Da saß ich kürzlich, halb am Dösen, auf dem Sofa und dachte bei mir: “Tja, nun ist 2014 auch schon fast rum… und dieses Jahr hast Du eigentlich recht wenig gemacht und geschafft…”.
Ich habe mir seit einigen Jahren angewöhnt, jeweils im Dezember durch meinen Lightroom-Katalog zu stöbern, Monat für Monat, den digitalen Kalender und meine Media-Timeline daneben um das Jahr für mich noch einmal Revue passieren zu lassen. Einfach mal auf den Teppich kommen, erinnern, verinnerlichen, reflektieren, lernen, anerkennen was ich so geleistet habe. Das tut gut, das entspannt und das macht mir jedes mal richtig Spaß.
Dieses Jahr war es, schon wieder, eine große Überraschung für mich, denn so wenig war gar nicht los. Hier also mein Jahresrückblick 2014 in Bildern.
Klick macht groß
Januar NDCalc 2.0 entsteht und ich teste es selbst mit Graufiltern bei Langzeitaufnahmen. Ich experimentiere mit meiner Bildsprache. Ein tolles Familien-Shooting. Februar Die Grabplatte für Oma Käthe kann endlich gelegt werden. Ich rüste meine Funkauslöser auf – PocketWizard geht es nicht so gut. Ein paar Reiter & Pferd Bilder entstehen. Die Pferdewaage ist da, ich mache ein spontanes Video. Weitere Fotoexperimente. Ein paar spontane Portraits mit einer guten Freundin. März Ich melde mich bei Facebook an – Privat und mit Foto-Seite. Ich spaziere einfach mal aus dem Dorf bei Sonnenuntergang, entspanne und mache die für mich intensivsten Bilder. Ich stelle mir die Herausforderung, joggend Brötchen zu holen und schaffe die 8,3 km stolz mit kleinen Unterbrechungen. Eine gute Freundin gibt eine Abschiedsfeier bevor sie ein Jahr nach Japan geht. Pferdeportraits entstehen bei einem Bodenarbeitskurs. Ein Hörer schickt mir Kaffee – ich trinke doch gar keinen Kaffee. Neue Akkus für die Kamera. Erster Happyshooting-Workshop dieses Jahr. Ich experimentiere mit aufwendigeren Selbstportraits und Photoshop-Illustrationstechniken. Ich besuche einen Erste-Hilfe-Kurs – für Pferde. April Weitere Selbstportrait-Experimente. Ich kann einen Abend lang eine OM-D E-M1 eines Hörers in Göttingen ausprobieren. Oma Inge zieht von Hamburg nach Kalefeld – Wir helfen beim Umzug. Neue Fohlen auf der Weide – Fotoshooting. Ich besuche Burg Hanstein – eine Mögliche Location für einen Workshop – und überwinde meine Höhenangst bei der Turmbesteigung. Besuch in Pullman City 2. Einladung nach Essen – Ich lerne Fotograf Michael Epke-Wessel persönlich kennen und werde fast Zeuge bei einem schweren Unfall auf der Autobahn. Michael stellt mir seinen Leder-Kamerahalfter vor, bevor er öffentlich angekündigt wird. Ich muss den haben und bestelle sofort. Michael macht mich zum Kaffee-Trinker – was für ein Espresso, richtig lecker. Mai Spontanes Kinder-Shooting bei einem Geburtstag. Mein Kamerahalfter trifft ein. Pferdeportraits. Ein paar beeindruckende Wolkenfotos kurz vor einem Unwetter. iPhone kaputt – Sony Ericsson aktiviert. Ich bekomme eine Einladung zu Steffen “Stilpirat” Böttcher – er stellt sein “Logbuch Ghana” vor. Ich lerne Steffen etwas besser kennen, lerne Vitali und Valentin, die Macher der Compagnon-Taschen kennen, treffe auf extrem viele unglaublich nette und kreative Menschen, kaufe mir ein Logbuch und reise wehmütig aber motiviert wieder ab. Foto-Shooting für einen neuen Western-Store. Noch ein frisches Fohlen möchte fotografiert werden. Juni Ich messe die meisten Stromverbraucher und erlebe Überraschungen. Pferde geben mir viel innere Ruhe. Mein erstes geplantes Produkt-Lebensgefühl-Was-Auch-Immer-Bild