einen derartigen Beitrag hätte ich hier nicht erwartet.
Dennoch. Thematisch gelungen, inhaltlich treffend.
Alles in allem trifft das aber auf jegliches Zusammenleben von Menschen zu. Immer schon hat es in der Menschheitsgeschichte welche gegeben, die sich dazu berufen gefühlt haben andere zu “führen” und sich selbst dabei den größten Stück vom Kuchen zugesprochen haben. Und Religion war schon immer das beherrschende Thema, seien es Mythen, Götzen oder sonstige Geister, die das Unerklärliche verklären halfen. Im großen Stil hat es aber wahrlich das Christentum geschafft, das größte Leid über Jahrhunderte hinweg den Menschen anzutun, wieder nur, um Wenige zu stützen und an den Pfründen zu halten.
Es ist unglaublich wie viele Menschen eine Organisation finanziell unterstützen in der Pädophile einen höheren Stellenwert haben, als Leute die sich scheiden lassen.
Der Beitrag ist einfach nur plakativ, provokant und unter Bildzeitungsniveau.
Wie kann man bloß alle Glaubensgemeinschaften in einen Topf schmeißen und tüchtig umrühren.
Wenn man damit argumentiert, dass die Kirchen für Kriege im Mittelalter verantwortlich waren, dann Moslems alle über einen Kamm schert und zu Terroristen macht, könnte man ja hier auch die Fotografen für die Verbreitung von Kinderpornografie verantwortlich machen. Aber auf dieses Niveau will ich mich nicht hinabbegeben. Genausowenig kann man Kirchen, Geistliche und vor allem gläubige Menschen alle in einen Topf schmeißen und für das Leid der Welt verantwortlich machen.
Boris, du kannst es halten wie du willst, aber dieser Beitrag war wirklich das Allerletzte. Deine Podcasts (Happyshooting) und deine eigenen hab ich gekündigt und gelöscht. Das kann ich mir nicht mehr antun.
Klaus
Schade :) Lieber hätte ich eine schöne Gegendarstellung gelesen oder gehört (und auch gesendet) – Manchmal muss man provokativ sein. Insofern: Danke für den Kommentar (meine ich durchaus ernst)
Aber wenn Du jetzt alles von mir/uns gelöscht hast, dann hast Du ja viel Platz für Neues. Wenn Du gute Podcast-Tipps hast freue ich mich übrigens für Namen/Links (ich suche auch immer nach guten Podcastern)
Ach, @Klaus, an welcher Stelle habe ich Moslems zu Terroristen gemacht? Hast Du wirklich zugehört? Oder warst Du schon nach den ersten Sekunden so aufgebracht, dass Du abgeschaltet hast?
nagut, dann will ich auch mal meinen senf dazu geben.
ich fand den beitrag schlecht, einfach weil da viel zu viel verallgemeinert wird. Seit der Inquisition bis heute hat sich also nichts geändert?
Mit dem Argument, damals wurden Hexen verbrannt, und heute meint ein Georg W. seinen Kreuzzug mit seinem Glauben zu rechtfertigen. Ist ja quasi alles das gleiche. Reformation etc. spielt auch keine Rolle. “Die” Kirche gibts nämlich so ja schon mal gar nicht.
Mit dem gleichen Argument könnte man sagen, die Nazis hatten nix mit Religion und der Kirche am Hut, und waren noch viel schlimmer!
Nix gegen eine kritische Betrachtung unserer “christlichen” Gesellschaft und deren Werte und Feiertage. Aber dann doch bitte etwas differenzierter.
@Boris: ich glaube nicht, dass Klaus meinte, dass du explizit Moslems zu Terroristen gemacht hast. Aber der Vergleich von George Bush mit der katholischen Kirche im Mittelalter ist eben genauso weit hergeholt wie der von Moslems und Terroristen oder Fotografen und Kinderpornos.
@Marko: naja, Klaus schrieb: “…dann Moslems alle über einen Kamm schert und zu Terroristen macht,…” – das habe ich jetzt schon auf mich bezogen. Wenn er es anders gemeint hat, quasi als “Weiterspinnen meines Gedankens”, dann lasse ich es gelten.
Ja, natürlich war der Beitrag extrem verallgemeinert. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viele sehr gläubige Christen es gibt die im Sinn Ihres Lebens sehen Gutes zu tun – und das auch machen. Das sind die großartigen Positiv-Beispiele die es in jeder Negativ-Diskussion gibt.
Mir ging es aber ganz konkret um den Missbrauch des “Glaubens”, die ganze “Scheinheiligkeit”. Mir ist durchaus bewusst, dass man das nicht in einem 10 Minütigen Beitrag erschöpfend behandeln kann wenn Generationen von Philosophen und Theologen daran knabbern :)
Und ich bekomme durchaus Angst, wenn sich ein Staatsoberhaupt (egal wo in der Welt) hinstellt und seinem Volk erzählt, er würde nun im Namen “Gottes” in den Krieg ziehen – gegen Ungläubige. Und ja, ich behaupte, dass sich in dieser Hinsicht seit dem Mittelalter (oder noch weit davor) nichts – oder nicht viel geändert hat. Was extrem bedauerlich ist.
Ich hatte gehofft mit diesem Beitrag eine Diskussion loszutreten (auch deshalb ist der Beitrag sehr provokant formuliert). Ich habe bisher nur wenige Beschimpfungen (ähnlich wie die von Klaus) bekommen und einiges positives Feedback.
Ich bin für alle Seiten offen und freue mich, wenn hier ein kleiner Austausch stattfindet. Gerne auch als MP3 per Mail an mich oder auf die VoiceBox (Nummer siehe unter “Podcast” rechts). Ich stelle dann gerne eine Sendung mit allen Meinungen und Korrekturen zusammen.
@Marko: ach so, zu “DIE” Kirche erwähne ich ganz am Anfang des Beitrags, dass man sich schon sehr früh geeinigt hatte wie die groben Inhalte aussehen und was links/rechts noch toleriert wird. Insofern gibt es zwar nicht “DIE” Kirche aber, zumindest was die Christen angeht, eine große Schnittmenge auf die man sich geeinigt hat – Egal welcher christlichen Gemeinschaft man angehört, es ist übergreifend schon recht gut geklärt woran man glaubt. Insofern halte ich, auf dieser Basis, die Argumention schon für korrekt. Ich gestehe aber ein, dass ich nicht alle christlichen Gemeinschaften im Detail kenne – ich bin nicht mal sicher, ob ich überhaupt von allen schon mal etwas gehört habe. Aber das war auch nicht der Punkt des Beitrags.
also ich fand den Beitrag auch grottenschlecht. ich bin weder gläubig und stehe den Institutionen Kirche auch gelinde gesagt skeptisch gegenüber. Auch denke ich man kann provozierende Beiträge bringen und auch über ernste Themen (ich sag ernstes Thema, weil es viele Menschen gibt, die den Glauben ernst nehmen) mal schnoddrig salopp berichten (“der heilige Geist, wer oder was auch immer das ist…”). Leider fehlt dem Beitrag hier eindeutig die nötige Intelligenz um es interessant zu machen. Vom heiligen Geist ist aufgrund der vielfachen Weitergabe nur eine “homöopathische Dosis” übrig geblieben. Entschuldige Boris, aber solche Kommentare hab ich gebracht als ich vielleicht 14 war und meine Mutter ärgern wollte und selbst damals hab ich schon verstanden, dass der heilige Geist lediglich eine Metapher ist.
