1. Nehmen Sie sich ein kühles Bier & probieren Sie alle Outfits in Ruhe an
So steht es auf dem Karton und weil es mich vorhin nicht danach gelüstete, sitze ich nun bei einem Bierchen an meinem Rechner und verfasse diese Zeilen. Aber fangen wir doch vorne an smile
Der Tipp, das Gewicht, die Klamotten-Not
Es muss wohl fast ein Jahr her sein, dass mir ein Workshop-Teilnehmer Outfittery.com empfahl, wenn ich mal neue Klamotten bräuchte. Brauchte ich zu dieser Zeit allerdings nicht akut und ich hatte auch kein Geld dafür.
Dann kam Slow-Carb und ich nahm, ohne Mühe und ohne zu hungern, ca. 10 kg ab. Das war toll, hatte nur einen Haken: Meine Hosen rutschten mir vom Hintern, meine Shirts sahen aus wie Säcke und von den Hemden möchte ich gar nicht erst reden. Einmal neu einkleiden bitte – stöhn – mein Konto frohlockte schon ob der neuen Leichtigkeit.
Doch zunächst hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken. Viel zu tun. Ich bestellte auf die Schnelle einige Hosen bei einem Western-Store. Zwei passten so einigermaßen, der Rest ging zurück. Damit war erst einmal gut. Bei einem Bummel durch Göttingen las ich ein Rabatt-Schild vorm Mustang-Jeans-Store und ging spontan rein. Nach einigem durchprobieren war meine neue Größe und eine passende Jeans gefunden. Das musste erst einmal reichen. Tat es auch. Doch nun war ich an einem Punkt, an dem ich mehr wollte.
Die Suche nach dem neuen Outfit
Ich stöberte im Netz und stolperte durch Zufall auf ein paar sehr coole Jacken. Leider kann man diese nur in Hong Kong bestellen. Sie sind auffallend billig und ob sie passen würden ist eher zweifelhaft. Auf der Suche nach ähnlichen Jacken, in guter Qualität, die ich hier in Deutschland einfach bestellen und bei Nichtgefallen wieder zurück schicken kann, bekam ich viele Links zu Herrenausstattern mit Online-Auftritten. Wow – Endlich mal Kataloge mit Klamotten für uns Männer! Ausschließlich! Nicht nur 5 Alibi-Seiten in einem Katalog der ansonsten nur schickes für die Damen bereit hält. Nein, Herren-Mode satt. Cool smile
Auf einer Webseite stolperte ich über zwei Jeans die mir gefielen und die nun mein Eigentum sind.
Aber wie geht es weiter? Sollte ich jetzt in zig Shops nach verschiedensten Dingen Ausschau halten? Dabei immer berücksichtigen, dass die Sachen möglichst gut zusammen passen sollten, Vielleicht auch mal ein paar neue Impulse für einen neuen Look, einen Style bekommen? Das ist schwierig, wenn einem kein Außenstehender in die richtige Richtung schubst.
Outfittery
Und da kommt Outfittery ins Spiel. Ich erinnerte mich an diesen Tipp, durchsuchte meine Mails und Notizen und fand schließlich den Link. Als ich ihn aufrief war ich zunächst etwas überrascht. Im Gegensatz zu den anderen Anbietern fand ich hier keinen Katalog, keine langen Listen mit Produkten, keine Preise. Stattdessen wurde das Unternehmen vorgestellt und das Konzept erläutert. Outfittery stellt sich als Online-Version eines Herren-Ausstatters der ziemlich lässig rüber kommt.
Wer schon mal bei einem Herren-Ausstatter war, der kennt das vielleicht: Man(n) geht nicht zu einem Ausstatter um sich stundenlang umzusehen. Nein. Man geht dort hin, damit der Verkäufer einem sagt, was zu einem passt, um fertige Kombinationen angeboten zu bekommen, anzuprobieren und auszuwählen. Das ist etwas teurer, spart aber unter Umständen viel Zeit und kann viel Spaß machen. Und genau das macht Outfittery.
Schritt 1 – Profil anlegen
Man klickt sich durch ein paar Seiten und gibt dabei einiges über sich Preis. Seine Größe(n), seinen Geschmack, ob man eher etwas für die Freizeit oder fürs Büro sucht oder eine Kombination daraus. Ob man lieber Turnschuh, Freizeitschuh oder elegante Treter trägt, etc. Außerdem gibt man für verschiedene Produktkategorien seine Preislimits ein. Zum Schluss kann man auch noch Fotos von sich oder von Styles, die einem gefallen, hochladen.