entsteht – Kaffee – und wird als Leinwand bestellt. Kaffee-Experimente mit Bayreuther Kanne. Ponny-Portraits als ein Neuzugang in unseren Stall kommt. Spontane Reportage-Portraits beim üben für den Tag der offenen Stalltür. Der Tag der offenen Stalltür – ich kümmere mich um den Sound, mache aber trotzdem ein paar Reportage-Bilder. Ich bekomme eine Cosyspeed-Tasche, probiere sie aus und bin sofort begeistert. Juli Weiterbildung Firmenintern – Ich werde vom Arbeitgeber als Fotograf gebucht. Spontanes Pärchen-Schooting bei einem Spaziergang. Ich experimentiere weiter mit meiner Bildsprache, erlebe die wohl härteste und gefährlichste Wanderung in meinem Leben, zücke die teure DSLR auch bei der Bootsfahrt, lerne viel beim Ausflug nach Weimar. Happyshooting-Licht-Workshop in Northeim. Happyshooting Klostergeister Workshop in Inzigkofen mit Whisky-Tasting, Makro- und Tele-Tests, einem tollen Gruppenfoto und einem Versuch mein defektes iPhone 4S zu reparieren. Ich baue eine analoge Plastik-Kamera zusammen – auch ein Geschenk eines Hörers. Ich teste Outfittery – ein Tipp eines Workshopteilnehmers. August Patrick “Paddy” Ludolph feiert die Fertigstellung eines Video-Trainings, dass ich Probe sehen durfte und ich bin zu ihm nach Hamburg eingeladen. Am Hafen ist die Hölle los weil gerade viele Kreuzfahrtschiffe da sind. Wir machen verrückte Foto-Booth-Bilder. Viel Spaß mit extrem netten Menschen. Olympus leiht mir eine OM-D E-M10. Ein weiterer Happyshooting-Workshop in Hannover. Pferdeportraits, Bilder von Seglern auf dem Kiessee, ein Spaziergang durch ein weiteres Dorf nachdem ich meine inzwischen zu weite Lederhose zum Schneider gebracht habe. Ich spiele mit neuen Bildideen und der E-M10. Ein tolles Reportage- und Portrait-Shooting auf der Ranch. Wir feiern Oma Inges Geburtstag. Meine individuelle Folien-Filter-Tasche erreicht mich, die ich mir beim Inzigkofen-Workshop von einem Teilnehmer gewünscht hatte. Ich teste einen Briefversand-Anbieter. Happyshooting LaPaDu-Workshop – Ich komme höher auf den Ofen als je zuvor, überwinde meine Höhenangst aber nicht vollständig. September Kleine Planeten für den Werkzeugkasten. Das letzte VGA-Kabel wird aussortiert – HDMI ich komme. Beim Licht-Workshop in Northeim entsteht eine neue Foto-Familie. Oktober Mein erster Besuch eines Apple-Stores in Hannover – iPhone6 angucken. Ich entdecke Peter Gabriel erneut für mich – sehe und höre DVD in laut. Ich entdecke Gianna Nannini wieder. Pferde-/Mensch-Portraits im Abendlicht. Ich vergucke mich in ein weiteres Pferd, widerstehe aber dem Kauf. Olympus leiht mir eine E-M1 – Wow. Der dritte Happyshooting-Workshop in Hannover und tolles Feedback, ein spontanes Street-Portrait und viele E-M1-Experimente. Ein MG wird portraitiert. Langzeit-Modi der E-M1 werden erkundet. Ich besuche Schloss Berlepsch als mögliche Workshop-Location. Der Drobo fliegt raus, eine Synology kommt rein. November Ich besuche eine Fotoausstellung “Innenansichten” in Göttingen und interviewe die Macher. Ich verlose mehrere 25%-Gutscheine für den Olympus-Shop – ein Geschenk eines Hörers. Dezember Keine Fotos aber viel Planung für 2015 – Ich lerne das Model Mary K. kennen und wir planen den Workshop in Berlepsch. Ich lerne die Visagistin Nicole aus Köln kennen und wir schmieden Pläne. Ebenfalls erste Kontakteaufnahme mit Model Darya aus München. Viel planen, kalkulieren, besprechen, überlegen. Ich höre mir Hörbücher und Podcasts an, schaue mir Videos an, die sich das Jahr über angesammelt haben.