Es ist ja richtig, dass im Namen der Kirche viel abscheuliches passiert ist, und auch vor allem im Namen des Glaubens. Und auch mich bringt es auf die Palme dieses bigotte Amipack zu sehen, die denken der Glaube an Gott sei das letzte Totschlagargument. Aber was bringt Dir ein einseitiger Geschichtsabriss über die Greueltaten im Namen des christlichen Glaubens? Soll deshalb Pfingsten ein Trauertag sein? vielleicht ja, aber ich seh ehrlich gesagt Deine Agenda nicht, oder willst Du einfach nur provozieren? Was ist mit Brot für die Welt, Carritas, denjenigen, die im Namen der Kirche in Länder gegangen sind, wo’s den Menschen nicht so gut geht und da geblieben sind, weil sie gemerkt haben. dass sich sonst kein Schwein für die armen Leute interessiert.
Mein Hauptproblem ist, dass ich echt nicht weiß, was Du mit Deinem Beitrag willst. Als Reflektion über Pfingsten als Tag der Gründung der Kirche ist er zu einseitig, als Provokation oder Glosse oder Kommenta oder was auch immer einfach zu dumm.
Ein Tipp, schau Dir mal die Zeitgeist Filme oder Programme von George Carlin an, das sollte ganz auf Deiner (und übrigens auch meiner) Linie liegen. Na ja, auch ein sehendes Huhn pickt mal daneben ;-)
Ich mochte den Beitrag. Bisher habe ich nur Happy Shooting gehört und deinen Podcast auf der TODO-Liste gehabt, aber ich werd hier wohl schon früher mal weiter reinschauen müssen. Und ich denke, ich kann durchaus zwischen provokativen Sprüchen (was mit als sinnvoller Anstoß für “Denk mal” erscheint) und falschem Auslegen von Tatsachen unterscheiden… Ich hätte mich vermutlich diplomatischer ausgedrückt, aber im Kern würden wir wohl die gleiche Meinung vertreten.
Achja: Ich bin zwar getauft und konfirmiert, aber bezeichne mich nicht mehr als Christ. Letzteres wäre ja auch eine Schande für einen diskordianischen Papst wie mich :)
@atothej Großartige Kritik! Vielen Dank dafür. So habe ich mir das vorgestellt :) Möchte ich gar nicht kommentieren sondern ich unterstreiche es gerne. (Dein Name fällt mir häufiger positiv auf)
@Gerrit: Vielen Dank. Ich glaube (;)) Du hast es ungefähr so aufgefasst, wie ich es gefühlt hatte als ich es aufgenommen hatte. Ich bin übrigens ebenfalls getauft/konfirmiert und ich habe in der Vergangenheit schon einiges für die Kirche getan und kann bestätigen, dass mein Pastor nicht an Kriegen interessiert war :) Ich habe aber in der Zeit auch andere Menschen kennengelernt deren intolerante Ansichten mich schlussendlich von dem “Verein” distanziert haben.
ich kann Dir da auch gar nicht böse sein, um ehrlich zu sein, hab ich vor meinem Beitrag zwei Mal angesetzt einen Kommentar zu hinterlassen und es nie abgeschickt, weil ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war (war ich beim letzten auch nicht zu 100%), insofern ist es von Dir schon mal ne Leistung sich zu trauen so etwas überhaupt zu veröffentlichen.
Immer wenn ich anfange die Institution Kirche in einem Gespräch zu kritisieren (wohlgemerkt geht es mir hier nie um Glauben an sich: jeder soll an das Glauben was er will, solang er auch mir das Recht zugesteht nicht zu glauben), wird mir entgegengehalten, dass (1) es keine andere Organisation gibt, die auf der Welt so viel Gutes tut und (2) mann eben den Glauben der Menschen und die dadurch entstehende Spendenbereitschaft braucht. Dem hab ich dann (leider) nix entgegenzusetzen.
Und wo wir gerade schon dabei waren die Amis zu kritisieren: Es gibt nichts, was mich so sehr in Rage bringt, wie “religiös” verblendete Intoleranz gegenüber Homosexuellen und diese komische “true love waits” Geschichten. Ich glaube wenn Jesus heute unter uns wandeln würde, wäre er der letzte, der Homosexuellen verbieten würde, zu heiraten, wieso sollte er andere in ihrem Glück aufhalten und zu keinem Sex vor der Ehe sag ich besser mal nix, das anderen aufzudrängen ist doch einfach nur bescheuert!
Gut provoziert, nur so geht es…Ich verstehe z.B. auch nicht, wie “Atheisten-Werbung” auf Bussen Gefühle von gläubigen Menschen verletzt, während “Religionswerbung” offensichtlich meine Gefühle als Atheist nicht verletzt…Atheismus sollte einfach allen anderen Religionen ethisch-moralisch gleichgestellt werden.
Leider darf man heutzutage solche Gedanken wie deine kaum öffentlich äußern, der Sturm der Entrüstung ist groß.
war Pfingsten als kirchlicher Feiertag und der kurze Abriss nicht als Beispiel Gedacht, wie wir mit Feiertagen umgehen? das gilt doch für alle Feiertage, deren ursächlichen Sinn die meisten gar nicht mehr verstehen. Denken wir an Weihnachten und damit verbunden den Tanz ums goldene Kalb. …
Ich hab das was ich am 2.6. ausführte wirklich auch so gemeint, denn die Christen gehen davon aus, den einzig wahren Glauben zu haben, der sich auch darin gründet in Liebe zu den Mitmenschen zu leben. Seit den Anfängen gab es nur im Namen der Kirche Kriege. Klar auch die andern. Aber war man nicht der Meinung den wahren Glauben zu haben? Und sollten die Christen nicht Vorbild sein?
