Seit ich 2007 die ersten Glühbirnen gegen Energiesparlampen getauscht und immer wieder über LED nachgedacht hatte, habe ich überlegt, wie ich wohl das Lichtspektrum verschiedener Lichtquellen sichtbar und vor allem auch fotografieren könnte. Inzwischen habe ich festgestellt, dass die LED-Technik große Fortschritte gemacht hat und ich habe die ersten Halogenlampen gegen LED getauscht. Und wieder kam der Wunsch in mir hoch, das Farbspektrum zu dokumentieren. Diesmal wollte ich diesen Wunsch endlich erfüllen.
Farbspektrum von Licht sichtbar machen
Möglichkeiten gibt es viele. Ein feiner Schleier aus Wassertropfen zeigt das Farbspektrum – kennen wir alle, nennen wir Regenbogen. Ist aber etwas zu feucht, wenn man so etwas zu Hause ausprobieren möchte.
Ein Prisma funktioniert auch, kennt man vielleicht noch aus der Schule oder vom Cover des Pink Floyd Albums Dark Side of the Moon. Allerdings muss man das Licht schon recht gebündelt auf das Prisma schicken, wenn man ein scharfes bzw. kontraststarkes Spektrum erhalten möchte. Gut für Experimente aber unpraktisch, wenn man die Lampen an der Zimmerdecke hängen hat.
Ein Geradsichtprisma wäre auch eine Möglichkeit aber die Problematik des normalen Prismas bleibt. Hinzu kommt, dass Geradesichtprismen recht teuer sein können.
Ein optisches Gitter ist eine weitere Möglichkeit. So etwas ist auch in manchen Spektroskopen drin. Wie ein kleines Fernrohr kann man so ein Spektroskop auf die Lichtquelle richten, durchschauen und das Farbspektrum sehen. Das fand ich praktisch, weil ich so die Lampen nicht abbauen bzw. keinen komplexen Versuchsaufbau schaffen muss. Einfach eine Seite zum Licht halten und auf der anderen Seite reingucken oder eben die Kamera gucken lassen um ein Foto zu machen. Das Problem war nur, dass diese Geräte gerne mal 100 Euro und mehr kosten.
Selber basteln
Bei meiner Suche stolperte ich dann auch über ein Handspektroskop zum selber bauen. 7,90 Euro, da konnte ich nicht widerstehen smile Inzwischen habe ich zwar auch Geräte für unter 40 Euro gefunden und die mögen präziser sein, den Spaß beim basteln wollte ich mir aber nicht nehmen lassen wink
mehr nach dem Klick
Das Spektroskop kommt auf einen Pappbogen aufgedruckt zum selber ausschneiden. Auf der Rückseite ist der Karton geschwärzt, damit es später im Spektroskop keine Reflektionen gibt. Um die drei Pappteile herum ist die Bauanleitung aufgedruckt.
Ich schnitt die Teile mit einer Schere vorsichtig aus. Mit Lineal und einem dünnen Messerrücken drückte/ritzte ich die Faltmarken an und faltete alles vor. Das Sichtfenster, ein kleines Rechteck, schnitt ich mit einem sehr scharfen Messer und einem Lineal vorsichtig heraus. Die Anleitung war leicht verständlich. Dort die Kunststoff-Linse hinkleben, hier einen Filmstreifen mit Spalt und Skala befestigen. Am fummeligsten war es, die Gitterfolie sauber auszurichten, damit das Spektrum hinterher auch möglichst mittig und gerade über der Skala lag. Alles zusammen kleben. Fertig smile
Ich bin ja eigentlich nicht mehr so der große Bastler, weil mir normalerweise einfach die Zeit fehlt. Dieses kleine Projekt hat aber mal wieder richtig Spaß gemacht. Dass diese Pappschachtel nicht nur ein Spielzeug ist sondern wirklich funktioniert, zeigen die folgenden Spektren, die ich mit einem iPhone vor der Linse erstellt habe.
Ob die Skala wirklich genau stimmt? Ich bezweifle es – aber so ungefähr kommt das schon hin. Am Ende interessiert mich im Augenblick auch nicht, welche Wellenlänge ein Farbton nun genau hat, sondern ob das Spektrum der installierten Lampen möglichst durchgängig ist.
Mein LED Guru von der Firma XAL meinte eben, daß man mit sowas durchaus gut arbeiten kann. Solange es eben nicht 100%ig sein muß wie bei Lackabgleichen in der Autoindustrie o. ä.
Hey,
habe das Spektroskop grad gebastelt. Wollte mal fragen, wie du so gute Bilder vom Spektrum aufnehmen konntest? Irgendwelche Sondereinstellungen in der Kamera? Bei mir kommt nur Müll raus :(
Nein, nix besonderes. Einfach das iPhone da hin gehalten, wo man sonst rein guckt. Man muss etwas schieben/positionieren bis man den richtigen Winkel hat und dann einfach fotografieren. Achso, die Pappe, die über die Linse steht, musste ich dafür etwas zur Seite biegen, damit das iPhone wirklich vor die Linse gepasst hat – aber mehr war nicht notwendig