Was mir sehr gefallen hat: Man wird zunächst nicht nach seinem Alter gefragt sondern danach, wie alt man sich fühlt. Ein sympathischer Unterschied smile
Schritt 2 – Das Telefonat
Nach diesem Frage-Antwort-Spiel hat man noch nichts gekauft. Man kann nun einen Telefontermin vereinbaren, was ich tat. Da ein Fotoworkshop anstand lag der Termin etwas weiter in der Zukunft. Ich bekam per E-Mail eine Terminbestätigung mit angehängter Termin-Datei – Ein Doppelklick später stand der Termin in meinem Kalender. So muss man das Heute machen!
Der Workshop verging, ich war wieder zu Hause und tatsächlich, nur ca. 10 Minuten nach vereinbartem Termin klingelte mein Telefon und Nadja von Outfittery war dran. Sie stellte sich nun sehr locker und freundlich als meine persönliche Outfit-Beraterin vor. Wir waren nach zwei Sätzen per Du und im lockeren Gespräch stellte sie mir einige Fragen, ob ich lieber Hemden oder Shirts trage, ob eher Kurzarm oder Langarm, wie es sich mit den Farben verhält, ob ich Schuhe benötige usw. In meinem Profil konnte sie die Jacken sehen, die mir gefielen und meinte gleich, dass sie da etwas ähnliches im Lager gesehen hätte.
Schuhe sind bei mir schwierig. Zu unterschiedlich fallen die Größen aus. Ich war fair und lehnte Schuhe ab. Da gibt es in Göttingen einen tollen Schuhladen der ausschließlich Herren-Schuhe hat. Da gehe lieber persönlich hin und probiere verschiedene Schuhe an. Ansonsten war ich offen für so ziemlich alles. Gerne mit großen Mustern, gerne noch ne Jeans dazu, Gürtel – warum nicht? usw.
Das Gespräch war wirklich locker und gefühlt in 5 Minuten schon wieder vorbei – tatsächlich war es bestimmt länger. Nun hieß es warten auf das Paket mit meinen neuen Outfits.
Schritt 3 – Die Lieferung
Die Postbotin klingelte. Was? Heute Schon? Am Freitag hatte ich mit Nadja telefoniert, am Dienstag kam das Paket. OK, das darf man schnell nennen. Richtig klasse fand ich dann aber die Aufmachung des Pakets im alten Reisekoffer-Look smile
Das hatte irgendwie Stil. Nun denn, ich öffnete den Koffer und las als erstes die Zeilen, mit denen ich diesen Beitrag begonnen habe:
1. Nehmen Sie sich ein kühles Bier & probieren Sie alle Outfits in Ruhe an
“Haha”, dachte ich, “Woher soll ich jetzt ein Bier bekommen?”. Es ist schon so, dass ich dann und wann auch mal ein Bier trinke, beim Grillen oder auf einer Feier aber das kommt bei mir schon eher sehr selten vor. Ich übersah zu diesem Zeitpunkt allerdings noch eine Kleinigkeit…
2. Behalten Sie was Ihnen oder Ihrer Jury gefällt
Hihi, ja so ist das bei uns Männern. Wir probieren die Sachen zwar an, beurteilen sie aber selten alleine wink
3. Genießen Sie Ihre neuen Outfits
Das wollen wir doch mal hoffen. Also nichts wie ran und den Koffer komplett geöffnet.
Sauber zusammen gelegt und mit jeweils einer Schnur bzw. einem Gürtel gebunden fanden sich 3 Outfits im Paket die so aufeinander abgestimmt waren, dass sie sich beliebig kombinieren ließen. OK, das hatte ich erwartet, fand es aber trotzdem sehr gelungen.
Oben drauf lag ein handschriftlicher Zettel von Nadja (oder irgendjemanden, der den ganzen Tag solche Zettel schreiben darf). Mir ist klar, was Marketing ist und ich fand es trotzdem ein tolles Detail.
Nun fand ich die kleine Überraschung, die mich Punkt 1 auf der Liste verstehen ließ:
Die haben doch tatsächlich eine Flasche Bier mit ins Paket gelegt! bigsmile Aus verständlichen Gründen keine Glas- sondern eine Metall-Flasche aber – hey – eine Flasche Bier… Ich habe sie erst einmal in den Kühlschrank gelegt, es war mörderisch heiß die letzten Tage, und genieße es nun während ich diese Zeile hier tippe. Ob es alkoholfrei ist oder nicht, kann ich als Bier-Laie nicht wirklich beurteilen, ich würde sagen, nein.
Nun denn. ich schnappte mir die T-Shirts, Hemden, Hosen, Gürtel und probierte alles an. Es war die erste Lieferung von Outfittery, ich rechnete also nicht damit, dass alles perfekt passen würde und so war es dann auch. Die Jeans hatten zwar die korrekte Größen-Angabe, fielen aber vermutlich etwas enger aus. außerdem gefiel mir der Schnitt nicht so richtig. Ein Hemd war deutlich zu weit, ein T-Shirt hatte viel zu breite Schultern für mich, etc.