Warum treibt unser Staat im Namen der Kirche deren Steuern ein? Warum nicht auch für den islam, für Juden etc. ? Nach dem Krieg wurden viele Kinder in christlichen Kindergärten und Heimen misbraucht und gequält. Im Namen der Kirche wurde viel Leid über die Menschen gebracht.
@KLaus
Leider bist du ein typisches Beispiel dafür wie intolerant viele viele Gläubige (ich unterstelle dir einfach mal, dass du dich selbst so bezeichnen würdest) sind. Man kann zu Boris Beitrag stehen wie man will. Deswegen seine Podcasts zu löschen ist einfach nur dumm.
Das Vertreter des Christentums oftmals überhaupt nicht an einem Dialog interessiert sind zeigt ja auch jüngst der Skandal um den Hessischen Staatspreis: http://www.zeit.de/online/2009/21/hessischer-staatspreis
@Boris
Vielen Dank dass du auch mal sowas bringst. Bewusst ohne Wertung.
@atothej
Finde deinen Kommentar wirklich gut. Habe nur eine kleine Anmerkung. Zweifelslos wird von vielen christlichen Organisationen viel Gutes getan. Was mich allerdings zur Weißglut bringt ist diese Doppelmoral, die sie an den Tag legen. So wird auf der einen Seite Nächstenliebe, Toleranz usw. gepredigt. Aber das gilt nur für andere. So stellt die von dir erwähnte Caritas z.B. keine bekennende Homosexuelle ein. Die schon erwähnte Kündigung bei Scheidung ist ein weiteres Beispiel. Für mich ein krasser Gegenspruch.
Wobei ich nun nicht genau weiß, was mich wütender macht. Das es heutzutage noch einen Arbeitgeber gibt, der sowas verlangt. Oder das die Kirche soviel Macht besitzt, dass deswegen sogar Ausnahmen bei den EU Richtlinien (Stichwort Antidiskriminierung) durchgesetzt werden können.
ich ja mal ein außergewöhnlicher Beitrag und eine interessante Diskussion hier.
ich auch auch noch nen Schlag Senf obendrauf ;-)
1. Ich find’s schade das du sehr auf die Kirche im Mittelalter eingehst, denn die moralische Ansicht damals wurde nicht nur (wenn auch zum großen Teil) von der Kirche geprägt.
2. Ist die Kirche nur eine Institution, also damit meine ich speziell die Katholische und die später folgende Evangelische Kirche, diese Kirchen sind ja im Vergleich zum geschehen inder Bibel recht “jung” und wurden um das “Christentum” herrum gebaut, die Kirche hat vieles für sich “interpretiert” und ich denke man muss vieleicht mal (gerade auf Mittelalter geschaut) das was in der Bibel steht und das was die Kirche daraus gemacht hat auseinanderhalten :-) – die Frage ist hier wonach lebt man den Glauben nach dem was die Kirche lehrt (mit all ihren menschlichen verfehlungen) oder das was die Bibel sagt (der eigentliche Ursprung des ganzen) und schon wird klar, das Kreuzzüge, Hexenverfolgung usw. reines Menschenwerk und somit Mißbrauch der Kirche an der Bibel zur erreichung eigener Ziele und Moralvorstellungen sind.
3. nobody is perfect – Menschen können Enttäuschen, man muss dies aber dann nicht gleich auch auf den Glauben (Gott) projezieren ;-)
Boris, ich fand den Beitrag gut.
Ich glaube an Jesus. Ich glaube nicht an oder mit der Kirche.
Jeder der diesen Beitrag schlecht fande, sollte sich ernsthaft mal mit dem NT auseinander setzen oder mit der Geschichte der Kirche.
Wem es Spass macht seine Freizeit in einer “Glaubens-Gemeinschaft” zuverbringen, der soll das machen. Für mich ist das alles nur wie ein Verein. Die Katholische Kirsche war und ist leider nur Macht und Geld Geil!
ich bin ja schon lange Hörer deiner beiden Podcasts (HS und nSonic) und als ich diese Folge hörte, war ich erstaunt und wurde wieder bestätigt zugleich.
Wieso war ich erstaunt? Naja, das du es wagst so ein Thema anzufassen. Es passte irgendwie nicht zu deinen bisherigen Inhalten (oder ich habe was überhört?), aber wie ich schon schrieb wurde ich bestätigt, denn du hast wieder bewiesen, dass du es schaffst auch bei schwierigen Themen, die sicherlich auch polarisieren, zu unterhalten und zum nachdenken an zu regen. Deswegen heißen die Folgen sicherlich auch “Denk mal…” und dein Ziel hast du damit mehr als erreicht, wie du auch an den Reaktionen einiger hier sehen kannst.
Ob das jetzt inhaltlich alles korrekt war sei mal dahin gestellt. Ich habe eine ähnliche Meinung über die Kirche und würde wahrscheinlich auch ähnlich argumentieren.
Was dein Podcast angeht, solltest du ruhig mehr heiße Eisen anfassen. Also ran ans Micro, wir warten schon alle gespannt auf die nächste Folge.
LG Mick
p.s.
Ich bin ein großer Fan von Uta Ranke-Heinemann (Erste Frau die eine katholischen Professur erhielt. Berühmtestes Buch “Eunuchen für das Himmelreich”). Die Frau ist eine große Gläubige und ist zugleich sehr kritisch der katholischen Kirche gegenüber.
Hier mal ein sehr nettes Interview mit Ihr, was auch sehr amüsant zu lesen ist und auch irgendwie zum Thema passt: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,350035,00.html
1826 schaffte es Niepce, das erste beständige Bild anzufertigen: Es zeigt den Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers. Wenn man dies als Geburtsstunde der Fotografie sieht – kann man da nicht stolz sein auf das Ereignis. (Es muss dafür ja nicht sofort ein Feiertag erfunden werden.)
Aber halt: Sollten wir wirklich die Fotografie feiern ? Können wir stolz sein, Fotografie als als Hobby oder Beruf zu nennen ?
Gehen wir davon aus, dass das “Foto” wie das gemalte Bild eine Darstellung von irgendwas ist, so können wir also Malerei und Fotografie durchaus “in einen Topf” werfen. Schon zur Steinzeit malten die Menschen ihre “Lebenswirklichkeit”: Die Jagd mit Speeren auf unschuldige Tiere ! Mit diesen Malereien huldigten also die Maler einer bestialischen, tierquälenden Tötungsform, die nicht ohne Grund in unserer zivilisierten Welt verboten ist. Auch die Schlachtengemälde späterer Jahre basierten auf Graumsamkeiten: Hier wurde ein Ereignis heroisierend dargestellt, bei dem Kinder ihre Väter und Frauen ihre Männer, Eltern ihre Söhne verloren. Bei den die Verletzten von den Siegern zur Abschreckung oder Gaudi abgeschlachtet oder auch als Tote geschändet wurden. Wie kann man solche Bilder als Kunst bezeichnen, die einem solchen Ergeignis huldigen? Sollten wir nicht alle vor Scham im Boden versinken ? Oder die hinter biblischen Gestalten versteckten Aktbilder, nicht nur aber auch des Mittelalters. Dienten sie doch in erster Linie dazu, beim Betrachter vor lauter Hormonstau ein gieriges Gesabber hervorzubringen (nicht allein beim Klerus!). Wurden hier nicht Frauen und vielfach auch Kinder dazu gezwungen dem Maler Modell zu stehen – vielleicht sogar unter Zwang, um auch dem letzten Pädiophilen im Reich noch genugtun zu verschaffen.
