Apple hat Gestern eine ganze Flut von Updates herausgebracht – und plötzlich war der Apple Online-Store geschlossen. Als er wieder geöffnet hatte war die Überraschung perfekt:
Neben lt. Apple über 100 neuen Funktionen (wie immer die gezählt werden) wurde auch der Preis deutlich gesenkt. Neu bekommt man Aperture nun schon für 199,- Euro – das Update ist für 99,- Euro zu bekommen. Nicht schlecht und ganz sicher ein direkter Angriff auf Adobe Lightroom.
Zu den neuen Funktionen sollen u.a. eine übersichtlichere und schnellere Oberfläche gehören, “Skimming” durch Projekte (wie im aktuellen iPhoto durch die Events) und weitere sowie verbesserte Bearbeitungsfunktionen wie die Wiederherstellung/Rettung von Lichtern, sanftes entfernen von Sensorstaub etc.
Die ersten Stimmen sind gemischt. Viele sagen es laufe sehr zügig z.B. auf einem MacBook Pro mit 4GB RAM (nun ja, das sollte es auch), andere schreiben, es wäre zwar etwas schneller als 1.5.x aber nicht so viel wie man sich gewünscht hätte.
Einen Kommentar hatte ich gefunden wo geschrieben wird, dass Aperture sehr träge beim RAW bearbeiten werden soll, sobald man ein Bild leicht gerade gerückt hat – alle anderen Regler sollen dann extrem träge reagieren (Beachball).
Ich habe Version 2.0 noch nicht selbst ausprobiert. Bei Version 1.5.x war meine größte Kritik die Geschwindigkeit. Sobald ich an mehr als einem Regler gedreht hatte um ein RAW zu entwickeln wurde es immer langsamer. Ganz besonders wenn man mit den Mikrokontrastreglern gespielt hatte. Außerdem fand ich die Bedienung etwas “unglücklich” wobei das schwer zu beschreiben ist.
Allerdings war Aperture 1.5.x beim aufhellen von Schatten und absenken von Lichtern sauberer als Lightroom. Lightroom lässt bei gleichzeitiger Nutzung von “Recovery” und “Fill Light” gerne hässliche dunkle Ränder um harte Kontrastgrenzen, so als ob die beiden Parameter in der Mitte noch eine Lücke an Werten übrig lassen. Ich habe das bereits an Adobe gemeldet aber bisher kein Feedback bekommen.
Ich werde bestimmt einen Blick auf Aperture 2.0 werfen – aber ob ich so bald von Lightroom wechseln werde? Ich glaube nicht denn Lightroom gefällt mir wirklich gut. An Lightroom fehlt mir allerdings auch einiges: Eine gute Backup/Archiv-Strategie (kann manuell über Katalog-Export gelöst werden aber automatisch wäre schöner), Intelligente Listen, besserer Editor für die Stichworte (schon mal versucht ein paar hundert Stichworte hierarchisch zu gliedern?)
Übrigens möchte auch Adobe ein Update bringen. Man sagt, das solle noch in diesem Jahr passieren. Nun, dafür muss man kein Hellseher sein. Interessant wäre es, wenn noch in diesem Quartal ein Update käme.
Habt Ihr Aperture 2.0 bereits näher angesehen? Was sind Eure Eindrücke und Wünsche? Schreibt mir doch mal einen Kommentar.
Ich würds gerne testen, aber dazu müsste ich es kaufen. Leider gibts bei Apple keine Testversion zum Download. Da hat Adobe nen klaren Vorteil. Die fixen ihre Kunden mit der Lightroom Trial an :-)
Obwohl ich die Trial von Lightroom hatte, habe ich es nicht gekauft. Ich komme für meine Zwecke auch mit PS CS2 und Bridge aus. Meine Bilder sortiere ich in Ordnern und katalogisiere sie mit Spotlight. Funktioniert ebenfalls sehr gut. Nur der RAW Converter von Lightroom reizt mich immer noch. Vieleicht bringt Apple ja noch ne Trial, dann werd ich es mir definitiv mal angucken.
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Das kommt davon, wenn man zu doof zum lesen ist :-) Werd mir die Trialversion von Aperture 2 jetzt ziehen…. ;-)
Ich war schon mit Aperture 1.5 zufrieden. Die Version 2.0 ist einfach prima. Die Datenbankfunktionen von Aperture sind m.E. deutlich denen von Lightroom überlegen.
wie sind denn die aktuellen Erfahrungen mit Aperture? was ist wo besser? für wen ist welches Programm besser geeignet?
Danke für Infos. Und danke Boris, dass Du immer wieder interessante Themen aufgreifst.
@Gerha: Das hängt ganz davon ab was man vor hat. Im Happy-Shooting-Podcast kommt das Thema immer mal wieder. z.B. in Folge #071 (http://www.happyshooting.de/podcast/2008/03/06/071-selber-atmen/)
Lightroom läuft eben auch unter Windows und setzt eher auf CPU als auf Grafikkarte (läuft daher auch auf einem alten G4 PowerBook – wenn auch nicht rasend schnell). Aperture setzt eher auf Grafik-Power und bietet eine bessere Systemintegration an. Läuft aber nur auf Macs. Bei Lightroom ist die Unterstützung neuer RAW-Formate vom Betriebssystem unabhängig. Bei Apple muss man eben auf die System-Updates warten um neuere Formate lesen zu können was manchmal etwas länger dauert als bei Adobe.