Bei den modernen Betriebsystemen und Anwendungen, die wir seit einigen Jahren von den Herstellern geliefert bekommen, müssen immer größere Datenmengen verarbeitet werden. Die Programme werden größer, schon die Programm-Icons liegen nicht mehr mit 32×32 Pixeln vor sondern sind mit 512×512 Pixeln und mehr schon so groß, wie vor einigen Jahren die fertig bearbeiteten Fotos, die man im Internet gezeigt hat. Bildschirmauflösungen werden immer größer, Apple schießt hier mit den Retina-Displays den Vogel ab – die muss man einfach mal live gesehen haben um das zu glauben.
Das bedeutet aber auch, dass die Computer immer mehr Arbeitsspeicher benötigen, um die Daten auch flott bearbeiten zu können. Bevor sie in den Speicher kommen, müssen sie aber zunächst von der Festplatte gelesen werden. Am Ende der Bearbeitung müssen die Daten wieder zurück auf die Festplatte geschrieben werden.
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Mehr Programme und Daten
Inzwischen sehen wir es auch als selbstverständlich an, dass wir mehrere Anwendungen gleichzeitig geöffnet haben. iTunes spielt Musik, Lightroom zeigt uns unser letztes Foto-Shooting, Photoshop hat ein paar Bilder geöffnet um sie zu einem Panorama zusammen zu setzen, der Mail-Client zeigt neue Nachrichten vom Kunden, der Kalender nimmt spontan Termine entgegen und unbemerkt läuft ein Backup und diverse andere kleinere Helferlein im Hintergrund.
Das alles führt dazu, dass diese modernen Betriebsysteme eigentlich ständig Arbeitsspeicher in eine Auslagerungsdatei auf die Festplatte schieben. Es klingt komisch, ist aber so. Auch mit 8-16 GB Arbeitsspeicher wird eine Auslagerungsdatei geführt.
Flaschenhals Festplatte
Das und die Tatsache, dass die Daten immer größer werden und die Anzahl der Daten zunehmend steigt, führt dazu, dass im täglichen Gebrauch weder CPU noch Arbeitsspeicher für das Geschwindigkeitsgefühl an einem Rechner verantwortlich zeichnen. Nicht missverstehen: Wer aufwendige Foto-Filter, Videos oder lange Audiodateien berechnen lassen muss, der profitiert von schnelleren Prozessoren. Bei Alltäglichen Dingen spielen ein paar hundert Megaherz mehr oder weniger aber keine Rolle und mehr RAM bedeuten nur, dass sich der Rechner nicht nach zwei sondern erst nach vier Tagen träge anfühlt.
Nein, der Flaschenhals ist seit einiger Zeit der Massenspeicher, die Festplatte. In meinem MacBook Pro habe Leistungsdaten im Bereich um 50 MB/s lesen bzw. schreiben (ermittelt mit Disk Speed Test von Blackmagic Design Inc). Eine schnelle SSD kann hier gerne mal um den Faktor 10 schneller sein. Wenn man bei der Schreibgeschwindigkeit kompromissbereit ist, kann man sogar einiges an Geld sparen. Eine Samsung 840 wird mit 540 MB/s lesen und 330 MB/s schreiben angegeben. In der Pro-Version soll diese SSD sogar auf 520 MB/s schreiben kommen, dann kostet das gute Stück aber auch einige Euro mehr.
Expresszuschlag
SSD steht für Solid State Disk. Es ist im Grunde so etwas wie ein Flash-Speicher, wie man ihn von USB-Sticks, SD- und Compactflash-Karten her kennt, nur eben um einiges schneller. Nichts bewegt sich, keine Geräusche, geringe Stromaufnahme, kein Lesekopf muss die Daten suchen und quer über eine Platte fahren, Zugriffszeiten liegen im Nanosekundenbereich.
Bisher waren mir diese SSD allerdings viel zu teuer. Bezahlbar wurden irgendwann die SSD mit Kapazitäten unter 100 GB. Dann um 128 GB, etc. Klar, immer noch deutlich teurer als herkömmliche Fesplatten aber man bekam ja auch einiges dafür. Ich brauchte jedoch Platz. Mein Notebook hatte eine 250 GB Festplatte und diese wollte ich eigentlich durch eine größere Platte ersetzen, da kam also keine kleinere SSD in Frage und wenn sie noch so schnell wäre.
Nun aber war mein gestecktes Ziel erreicht. Ich wollte für eine 500 GB SSD keine 300 Euro ausgeben. Tatsächlich fiel der Preis der Samsung 840 500 GB SSD bei Amazon vor kurzem auf 299 Euro – inklusive Versand smile Knapp, aber in meinem Beuteschema. Nun wollte ich es also wissen. Ich bestellte die SSD.
Sobald das gute Stück eingetroffen ist und ich mir einen USB- oder Firewireadapter dafür ausgeliehen habe, werde ich mich an die Installation inklusive Datenübernahme machen. Ich bin gespannt…
Genau dieser Speicher (in der 250GB-Version) leistet seit einigen Tagen seinen Dienst meinem 2009er MacBook Pro. Aus Zeitgründen habe ich mich für die einfache Spiegelung mit CarbonCopyCloner entschieden und das System nicht komplett neu aufgesetzt. Der Umbau verlief doch erstaunlich unkompliziert und der schon etwas in die Tage gekommene Rechner fühlt sich an wie ein Neuer. Auch der mit Mac-Rechnern bestückte Freundeskreis hat Interesse bekundet, ob ich nicht auch ihre Kisten von drehenden Massenmedien befreien könnte. Das einzig traurige an der Geschichte – an gute Sachen gewöhnt man sich leider viel zu schnell.
Hoi Boris,
ich hab mir genau diese Disk vor ca 2 Monaten in mein Notebook (Dell Latitude E6510) eingebaut. Zur Datenmigration habe ich die Software “Samsung Data Migration” (von samsung.com) verwendet, das klappt sehr gut.
Die mitgelieferte “Samsung Magician” Software habe ich zwar installiert, aber nach ein paar Tagen wieder entfernt. Diese hat mir den Laptop nachts immer aus dem Standby aufgeweckt, am morgen war dann der Akku leer.
Zur Performance: ich habe zwar eine leichte Verbesserung bemerkt, aber nicht den erwarteten Riesensprung.
LG, Georg
Ich habe bei meinem MacMini (late2012) eine Samsung 840 mit 250GB eingebaut.
So macht ein Computer Spass. :-)
Kein Vergleich zu vorher.
Ich habe auch ein Windows-PC mit SSD, aber am Mac habe ich das Gefühl als würde
es mehr bringen.
Mal sehen wie lange die 250 GB reichen. ;-)
Ich denke, Du wirst danach NIE wieder mit einer normalen Festplatte arbeiten wollen. Speziell Lightroom fühlt sich seit dem Wechsel wie ein neues Programm an. Wichtig ist, dass Du den Katalog auf die SSD legst. Die eigentlichen Bilddateien können ruhig auf der rotierenden Scheibe verbleiben.
Ich bin gespannt auf Deinen Erfahrungsbericht.
Leider wird die volle Geschwindigkeit der Platte erst mit einem SATA III Anschluss genießbar, also in den Geräten ab 2011 verbaut…wenn ihr das MacBook vor dem Frühjahr 2011 erworben habt kriegt ihr nur max 3Gbit/s (theoretisch) durch…in der Realität meist etwas weniger.