Die Krönung der Grausamkeiten nahm mit der Fotografie noch zu. Hat nicht erst “die Fotografie” den Fotojournalisten hervorgebracht, der einer Mutter, die gerade z.B. bei einem Erdbeben ihr Kind verloren hat, die Kamera ins Gesicht zu halten, damit sich die ganze Welt an diesem Bild ergötzt ? Damit wir in die Privatsphäre andere eindringen können und Sachen fotografieren, bei denen wir nicht gesehen werden wollen ?
Wie können wir der Fotografie huldigen, es als Hobby o.ä. betreiben, die ein Baustein dafür ist, das Kinder- und Zwangspornografie so weit und schnell verbreitet wird.
Man kann das noch endlos treiben …. Aber es gibt neben ” der Kirche” und “der Fotografie” noch andere Bereiche, die wegen ihrer in der Vergangenheit und Gegenwart gezeigten Entwicklungen eigentlich in der ewigen Hölle der Verdammnis schmoren sollten, z.B. “die Internet-Nutzer”. Haben nicht das Internet und die Leute, die damit umgehen können, die es schaffen, einen PC zu bedienen oder gar ein Netzwerk zu administrieren und dieses Wissen für alle immer weiter zu verfeinern, mit dazu beigetragen, dass Kinderpornographie (ja, ein derzeit beliebtes Thema) weiter verbreitet wird usw. usw. usw.
Ich vergleiche “Äpfel mit Birnen”, die “Kirche” mit “Fotografie” – ja, der Vergleich hinkt, darf er aber. Es geht um die Methode. Sie bewegt sich auf dem gleichen Niveau wie der Kirchenbeitrag von Boris. Ich fühlt Euch angegriffen, zu Unrecht an den Pranger gestellt ? Na und, der Beitrag will doch nur plakativ sein. Da ist halt kein Platz für eine differenzierte Darstellung. Wie bei Boris.
vorweg: Die wissenschaftlich richtige Bezeichnung für meinen religiösen Status ist “Agnostiker” (=ich glaube nicht, maße mir aber auch nicht an, die Existenz eines Gottes zu verneinen). Ich persönlich benutze den Begriff “Scheissegaliker”, will heissen: “Glaub, an was Du willst, lass mich damit aber gefälligst in Frieden”.
Boris’ Beitrag sollte illustrieren, wieviel Böses im Namen des “Guten” angerichtet wurde und auch noch angerichtet wird. Denn für einen gläubigen Menschen steht seine Religion ja für all das, was “gut” ist. Die Illustration ist gelungen, auch wenn Boris die andere Seite der Medaille nicht beachtet hat (siehe z.B. Caritas etc.). Daher fühlen sich einige Menschen, so wie Klaus, davon angegriffen und beleidigt.
Dummerweise sind nicht alle religiösen Menschen auch gleich gute Menschen (man denke an Mafiosi, die erzkatholisch, aber trotzdem Schwerverbrecher sind). Wer religiös ist, hat gemäß seiner Überzeugung ein “Ethik- und Wahrheitsmonopol” (kam in einem vorherigen Kommentar und dem stimme ich zu). Jeder Gläubige bewegt sich also in seinem persönlichen Ethik- und Wahrheitsraum und das ist logisch. Glaube ist eben Glaube, man braucht keine Beweise oder Logik, um überzeugt zu sein. Und bis hierhin haben wir übrigens kein Problem !
Nur neigen leider viele Gläubige dazu, andere Meinungen nicht zuzulassen. Aus einem “Ich sehe das anders” wird ein “Du hast Unrecht, ich hab Recht”. Die eigene Überzeugung produziert Intoleranz. Diskussionen werden unmöglich, weil der Gegenüber eine andere Wahrheit per definitionem ausschließt.
Nächste Stufe: Gläubige versuchen, andere von ihrer “Wahrheit” zu überzeugen. “Ich habe recht, und wenn Du das nicht anerkennst, bist Du ein schlechter Mensch”. Spätestens hier werde ich stinkig. Nicht nur, dass meine Meinung nicht zugelassen wird, ich werde auch noch aktiv angegriffen und abgeurteilt.
Schlimmste aller möglichen Stufen: Wenn nun Glaube auf Macht trifft. Macht alleine kann einen Menschen absolut korrumpieren, dazu muss ich wohl keine Beispiele anführen. Extrem fies ist dann die Kombination Glaube + Intoleranz + Macht + böser Mensch = Katastrophe. Das sind dann die Relgionskriege, die brutalst möglichen Missionierungen etc. pp.
Und diese Kombination ist meinem Verständnis nach das, was Boris angeprangert hat. Das war stark plakativ, aber im Kern richtig. Exemplarisch an Religionskriegen etc. hat Boris aufgezeigt, wieviel Böses im Namen des Guten gewirkt wurde.
Fragt sich nun, was man daraus lernt und welche Schlüsse man für sich zieht. Deswegen war es ja auch eine “Denk mal..” – Folge.
Bislang Analyse, mein Senf am Schluss. Ich persönlich lebe nach dem Prinzip “Deine Freiheit geht so weit, wie sie meine Freiheit nicht einschränkt”, was eine abgemilderte Form des kategorischen Imperativs ist. Wenn alle Menschen danach leben würden, hätten wir ein paar Probleme weniger auf diesem Planeten. Aber dies ist ein frommer (haha) Wunsch, der wohl eher zu einer Miss-Wahl passt als ins reale Leben.
einen derartigen Beitrag hätte ich hier nicht erwartet.
Dennoch. Thematisch gelungen, inhaltlich treffend.