Erkenntnisse
Ende 2012 erkannte ich, dass ich meine Lightroom-Kataloge einschränken und Bilder konsequenter zentral verwalten müsste. Das hat zum Teil auch gut funktioniert, dennoch fand ich 2014 wieder viele Bilder nicht auf jedem Gerät. Ich werde den Workflow noch optimieren müssen.
Ich habe mich weniger aufgeregt, auch weil ich mich weniger um die Politik und aktuelle Nachrichten gekümmert habe. Ganz ohne ging es dann leider doch nicht und befasse ich mich nur einmal intensiver mit aktuellem Geschehen, schwillt mir direkt der Kamm. Ich sollte ruhiger werden – nicht gleichgültiger aber entspannter.
Positiv denken bringt mich weiter. Nicht alles sofort erreichen oder fertig stellen – stattdessen Ziel definieren und, so wie Zeit ist, darauf hin arbeiten, hat funktioniert – nicht immer aber immer öfter. Neutral auf kontroverse Diskussionen zugehen, alle Seiten betrachten und dann entscheiden. Die eigene Idee mit Herzblut und Euphorie verfolgen, mir Ideen nicht kaputt reden lassen. Interessanterweise eine Einstellung, die, wie ich zufällig erfuhr, auch Steffen “Stilpirat” eingeschlagen hat, verrückt, ich verfolge das seit Jahren für mich im Stillen und er hat soviel darüber nachgedacht, dass er eine Mindclass anbietet – Das Thema der persönlichen Einstellung in Workshops einfließen lassen? Ich werde da drüber nachdenken.
Fotografieren ist so viel mehr als nur die Parameter der Kamera zu beherrschen. Seit Jahren grübele ich, wie man weitere Aspekte auch vermitteln kann, wie ich selber noch lernen kann und das Wissen weitergeben kann. Beharrlichkeit zahlt sich aus, ich knüpfte neue Kontakte und freue mich, neue frische Ideen im nächsten Jahr zu realisieren.
Schönes Jahr und wie du sagst, hast richtig viel gemacht.
Denn ein paar nette Fotos kann jeder machen. Was aber rundherum so passiert (ist), ist meist nur in den Köpfen der jeweiligen “Produzenten” vorhanden.
Und darauf kommt es an.
Die Erkenntnis gefällt mir sehr gut und davon kann ich viel abgewinnen.
Über diese Herangehensweise muss ich selber mal genauer nachdenken und schauen, wohin das führt und führen kann.
Auf ein neues. Alles Gute für 2015!
Pingback: Jahresrückblick 2014 | Peter Höfelmeyer
Moin Boris,
Das Ganze hat was. Die Idee mal ein das letzte Jahr mal zu betrachten, finde ich richtig gut.
Ich selber habe letztes Jahr mit dem Blog schreiben angefangen. Mittlerweile macht es mir richtig viel Spaß. Auch wenn man mal einen Tag nichts schreibt, so sieht man doch das die Seite besucht wird. Eigentlich war 2014 das wichtigste Jahr für mich zum Thema fotografieren. Wenn man 8 Stunden eine Hochzeit begleiten darf und dabei feststellt das es für einen selber kein Stress ist und auch noch viel Spaß macht, dann sollte man den Bereich ausbauen. Es waren aber noch andere wichtige Punkte die dazu kamen, das fotografieren für mich wichtiger geworden ist.
Danke Boris für diesen Beitrag!
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