebt wieder dazu sich lang zu machen – Das ist bei Leder aber normal, es möchte eingetragen werden. Es gibt dabei trotzdem große Unterschiede und ich würde sagen, selbst das halb so dicke Band von Jisoncase war in den ersten Tagen nicht so geschmeidig wie dieses dicke Leder von Bandwerk.
Ich habe sehr dünne Handgelenke. Am ersten Tag nutze ich das dritte Loch. Das Band war zwar weich aber doch noch so steif, dass die Uhr recht fest saß, allerdings nicht unbedingt immer fest auf der Haut. Bei einer normalen Uhr kein Problem, bei der Apple Watch aber schon weil man die Klopfzeichen nicht oder nur sehr schwach spürt und weil die Verbindung zum iPhone eingestellt werden kann, wenn längere Zeit kein Kontakt mit dem Armgelenk erkannt wird. Das Problem hatte ich am Anfang mit anderen Lederarmbändern auch.
Schon am ersten Abend wurde das Band etwas biegsamer und ich versuchte das zweite Loch. Nun saß die Uhr stramm, gefühlt etwas zu eng. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die Einstellung im zweiten Loch in den nächsten Tagen für mich genau richtig werden könnte. Das Leder wird sich noch etwas weiten und dann wird es exakt passen. Ist das Handgelenk mal etwas dicker oder möchte ich es legerer, nehme ich einfach das dritte Loch smile
Fazit
Knapp 200 Euro für zwei Armbänder sind schon heftig. So etwas kann ich mir auch nicht oft leisten. In diesem Fall habe ich den Kauf nicht eine Sekunde bereut. Das Material und die Verarbeitung gefallen mir sehr gut. Straußenleder ist weiterhin eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich habe es jetzt mal ausprobiert – Dicke und Verarbeitung sind absolut identisch mit dem dunkelbraunen Armband, es ist nur heller und hat die typische Strauß-Struktur die ich eigentlich nicht so mag, das wusste ich ja vorher bigsmile Es fühlt sich aber so gut an, dass ich vielleicht doch noch Fan werde.
Einen Haken kann das dicke Leder aber haben: Es wird sich zeigen, ob ich das Armband dauerhaft bei meiner Schreibtischarbeit tragen kann oder ob es bei aufliegenden Handballen/-Gelenken zu sehr gegen den Schreibtisch drückt. Der erste Tag lief gut und auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, trage ich das Armband. Solche Details werde ich aber erst nach zwei, drei Wochen abschließend beurteilen können.
Die Verpackung entspricht absolut dem Kaufpreis und dem Flair, der mit der auffälligen Naht auch vermittelt wird. Es passt einfach alles zusammen.
Kurz: Ich bin begeistert smile
Uff! 10 EUR an Unicef statt auf dein Konto – mir kommen die Tränen bei so viel Gutmenschentum.. :-)
Ist dies das Band vom ersten Foto?
http://bandwerk.de/produkt/leder-braun-apple-watch-armband/
Ja, das ist das Band.
Den Kommentar zu den 10,- solltest Du aber noch mal überdenken. Der zwickt auf mehreren Ebenen.
Schöne Idee mit dem Spenden! Mir wurden auch 10 EUR Rabatt angeboten. Verzichte aber auch gerne darauf, vor allem bei der lieben Mail die ich von Bandwerk bekam. :-) Kanne es kaum abwarten meins zu erhalten.
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