Alles in allem trifft das aber auf jegliches Zusammenleben von Menschen zu. Immer schon hat es in der Menschheitsgeschichte welche gegeben, die sich dazu berufen gefühlt haben andere zu “führen” und sich selbst dabei den größten Stück vom Kuchen zugesprochen haben. Und Religion war schon immer das beherrschende Thema, seien es Mythen, Götzen oder sonstige Geister, die das Unerklärliche verklären halfen. Im großen Stil hat es aber wahrlich das Christentum geschafft, das größte Leid über Jahrhunderte hinweg den Menschen anzutun, wieder nur, um Wenige zu stützen und an den Pfründen zu halten.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf zwei kürzlich erschienene Artikel hinweisen, die belegen wie die katholische Kirche mit Pädophilen Angestellten umgeht:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,619968,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,626099,00.html
Auf der anderen Seite erhielt eine Bekannte die Kündigung von ihrem katholischen Kindergarten. Der einzige Grund. Sie hatte sich scheiden lassen!!!
Es ist unglaublich wie viele Menschen eine Organisation finanziell unterstützen in der Pädophile einen höheren Stellenwert haben, als Leute die sich scheiden lassen.
Jochen
Der Beitrag ist einfach nur plakativ, provokant und unter Bildzeitungsniveau.
Wie kann man bloß alle Glaubensgemeinschaften in einen Topf schmeißen und tüchtig umrühren.
Wenn man damit argumentiert, dass die Kirchen für Kriege im Mittelalter verantwortlich waren, dann Moslems alle über einen Kamm schert und zu Terroristen macht, könnte man ja hier auch die Fotografen für die Verbreitung von Kinderpornografie verantwortlich machen. Aber auf dieses Niveau will ich mich nicht hinabbegeben. Genausowenig kann man Kirchen, Geistliche und vor allem gläubige Menschen alle in einen Topf schmeißen und für das Leid der Welt verantwortlich machen.
Boris, du kannst es halten wie du willst, aber dieser Beitrag war wirklich das Allerletzte. Deine Podcasts (Happyshooting) und deine eigenen hab ich gekündigt und gelöscht. Das kann ich mir nicht mehr antun.
Klaus
Schade :) Lieber hätte ich eine schöne Gegendarstellung gelesen oder gehört (und auch gesendet) – Manchmal muss man provokativ sein. Insofern: Danke für den Kommentar (meine ich durchaus ernst)
Aber wenn Du jetzt alles von mir/uns gelöscht hast, dann hast Du ja viel Platz für Neues. Wenn Du gute Podcast-Tipps hast freue ich mich übrigens für Namen/Links (ich suche auch immer nach guten Podcastern)
Ach, @Klaus, an welcher Stelle habe ich Moslems zu Terroristen gemacht? Hast Du wirklich zugehört? Oder warst Du schon nach den ersten Sekunden so aufgebracht, dass Du abgeschaltet hast?
nagut, dann will ich auch mal meinen senf dazu geben.
ich fand den beitrag schlecht, einfach weil da viel zu viel verallgemeinert wird. Seit der Inquisition bis heute hat sich also nichts geändert?
Mit dem Argument, damals wurden Hexen verbrannt, und heute meint ein Georg W. seinen Kreuzzug mit seinem Glauben zu rechtfertigen. Ist ja quasi alles das gleiche. Reformation etc. spielt auch keine Rolle. “Die” Kirche gibts nämlich so ja schon mal gar nicht.
Mit dem gleichen Argument könnte man sagen, die Nazis hatten nix mit Religion und der Kirche am Hut, und waren noch viel schlimmer!
Nix gegen eine kritische Betrachtung unserer “christlichen” Gesellschaft und deren Werte und Feiertage. Aber dann doch bitte etwas differenzierter.
@Boris: ich glaube nicht, dass Klaus meinte, dass du explizit Moslems zu Terroristen gemacht hast. Aber der Vergleich von George Bush mit der katholischen Kirche im Mittelalter ist eben genauso weit hergeholt wie der von Moslems und Terroristen oder Fotografen und Kinderpornos.
So sind sie halt, die “gläubigen”. Kritikunfähig und immer der Meinung, sie hätten das Ethikmonopol. Das Gegenteil ist der Fall. Gerade gestern drüber gestolpert: http://bhascience.blogspot.com/2009/06/atheist-nations-are-more-peaceful.html
Boris, dein Beitrag war _gut_. Weiter so.
Herwig
@Marko: naja, Klaus schrieb: “…dann Moslems alle über einen Kamm schert und zu Terroristen macht,…” – das habe ich jetzt schon auf mich bezogen. Wenn er es anders gemeint hat, quasi als “Weiterspinnen meines Gedankens”, dann lasse ich es gelten.
Ja, natürlich war der Beitrag extrem verallgemeinert. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viele sehr gläubige Christen es gibt die im Sinn Ihres Lebens sehen Gutes zu tun – und das auch machen. Das sind die großartigen Positiv-Beispiele die es in jeder Negativ-Diskussion gibt.
Mir ging es aber ganz konkret um den Missbrauch des “Glaubens”, die ganze “Scheinheiligkeit”. Mir ist durchaus bewusst, dass man das nicht in einem 10 Minütigen Beitrag erschöpfend behandeln kann wenn Generationen von Philosophen und Theologen daran knabbern :)
Und ich bekomme durchaus Angst, wenn sich ein Staatsoberhaupt (egal wo in der Welt) hinstellt und seinem Volk erzählt, er würde nun im Namen “Gottes” in den Krieg ziehen – gegen Ungläubige. Und ja, ich behaupte, dass sich in dieser Hinsicht seit dem Mittelalter (oder noch weit davor) nichts – oder nicht viel geändert hat. Was extrem bedauerlich ist.
Ich hatte gehofft mit diesem Beitrag eine Diskussion loszutreten (auch deshalb ist der Beitrag sehr provokant formuliert). Ich habe bisher nur wenige Beschimpfungen (ähnlich wie die von Klaus) bekommen und einiges positives Feedback.
Ich bin für alle Seiten offen und freue mich, wenn hier ein kleiner Austausch stattfindet. Gerne auch als MP3 per Mail an mich oder auf die VoiceBox (Nummer siehe unter “Podcast” rechts). Ich stelle dann gerne eine Sendung mit allen Meinungen und Korrekturen zusammen.