Pfiffig war aber, dass die Outfits quer durch diverse Marken zusammengestellt waren. So war die Chance gut, dass auch etwas passendes dabei war und nicht alles von der Größe daneben lag. Quasi einmal breit gestreut um zu checken was geht und was nicht. Zwei Hemden kamen sofort auf die Kaufliste weil sie einfach super saßen, den Gürtel ließ ich gleich an einer meiner neuen Jeans weil er mir gefiel und passte, ein T-Shirt hatte ich nach einigen Hosen-Tests immer noch an ohne es zu bemerken – ab auf die Kaufliste.
Und dann war da noch die Jacke. Sie hatte tatsächlich eine Jacke gefunden die mir gefallen konnte. Schon ein anderer Stil als der, den ich gerade suche, weniger tailliert aber dennoch ein guter Schnitt. Länge knapp oberhalb vom Knie, Innentaschen auf jeder Seite. Tanja gefiel er auf Anhieb an mir und auch ich konnte mich sehr schnell damit anfreunden. Ob ich ihn behalten werde? Er ist nicht billig – aber wie oft kaufe ich mir schon eine Jacke? wink
Damit sind wir auch schon bei den Preisen. Outfittery ist kein Online-Ersatz für Jeans-Fritz, Kick und andere. Outfittery ist der Online-Besuch eines Herrenausstatters. Es gibt hier alle Preisklassen außer billig. Beispiele aus meiner Lieferung? Gerne:
- Hemden: Ein Strellson für 69,95, Selected Homme für 49,95, Dockers Linen für 74,95, Dockers Albert für 74,95
- T-Shirts: Marc O’Polo für 39,95, Tom Tailer für 12,95, Hilfiger Denim Hanson für 24,95, Pepe Jeans Fremont für 44,95
- Hosen: Tommy Hilfiger Chino für 99,90, Pepe Jeans Kingston für 99,95, Mavi Pierre für 89,95
- Jacke/Mantel: Drykorn Skopje für 239,-
Es war schnell klar, dass ich auch dann nicht alles behalten hätte, wenn alles gepasst hätte wink Einige Dinge fand ich dann doch zu teuer – ein T-Shirt muss meiner Meinung nach keine 40 Euro kosten. Andere Artikel überraschten mich eher nicht – für ein gutes Hemd und für Jeans kann man schon etwas Geld hinlegen, auch beim Jeans-Fritz.
Schritt 4 – Auswählen und Rücksendung klar machen
Nun nahm ich eine letzte enge Auswahl vor und notierte mir die Preise der Dinge, die ich gerne behalten würde. Alles andere wurde wieder zusammengelegt, wenn auch nicht so professionell wie es geliefert wurde, und in dem Paket/Koffer verpackt.
Ich musste jetzt noch auf dem Lieferzettel vermerken, was ich behalte und was nicht, konnte mir dann den endgültigen Preis ausrechnen – oder ich könnte warten, bis ich nach Rücksendung eine aktualisierte Rechnung erhalten würde – um dann den Betrag zu überweisen.
Richtig – Bis jetzt hatte Outfittery noch keinen Cent von mir bekommen. Alles auf Rechnung, als Erstbesteller!
Im Paket lagen Kleber um den Karton wieder gut zu verschließen und ein Rücksendeaufkleber, um das Paket frei an Outfittery zurück zu schicken. Sehr gut.
Würde ich es wieder tun?
Ich habe aus dem gesamten Paket jetzt 4, vielleicht 5 Teile behalten. Es war allerdings die erste Lieferung. Outfittery kennt mich noch nicht wirklich. Ich würde vermuten und erwarten, dass bei einer weiteren Lieferung die Trefferquote höher ist – was natürlich auch böse Folgen für das eigene Konto haben könnte wink
Aber ja, ich denke, ich würde – und werde es wieder tun. Der Kontakt war unglaublich nett. Ich fühlte mich beraten und verstanden. Die Outfits im Paket trafen meinen Geschmack. Dass sie unterschiedlich ausfallen und nicht 100%ig zu meiner Figur passen ist normal. Das passiert im Ladengeschäft auch, nur dass man dort entsprechend schneller reagieren kann. Auch Outfittery würde mir, wenn ich per E-Mail direkt Hinweise gäbe, sofort Alternativen und andere Größen schicken – ggf. nachdem ich eine erste Auswahl bezahlt habe.
Im Paket waren außerdem drei Gutscheine über 20 Euro für Neukunden. Hm, wenn ich jetzt also einem Bekannten den Code gebe, dann spart dieser 20 Euro (und, wenn ich das richtig verstehe, ich ebenfalls bei der nächsten Bestellung). Warum ich jetzt nicht selber 20 Euro für die erste Bestellung sparen kann (ich bin ja auch Neukunde) ist nicht ganz klar – Ich glaube, da muss ich mal verhandeln wink
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