Ich lese in den verschiedenen Foren und Newsgroups immer wieder Fragen zum Thema: “Ich möchte mir einen LCD/TFT/Flachbildschirm kaufen. Was muss ich dabei beachten?”.
Nun vor einiger Zeit stand ich genau vor derselben Frage. Ich habe viel gelesen und mir viele Displays angesehen (und auch am eigenen Rechner getestet). Dabei kristallisierten sich für mich einige Dinge heraus, auf die man achten sollte. Ich habe mal angefangen diese Dinge in einer kleine FAQ zusammenzustellen.
Bitte berücksichtigt dabei, dass natürlich jeder Anwender seine persönlichen Vorlieben hat und sich die Prioritäten start unterscheiden können – was für mich sehr wichtig ist, das ist für einen anderen lächerlich. Auch ging es mir um einen TFT-Bildschirm mit mindestens 17″ Diagonale.
Was bedeuten die Angaben zur Helligkeit (cd/m²), zum Kontrastverhältnis und zum Bildaufbau? Gibt es einen Link, der das den Normalbürger erklärt?
- Helligkeit:
je höher der Wert, desto heller strahlt Dich das TFT an… man sagt wohl, das ein Wert von 180 cd/m² ergonomisch ist. Du solltest darauf achten, dass man den TFT gut in der Helligkeit regulieren kann! viele sind nämlich SEHR hell! (bei 240 haut es Dir die Augen weg…) - Kontrast:
je höher der Wert, desto kontrastreicher das Bild. Das ist wichtig, aber eigentlich haben alle aktuellen Geräte einen wirklich guten und ausreichenden Kontrast. Prüfe, ob das TFT schwarz als schwarz (und nicht grau) und weiß als weiß anzeigt und wie viele Graustufen (gerade in den sehr hellen und sehr dunklen Bereichen) unterscheidbar sind. Es gibt TFTs, die deutlich die helleren Töne bevorzugen und umgekehrt… Solange Du aber keine Grafikbearbeitung machst ist das fast egal… - Blickwinkel:
unbedingt prüfen! man sitzt nämlich nicht immer kerzengerade vor dem TFT… je höher die Blickwinkel desto besser! Auch oben/unten IST wichtig… auf alle Fälle prüfen! denn auch bei 60° in jede Richtung nimmt der Kontrast deutlich ab – und manche TFTs verfälschen dann die Farben… das kann lästig sein - Bildaufbau:
in ms (Millisekunden) angegeben. je Kleiner desto besser! Es gibt an, wie schnell ein Pixel von schwarz auf weiß und wieder zurück schalten kann (so in etwa) – bei TFTs mit 25ms sollte man bei Mausbewegungen, Fensterverschieben, Videos und Spielen eigentlich keine Schlieren mehr sehen können… bei langsameren TFTs kann dies durchaus passieren – gerade bei bestimmten Farben und Kontrasten zieht die Maus dann eine leichte Spur oder Action-Spiele/Filme wirken etwas unscharf – was aber nicht in jedem Fall stören muss – TESTEN!
Das Bild auf meinem TFT ist total unscharf – irgendwie verwaschen. Wie kommt das?
- Auflösung:
TFT Bildschirme arbeiten nach folgendem Prinzip (stark vereinfacht): Jeder Bildpunkt (Pixel) wird durch einen eigenen Transistor dargestellt. Wenn also links oben ein weißer Pixel erscheinen soll, dann fängt der Transistor links oben an das Licht durchscheinen zu lassen. Wenn nicht, dann schaltet er dunkel.
Dieses Prinzip führt natürlich nur dann zu einem perfekten Bild, wenn der Computer auch genau die Auflösung anzeigt, für die das Display gebaut ist. Bei einem 15″ TFT ist dies normalerweise 1024×768 und bei einem 17″, 17,4″ und 18″ sind es 1280×1024 Pixel. Stellt man diese Auflösung im Betriebssystem ein, so muss das Bild gestochen Scharf erscheinen.Stellt man aber eine geringere Auflösung ein (also z.B. 800×600) so müssen für einen Bildpunkt mehrere Transistoren schalten. Dummerweise aber nicht genau doppelt soviel … Teilt mal 1024 oder 1280 durch 800… Da es aber keine halben Transistoren gibt versucht die Elektronik dies durch die Darstellung von Graustufen (Farbabstufungen) zu kompensieren. Dies sieht allerdings eher grausam aus. Für Spiele mag das völlig in Ordnung sein (große Flächen, viel Bewegung), aber für Office-Arbeiten braucht man klare Schriften und Linien. Also einfach die Auflösung im Betriebssystem an den TFT anpassen.
Windows sagt mir, ich könne mein TFT nur mit 60 Hz ansteuern. Ich möchte aber Augenschonende 100 Hz haben!
- Wiederholfrequenz
Der Bildaufbau bei einem TFT funktioniert ganz anders als bei einem Röhrenmonitor (CRT).
Bei einem CRT wird das Bild durch einen Elektronenstrahl blitzschnell Punkt für Punkt aufgebaut (von oben nach unten von links nach rechts). Je schneller das passiert, desto weniger flimmert es.Ganz anders ein TFT. Hier wird jedes Pixel digital direkt angesteuert. Es leuchtet oder es leuchtet nicht. Wenn es leuchtet, dann leuchtet es so lange, bis es den Befehl bekommt nicht mehr zu leuchten. Ein Bild wird also theoretisch gar nicht mehr komplett aufgebaut sondern nur die Stellen die sich ändern sollen werden umgeschaltet (ok, in der Praxis ist es etwas anders aber das Prinzip stimmt schon). Die 60 Hz sind eigentlich nur eine ‘Verlegenheits’-Angabe. Digital angesteuert gibt es so etwas wie ‘Hz’ für den Bildschirmaufbau eigentlich gar nicht mehr notwendigerweise. In jedem Fall reichen sie aber vollkommen aus. Selbst bei 30 Hz würde nix flimmern wink …
Auch wenn das Display analog angesteuert wird reichen die 60 Hz. Allerdings ist es dann auch häufig möglich eine höhere Frequenz einzustellen. Viele TFT-Displays können auch höhere Frequenzen in saubere digitale Bilder verwandeln. Am Flimmerfreien Bild ändert das aber nichts. Es ist angeraten immer die Hz-Zahl einzustellen, die für das Display für die gewünschte Auflösung gedacht ist. Und in den meisten Fällen ist dies durchgängig 60 Hz.
0 Kommentare zu “Kleine TFT-FAQ”