@Marko: ach so, zu “DIE” Kirche erwähne ich ganz am Anfang des Beitrags, dass man sich schon sehr früh geeinigt hatte wie die groben Inhalte aussehen und was links/rechts noch toleriert wird. Insofern gibt es zwar nicht “DIE” Kirche aber, zumindest was die Christen angeht, eine große Schnittmenge auf die man sich geeinigt hat – Egal welcher christlichen Gemeinschaft man angehört, es ist übergreifend schon recht gut geklärt woran man glaubt. Insofern halte ich, auf dieser Basis, die Argumention schon für korrekt. Ich gestehe aber ein, dass ich nicht alle christlichen Gemeinschaften im Detail kenne – ich bin nicht mal sicher, ob ich überhaupt von allen schon mal etwas gehört habe. Aber das war auch nicht der Punkt des Beitrags.
also ich fand den Beitrag auch grottenschlecht. ich bin weder gläubig und stehe den Institutionen Kirche auch gelinde gesagt skeptisch gegenüber. Auch denke ich man kann provozierende Beiträge bringen und auch über ernste Themen (ich sag ernstes Thema, weil es viele Menschen gibt, die den Glauben ernst nehmen) mal schnoddrig salopp berichten (“der heilige Geist, wer oder was auch immer das ist…”). Leider fehlt dem Beitrag hier eindeutig die nötige Intelligenz um es interessant zu machen. Vom heiligen Geist ist aufgrund der vielfachen Weitergabe nur eine “homöopathische Dosis” übrig geblieben. Entschuldige Boris, aber solche Kommentare hab ich gebracht als ich vielleicht 14 war und meine Mutter ärgern wollte und selbst damals hab ich schon verstanden, dass der heilige Geist lediglich eine Metapher ist.
Es ist ja richtig, dass im Namen der Kirche viel abscheuliches passiert ist, und auch vor allem im Namen des Glaubens. Und auch mich bringt es auf die Palme dieses bigotte Amipack zu sehen, die denken der Glaube an Gott sei das letzte Totschlagargument. Aber was bringt Dir ein einseitiger Geschichtsabriss über die Greueltaten im Namen des christlichen Glaubens? Soll deshalb Pfingsten ein Trauertag sein? vielleicht ja, aber ich seh ehrlich gesagt Deine Agenda nicht, oder willst Du einfach nur provozieren? Was ist mit Brot für die Welt, Carritas, denjenigen, die im Namen der Kirche in Länder gegangen sind, wo’s den Menschen nicht so gut geht und da geblieben sind, weil sie gemerkt haben. dass sich sonst kein Schwein für die armen Leute interessiert.
Mein Hauptproblem ist, dass ich echt nicht weiß, was Du mit Deinem Beitrag willst. Als Reflektion über Pfingsten als Tag der Gründung der Kirche ist er zu einseitig, als Provokation oder Glosse oder Kommenta oder was auch immer einfach zu dumm.
Ein Tipp, schau Dir mal die Zeitgeist Filme oder Programme von George Carlin an, das sollte ganz auf Deiner (und übrigens auch meiner) Linie liegen. Na ja, auch ein sehendes Huhn pickt mal daneben ;-)
Ich mochte den Beitrag. Bisher habe ich nur Happy Shooting gehört und deinen Podcast auf der TODO-Liste gehabt, aber ich werd hier wohl schon früher mal weiter reinschauen müssen. Und ich denke, ich kann durchaus zwischen provokativen Sprüchen (was mit als sinnvoller Anstoß für “Denk mal” erscheint) und falschem Auslegen von Tatsachen unterscheiden… Ich hätte mich vermutlich diplomatischer ausgedrückt, aber im Kern würden wir wohl die gleiche Meinung vertreten.
Achja: Ich bin zwar getauft und konfirmiert, aber bezeichne mich nicht mehr als Christ. Letzteres wäre ja auch eine Schande für einen diskordianischen Papst wie mich :)
@atothej Großartige Kritik! Vielen Dank dafür. So habe ich mir das vorgestellt :) Möchte ich gar nicht kommentieren sondern ich unterstreiche es gerne. (Dein Name fällt mir häufiger positiv auf)
@Gerrit: Vielen Dank. Ich glaube (;)) Du hast es ungefähr so aufgefasst, wie ich es gefühlt hatte als ich es aufgenommen hatte. Ich bin übrigens ebenfalls getauft/konfirmiert und ich habe in der Vergangenheit schon einiges für die Kirche getan und kann bestätigen, dass mein Pastor nicht an Kriegen interessiert war :) Ich habe aber in der Zeit auch andere Menschen kennengelernt deren intolerante Ansichten mich schlussendlich von dem “Verein” distanziert haben.
Danke Boris,
ich kann Dir da auch gar nicht böse sein, um ehrlich zu sein, hab ich vor meinem Beitrag zwei Mal angesetzt einen Kommentar zu hinterlassen und es nie abgeschickt, weil ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war (war ich beim letzten auch nicht zu 100%), insofern ist es von Dir schon mal ne Leistung sich zu trauen so etwas überhaupt zu veröffentlichen.
Immer wenn ich anfange die Institution Kirche in einem Gespräch zu kritisieren (wohlgemerkt geht es mir hier nie um Glauben an sich: jeder soll an das Glauben was er will, solang er auch mir das Recht zugesteht nicht zu glauben), wird mir entgegengehalten, dass (1) es keine andere Organisation gibt, die auf der Welt so viel Gutes tut und (2) mann eben den Glauben der Menschen und die dadurch entstehende Spendenbereitschaft braucht. Dem hab ich dann (leider) nix entgegenzusetzen.
Und wo wir gerade schon dabei waren die Amis zu kritisieren: Es gibt nichts, was mich so sehr in Rage bringt, wie “religiös” verblendete Intoleranz gegenüber Homosexuellen und diese komische “true love waits” Geschichten. Ich glaube wenn Jesus heute unter uns wandeln würde, wäre er der letzte, der Homosexuellen verbieten würde, zu heiraten, wieso sollte er andere in ihrem Glück aufhalten und zu keinem Sex vor der Ehe sag ich besser mal nix, das anderen aufzudrängen ist doch einfach nur bescheuert!
Sehr nette Diskussion hier übrigens!
Gut provoziert, nur so geht es…Ich verstehe z.B. auch nicht, wie “Atheisten-Werbung” auf Bussen Gefühle von gläubigen Menschen verletzt, während “Religionswerbung” offensichtlich meine Gefühle als Atheist nicht verletzt…Atheismus sollte einfach allen anderen Religionen ethisch-moralisch gleichgestellt werden.
Leider darf man heutzutage solche Gedanken wie deine kaum öffentlich äußern, der Sturm der Entrüstung ist groß.
Von daher…Chapeau!
TOP
Absolut tolle aktion !
war Pfingsten als kirchlicher Feiertag und der kurze Abriss nicht als Beispiel Gedacht, wie wir mit Feiertagen umgehen? das gilt doch für alle Feiertage, deren ursächlichen Sinn die meisten gar nicht mehr verstehen. Denken wir an Weihnachten und damit verbunden den Tanz ums goldene Kalb. …
Ich hab das was ich am 2.6. ausführte wirklich auch so gemeint, denn die Christen gehen davon aus, den einzig wahren Glauben zu haben, der sich auch darin gründet in Liebe zu den Mitmenschen zu leben. Seit den Anfängen gab es nur im Namen der Kirche Kriege. Klar auch die andern. Aber war man nicht der Meinung den wahren Glauben zu haben? Und sollten die Christen nicht Vorbild sein?
