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Evernote – Höhere Preise, kostenlos eingeschränkter

Elefant

Das schlug ein: Evernote verkündete Änderungen an ihren Produkt-Paketen.

Kurz: Der kostenlose Zugang ist, per App, nur noch von zwei Geräten aus möglichen. Alle weiteren Geräte müssen dann mit dem Webzugriff über einen Browser auskommen. Die Bezahlpakete steigen spürbar im Preis – Plus kostet nun knapp 30 Euro/Jahr (statt vorher 20 Euro/Jahr), Premium fast 60 Euro/Jahr (statt vorher 40 Euro/Jahr).

Meine Meinung und mögliche Alternativen (Teaser: schwierig!) nach dem Klick

Meinung

Evernote ist ein gutes Angebot und weder möchten die Mitarbeiter kostenlos arbeiten noch dürfte man dem Unternehmen kostenlos Speicherplatz und Internetanbindungen zur Verfügung stellen. Irgendwie muss sich so ein Dienst finanzieren. Logisch.

Ich kann es also gut verstehen, dass man das kostenlose Angebot einschränkt um Appetit auf die kostenpflichtigen Pakete zu machen.

Was ich persönlich etwas kritisch sehe, ist die recht drastische Preiserhöhung. Das sind nun satte 50% mehr als vorher. Im Evernote-Forum gibt es inzwischen 50+ Seiten von überwiegend verärgerten Nutzern. Klar, einige Stimmen sind dabei, die den Preis gerne zahlen. Der überwiegende Teil sieht das aber anders.

Ich nutze derzeit das kostenlose Angebot und habe immer mal wieder überlegt, ob ich den Offline-Zugriff gebrauchen könnte oder andere Funktionen des Plus- oder Premium-Paketes. Nun muss ich aber sagen, dass sich beide Pakete, für meine Nutzung, nicht lohnen. Ein Upgrade, was von mir immer mal wieder in Erwägung gezogen wurde, ist jetzt komplett aus meinem Kopf gestrichen. Schade für Evernote.

Evernote wird aber sicher verkraften, wenn die Nutzer des kostenlosen Angebotes, die gefühlt am lautesten schreien, den Dienst verlassen smile schließlich verliert Evernote keinen einzigen Euro dabei.

Was für Evernote kritischer werden könnte ist das Bauchgefühl bei vielen Nutzern: Was passiert in einem Jahr? Noch höhere Preise? Weitere Einschränkungen? Geht es Evernote aktuell so schlecht, dass sie den Weggang von vielen zahlenden Nutzern nicht verkraften und demnächst ganz weg sind? Wer Evernote intensiv nutzt, der bangt nun etwas um seine Daten und überlegt vielleicht, was er stattdessen nutzen könnte oder sollte.

Meine Nutzung

Ich nutze Evernote zu 99% als Web-Clipper. Interessante Artikel oder Webseiten lege ich mit ein paar Tags dort ab um sie später über die Suche wiederfinden zu können. Also eigentlich mehr eine umfangreiche Link-/Tipps&Tricks-/Ideen-/Lösungen-Sammlung.

Das geht mit Evernote sehr bequem mit einem Browser-Plugin und über die Suche, auch über die Web-Oberfläche, findet man nach Stichworten alles wieder. Das ist praktisch, aber ist das 30 bis 60 Euro/Jahr praktisch? Für mich eher nicht. So wichtig ist das alles nicht für mich, ich könnte mir die Links mit ein paar Stichworten auch in den E-Mail-Eingang werfen und dort archivieren wink

Da kommen wir dann auch schon zu den Alternativen

Alternativen

Soweit ich weiß, gibt es keine echte Alternative für Evernote. Es gibt höchstens je nach Anwendungsfall andere Anbieter, die einen ähnlichen Workflow abbilden können.

OneNote von Microsoft wird oft genannt. Einen Konverter von Evernote nach OneNote gibt es aber nur für Windows. Die Mac-Anwendung wird eher zerrissen. Der Web-Clipper hält nicht mit Evernote mit und freie Tags gibt es nicht, man muss sie vorher anlegen um sie dann später wählen zu können. OneNote ist mehr eine umfanreiche Notizen-Verwaltung als ein digitaler Schuhkarton für alle möglichen Daten. Sagen jedenfalls viele, die es jetzt als Alternative ausprobiert haben.

Pocket.com ist zum Speichern von Webseiten gedacht, also genau mein Einsatzgebiet. Ich habe es vor Evernote auch genutzt. Man kann Seiten einfach clippen und mit Tags versehen. Der Haken: Die Suche ist schlecht und durchsucht zum Beispiel nicht die Tags. Die Tags sind nur zum Filtern der Ansicht gedacht, wobei man aber immer nur nach einem Tag filtern kann. Hat man Einträge archiviert, gibt es keine übergreifende Suche, man muss also entweder im Archiv oder in den aktiven Einträgen suchen. Schrecklich. Ich habe dort selten etwas wiedergefunden, darum bin ich zu Evernote gegangen.

Dauerhaftes Speichern von Einträgen, also quasi ein Snapshot einer Webseite und damit auch eine Volltextsuche gibt es für 40 Euro/Jahr.

Instapaper.com macht ähnliches wie Pocket. Dort war ich, bevor ich zu Pocket gewechselt war smile Instapaper scheint mir eher dafür gedacht zu sein, dass man sich eine Liste von Seiten speichert, die man später in Ruhe lesen möchte. Als Archiv taugt es zumindest in der kostenlosen Version nichts – denn eine Suche gibt es erst für $30/Jahr

Wer nur Text-Notizen verwalten möchte, der wird eine Fülle an anderen Diensten finden, das Angebot scheint dort größer zu sein. Google Notizen, Apples Notizen die über iCloud abgeglichen werden und viele andere.

Vielleicht schaue ich mir auch mal die Synology Note-Station an. Die soll auch ständig weiterentwickelt werden, es soll ein Browser-Plugin geben etc. So eine Art kleines Evernote zum selber hosten. Einziger Haken: Ich müsste meine Synology – oder eine eigens dafür angeschaffte kleine Synology – von außen offen ins Internet hängen. Und meine Internetleitung mit 2 MBit/s ist für den Transfer umfangreicherer Daten nicht geschaffen.

Und Ihr so?

Nutzt Ihr Evernote und bleibt höherer Kosten dabei? Oder nutzt Ihr andere Software/Dienste? Welche und wofür?

7 Kommentare zu “Evernote – Höhere Preise, kostenlos eingeschränkter

  1. Ich persönlich suche noch für die Synology Lösung ein Vergleichbares Tool wie den WebClipper von Evernote denn dann wäre das für meine Bedürfnisse die Beste Alternative da ich Evernote schon sehr mag und Die NoteStation schon arg denselben Funktionsumfang hätte. Aber auch hier hab ich etwas Bauchschmerzen das Ganze ins Web zu hängen und mich ständig um Sicherheitsupdates, etc. zu kümmern. Aber mal schauen.

  2. Oliver K.

    Wer Evernote als DMS und nicht nur Notizprogramm/Webclipper verwendet findet zumindest am Mac in DevonThink Pro Office eine sehr gelungene Alternative.

  3. Ich habe jetzt alles nach Apple Notizen verlagert. Beruflich verwende ich OneNote..

  4. Ich hätte Dir jetzt auch spontan schon nach dem Kapitel “Meine Meinung” das Tool von Synology vorgeschlagen…. aber das ziehst Du ja auch selbst in Erwägung.

  5. Achja zum Thema offen ins Netz hängen…
    Könnte man stattdessen nicht ein VPN einrichten und damit auf die Synology zugreifen? Also auf den Router ein VPN legen?

  6. Explorer

    Wie, du hast Angst deine Synology ins Netz zu hängen aber nutzt das seit Jahren ohne Verschlüsselung daherkommende Evernote?
    Ich habe auch mal die damals durch eine Telekom-Subvensionierung für Telekom-Kunden für ein Jahr Gratis angebotene Evernote Premium-Version genutzt, kam aber damit nicht klar, dass EN keine Verschlüsselung anbot. Ich wollte einfach nicht meine privaten Daten unverschlüsselt auf US-Servern abgelegt wissen.
    Allein schon die Tatsache, dass EN ständig an seinen Preismodellen schraubte, zeigte mir, dass da die Mischkalkulation der zahlenden Kunden mit den Free-Kunden für EN nicht so ganz auskömmlich war und dadurch die Gefahr besteht, dass sich EN irgendwann ganz zurückziehen würde und dann womöglich alle Kunden in dem auf vielen Plattformen erhältlichen Ökosytem und den zahlreichen darauf abgestimmten Plugins im Regen stehen lassen würde. Das war mir zu heiß und ich bin migriert zu den Apple eigenen Notizen. Hier habe ich zwar nicht diesen genialen Webclipper, kann aber aus allen iOS-Apps heraus per sharesheet aufhebenswerte Artikel an eine Notiz anhängen und diese bei privaten Daten auch noch einzeln verschlüsseln. Das ganze per iCloud gesynct auf den Mac stellt für mich einen guten Kompromiss aus Datensicherheit, offline Verfügbarkeit und Bedienkomfort dar, weil damit auch eine Vollextsuche in den angehängten per OCR zugänglich gemachten PDFs möglich ist.

    Ansonsten ist die synology Notes-App auch nach vielen Iterationen noch nicht so ausgereift, um wirklich schon als EN-Light bezeichnet zu werden. Da sind noch einige Verbesserungen nötig, um mit dem Funktionsumfang von EN auch nur annähernd mithalten zu können. Eine Volltextsuche in den angehängten PDFs ist nach wie vor noch nicht möglich.

  7. Ich nehme den Editor in Windows

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