Warum treibt unser Staat im Namen der Kirche deren Steuern ein? Warum nicht auch für den islam, für Juden etc. ? Nach dem Krieg wurden viele Kinder in christlichen Kindergärten und Heimen misbraucht und gequält. Im Namen der Kirche wurde viel Leid über die Menschen gebracht.
@KLaus
Leider bist du ein typisches Beispiel dafür wie intolerant viele viele Gläubige (ich unterstelle dir einfach mal, dass du dich selbst so bezeichnen würdest) sind. Man kann zu Boris Beitrag stehen wie man will. Deswegen seine Podcasts zu löschen ist einfach nur dumm.
Das Vertreter des Christentums oftmals überhaupt nicht an einem Dialog interessiert sind zeigt ja auch jüngst der Skandal um den Hessischen Staatspreis:
http://www.zeit.de/online/2009/21/hessischer-staatspreis
@Boris
Vielen Dank dass du auch mal sowas bringst. Bewusst ohne Wertung.
@atothej
Finde deinen Kommentar wirklich gut. Habe nur eine kleine Anmerkung. Zweifelslos wird von vielen christlichen Organisationen viel Gutes getan. Was mich allerdings zur Weißglut bringt ist diese Doppelmoral, die sie an den Tag legen. So wird auf der einen Seite Nächstenliebe, Toleranz usw. gepredigt. Aber das gilt nur für andere. So stellt die von dir erwähnte Caritas z.B. keine bekennende Homosexuelle ein. Die schon erwähnte Kündigung bei Scheidung ist ein weiteres Beispiel. Für mich ein krasser Gegenspruch.
Wobei ich nun nicht genau weiß, was mich wütender macht. Das es heutzutage noch einen Arbeitgeber gibt, der sowas verlangt. Oder das die Kirche soviel Macht besitzt, dass deswegen sogar Ausnahmen bei den EU Richtlinien (Stichwort Antidiskriminierung) durchgesetzt werden können.
Gruß Jochen
Hallo,
ich ja mal ein außergewöhnlicher Beitrag und eine interessante Diskussion hier.
ich auch auch noch nen Schlag Senf obendrauf ;-)
1. Ich find’s schade das du sehr auf die Kirche im Mittelalter eingehst, denn die moralische Ansicht damals wurde nicht nur (wenn auch zum großen Teil) von der Kirche geprägt.
2. Ist die Kirche nur eine Institution, also damit meine ich speziell die Katholische und die später folgende Evangelische Kirche, diese Kirchen sind ja im Vergleich zum geschehen inder Bibel recht “jung” und wurden um das “Christentum” herrum gebaut, die Kirche hat vieles für sich “interpretiert” und ich denke man muss vieleicht mal (gerade auf Mittelalter geschaut) das was in der Bibel steht und das was die Kirche daraus gemacht hat auseinanderhalten :-) – die Frage ist hier wonach lebt man den Glauben nach dem was die Kirche lehrt (mit all ihren menschlichen verfehlungen) oder das was die Bibel sagt (der eigentliche Ursprung des ganzen) und schon wird klar, das Kreuzzüge, Hexenverfolgung usw. reines Menschenwerk und somit Mißbrauch der Kirche an der Bibel zur erreichung eigener Ziele und Moralvorstellungen sind.
3. nobody is perfect – Menschen können Enttäuschen, man muss dies aber dann nicht gleich auch auf den Glauben (Gott) projezieren ;-)
so long
greetz
brave
Boris, ich fand den Beitrag gut.
Ich glaube an Jesus. Ich glaube nicht an oder mit der Kirche.
Jeder der diesen Beitrag schlecht fande, sollte sich ernsthaft mal mit dem NT auseinander setzen oder mit der Geschichte der Kirche.
Wem es Spass macht seine Freizeit in einer “Glaubens-Gemeinschaft” zuverbringen, der soll das machen. Für mich ist das alles nur wie ein Verein. Die Katholische Kirsche war und ist leider nur Macht und Geld Geil!
Hallo Boris,
ich bin ja schon lange Hörer deiner beiden Podcasts (HS und nSonic) und als ich diese Folge hörte, war ich erstaunt und wurde wieder bestätigt zugleich.
Wieso war ich erstaunt? Naja, das du es wagst so ein Thema anzufassen. Es passte irgendwie nicht zu deinen bisherigen Inhalten (oder ich habe was überhört?), aber wie ich schon schrieb wurde ich bestätigt, denn du hast wieder bewiesen, dass du es schaffst auch bei schwierigen Themen, die sicherlich auch polarisieren, zu unterhalten und zum nachdenken an zu regen. Deswegen heißen die Folgen sicherlich auch “Denk mal…” und dein Ziel hast du damit mehr als erreicht, wie du auch an den Reaktionen einiger hier sehen kannst.
Ob das jetzt inhaltlich alles korrekt war sei mal dahin gestellt. Ich habe eine ähnliche Meinung über die Kirche und würde wahrscheinlich auch ähnlich argumentieren.
Was dein Podcast angeht, solltest du ruhig mehr heiße Eisen anfassen. Also ran ans Micro, wir warten schon alle gespannt auf die nächste Folge.
LG Mick
p.s.
Ich bin ein großer Fan von Uta Ranke-Heinemann (Erste Frau die eine katholischen Professur erhielt. Berühmtestes Buch “Eunuchen für das Himmelreich”). Die Frau ist eine große Gläubige und ist zugleich sehr kritisch der katholischen Kirche gegenüber.
Hier mal ein sehr nettes Interview mit Ihr, was auch sehr amüsant zu lesen ist und auch irgendwie zum Thema passt:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,350035,00.html
1826 schaffte es Niepce, das erste beständige Bild anzufertigen: Es zeigt den Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers. Wenn man dies als Geburtsstunde der Fotografie sieht – kann man da nicht stolz sein auf das Ereignis. (Es muss dafür ja nicht sofort ein Feiertag erfunden werden.)
Aber halt: Sollten wir wirklich die Fotografie feiern ? Können wir stolz sein, Fotografie als als Hobby oder Beruf zu nennen ?
Gehen wir davon aus, dass das “Foto” wie das gemalte Bild eine Darstellung von irgendwas ist, so können wir also Malerei und Fotografie durchaus “in einen Topf” werfen. Schon zur Steinzeit malten die Menschen ihre “Lebenswirklichkeit”: Die Jagd mit Speeren auf unschuldige Tiere ! Mit diesen Malereien huldigten also die Maler einer bestialischen, tierquälenden Tötungsform, die nicht ohne Grund in unserer zivilisierten Welt verboten ist. Auch die Schlachtengemälde späterer Jahre basierten auf Graumsamkeiten: Hier wurde ein Ereignis heroisierend dargestellt, bei dem Kinder ihre Väter und Frauen ihre Männer, Eltern ihre Söhne verloren. Bei den die Verletzten von den Siegern zur Abschreckung oder Gaudi abgeschlachtet oder auch als Tote geschändet wurden. Wie kann man solche Bilder als Kunst bezeichnen, die einem solchen Ergeignis huldigen? Sollten wir nicht alle vor Scham im Boden versinken ? Oder die hinter biblischen Gestalten versteckten Aktbilder, nicht nur aber auch des Mittelalters. Dienten sie doch in erster Linie dazu, beim Betrachter vor lauter Hormonstau ein gieriges Gesabber hervorzubringen (nicht allein beim Klerus!). Wurden hier nicht Frauen und vielfach auch Kinder dazu gezwungen dem Maler Modell zu stehen – vielleicht sogar unter Zwang, um auch dem letzten Pädiophilen im Reich noch genugtun zu verschaffen.
Die Krönung der Grausamkeiten nahm mit der Fotografie noch zu. Hat nicht erst “die Fotografie” den Fotojournalisten hervorgebracht, der einer Mutter, die gerade z.B. bei einem Erdbeben ihr Kind verloren hat, die Kamera ins Gesicht zu halten, damit sich die ganze Welt an diesem Bild ergötzt ? Damit wir in die Privatsphäre andere eindringen können und Sachen fotografieren, bei denen wir nicht gesehen werden wollen ?
Wie können wir der Fotografie huldigen, es als Hobby o.ä. betreiben, die ein Baustein dafür ist, das Kinder- und Zwangspornografie so weit und schnell verbreitet wird.
Man kann das noch endlos treiben …. Aber es gibt neben ” der Kirche” und “der Fotografie” noch andere Bereiche, die wegen ihrer in der Vergangenheit und Gegenwart gezeigten Entwicklungen eigentlich in der ewigen Hölle der Verdammnis schmoren sollten, z.B. “die Internet-Nutzer”. Haben nicht das Internet und die Leute, die damit umgehen können, die es schaffen, einen PC zu bedienen oder gar ein Netzwerk zu administrieren und dieses Wissen für alle immer weiter zu verfeinern, mit dazu beigetragen, dass Kinderpornographie (ja, ein derzeit beliebtes Thema) weiter verbreitet wird usw. usw. usw.
Ich vergleiche “Äpfel mit Birnen”, die “Kirche” mit “Fotografie” – ja, der Vergleich hinkt, darf er aber. Es geht um die Methode. Sie bewegt sich auf dem gleichen Niveau wie der Kirchenbeitrag von Boris. Ich fühlt Euch angegriffen, zu Unrecht an den Pranger gestellt ? Na und, der Beitrag will doch nur plakativ sein. Da ist halt kein Platz für eine differenzierte Darstellung. Wie bei Boris.
Hallo Boris,
hallo alle anderen,
vorweg: Die wissenschaftlich richtige Bezeichnung für meinen religiösen Status ist “Agnostiker” (=ich glaube nicht, maße mir aber auch nicht an, die Existenz eines Gottes zu verneinen). Ich persönlich benutze den Begriff “Scheissegaliker”, will heissen: “Glaub, an was Du willst, lass mich damit aber gefälligst in Frieden”.
Boris’ Beitrag sollte illustrieren, wieviel Böses im Namen des “Guten” angerichtet wurde und auch noch angerichtet wird. Denn für einen gläubigen Menschen steht seine Religion ja für all das, was “gut” ist. Die Illustration ist gelungen, auch wenn Boris die andere Seite der Medaille nicht beachtet hat (siehe z.B. Caritas etc.). Daher fühlen sich einige Menschen, so wie Klaus, davon angegriffen und beleidigt.
Dummerweise sind nicht alle religiösen Menschen auch gleich gute Menschen (man denke an Mafiosi, die erzkatholisch, aber trotzdem Schwerverbrecher sind). Wer religiös ist, hat gemäß seiner Überzeugung ein “Ethik- und Wahrheitsmonopol” (kam in einem vorherigen Kommentar und dem stimme ich zu). Jeder Gläubige bewegt sich also in seinem persönlichen Ethik- und Wahrheitsraum und das ist logisch. Glaube ist eben Glaube, man braucht keine Beweise oder Logik, um überzeugt zu sein. Und bis hierhin haben wir übrigens kein Problem !
Nur neigen leider viele Gläubige dazu, andere Meinungen nicht zuzulassen. Aus einem “Ich sehe das anders” wird ein “Du hast Unrecht, ich hab Recht”. Die eigene Überzeugung produziert Intoleranz. Diskussionen werden unmöglich, weil der Gegenüber eine andere Wahrheit per definitionem ausschließt.
Nächste Stufe: Gläubige versuchen, andere von ihrer “Wahrheit” zu überzeugen. “Ich habe recht, und wenn Du das nicht anerkennst, bist Du ein schlechter Mensch”. Spätestens hier werde ich stinkig. Nicht nur, dass meine Meinung nicht zugelassen wird, ich werde auch noch aktiv angegriffen und abgeurteilt.
Schlimmste aller möglichen Stufen: Wenn nun Glaube auf Macht trifft. Macht alleine kann einen Menschen absolut korrumpieren, dazu muss ich wohl keine Beispiele anführen. Extrem fies ist dann die Kombination Glaube + Intoleranz + Macht + böser Mensch = Katastrophe. Das sind dann die Relgionskriege, die brutalst möglichen Missionierungen etc. pp.
Und diese Kombination ist meinem Verständnis nach das, was Boris angeprangert hat. Das war stark plakativ, aber im Kern richtig. Exemplarisch an Religionskriegen etc. hat Boris aufgezeigt, wieviel Böses im Namen des Guten gewirkt wurde.
Fragt sich nun, was man daraus lernt und welche Schlüsse man für sich zieht. Deswegen war es ja auch eine “Denk mal..” – Folge.
Bislang Analyse, mein Senf am Schluss. Ich persönlich lebe nach dem Prinzip “Deine Freiheit geht so weit, wie sie meine Freiheit nicht einschränkt”, was eine abgemilderte Form des kategorischen Imperativs ist. Wenn alle Menschen danach leben würden, hätten wir ein paar Probleme weniger auf diesem Planeten. Aber dies ist ein frommer (haha) Wunsch, der wohl eher zu einer Miss-Wahl passt als ins reale Leben.
Immer locker bleiben !
Grüße,
der
Julian