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iPod: iTunes als Musikzentrale

Musik braucht viel Platz! Auf einer Musik-CD befinden sich normalerweise so ca. 500 bis 700 MB Daten. Wenn man jetzt mal von 200 CDs ausgeht kommt man da auf gut 100 bis 140 Gigabyte! Kompression steht also auf dem Plan. Außerdem sind auf einer CD im Schnitt 10 Songs. So kommt man also auf ca. 2000 Songs – eher mehr! Mit einer Verzeichnisstruktur zum ordnen kommt man hier nicht weiter.
Die Lösung bietet Apple mit “iTunes”

Musik schrumpfen

Zuerst müssen natürlich alle Songs von allen CD (und Schallplatten) in den Computer kommen. Wie schon gesagt würde man dafür extrem viel Platz benötigen. Eine Kompression ist also notwendig
Passende Formate gibt es genug: MP3, OGG, WMA, AAC, ….
Da ich hier ja über Lösungen mit/um den iPod rede bieten sich natürlich die Formate an, die das Gerät auch abspielen kann: MP3, AAC, Apple Lossless

MP3 und AAC setzen auf Datenreduktion. Die Routinen, die Musik in diese Formate konvertieren, versuchen also Informationen wegzulassen, die man ohnehin nicht wahrnehmen/hören würde. Als Beispiel wird gerne das Knistern einer Chipstüte genannt, das während des Höhepunktes eines Konzertes stattfindet – man hört es schlicht nicht, die Informationen sind in der Aufnahme aber trotzdem vorhanden.
Mit diesem Trick bekommt man einen Song auf ca. 1/10tel geschrumpft. Ein normaler Song auf einer CD hat ca. 10 MB/Minute. Als MP3 also nur noch ca. 1 MB/Minute. Durch diesen Trick kann es natürlich passieren, dass sich die Musik “unecht” anhört oder gar digitale “knackser” auftreten. Man sollte es also nicht zu weit treiben mit der Reduktion. Eine gute Qualität erreicht man bei ca. 128 kbit/s. Hier konnte ich in einem Blindtest kaum noch eine Aufnahme vom CD-Original unterscheiden. Die letzten Aussreißer waren bei 160 kbit/s auch eliminiert. Im bewussten 1:1-Vergleich, über eine gute Anlage mit sehr guten Kopfhörern, kann man in manchen Fällen noch das MP3 heraushören. Spätestens bei 192 kbit/s sollte das Problem aber auch weg sein. Wer noch besser und bewusster seine Musik hört, der sollte auf MP3 oder AAC verzichten smile

Apple Lossless verzichtet auf Datenreduktion. Hier wird ausschließlich komprimiert. Das führt natürlich zu absolut unverfälschtem Klang (es wird nichts weggelassen) aber auch zu größeren Dateien als bei MP3! Ein Song kann so auf ca. die Hälfte des Originals reduziert werden. Mehr ist nicht drin. Qualität hat seinen Preis und man sollte abwägen, ob man es wirklich benötigt. Sinn macht es u.U. für Klassisches Material (Opern, Konzerte, …) wo extrem große Dynmik vorhanden ist (alles von ganz leise bis sehr laut) – denn dann hat MP3 leichte Schwächen die man, zumindest über sehr gute Anlagen und über Kopfhörer, hören kann.

Warum iTunes?

Dazu möchte ich einfach kurz auflisten, was mir durch den Kopf geht:
+ aufgeräumte und schicke Oberfläche
+ “Finden statt Suchen”. Ein Song aus Tausenden ist in Sekunden gefunden
+ Coverbilder, Interpret, Songname, Komponist, … viele Daten werden in den MP3s hinterlegt (getagged). Mit iTunes kann man diese Daten einfach bearbeiten und Songs nach diesen Informationen wiederfinden
+ ein Programm für den kompletten Ablauf: vom einlesen/umwandeln einer CD, laden der Informationen der CD aus dem Internet, spielen der Songs, erstellen von Playlisten (und was für welche!), bewerten von Songs, brennen eigener Compilation-CDs, …
+ perfekte integration des iPod! Und da hier meine Lösungen mit/um den iPod schildere ist dieser Punkt natürlich sehr wichtig. Hierauf werde ich in den nächsten Artikeln eingehen.

iTunes speichert die Songs einer CD (z.B. als MP3) auf der Festplatte ab. Dabei kümmert sich iTunes ganz allein um die Verzeichnisstruktur. Nun gibt es die Freunde von Verzeichnissen, die gerne selber für Ordnung suchen. Ich kann dazu nur sagen: wenn man 3000 bis 5000 Songs auf der Platte verwalten möchte, dann geht das viel besser, wenn man die Verzeichnisse mal komplett vergisst! Eine Datenbank kann es besser und schnell und ist flexibler. So kann ich mit iTunes schnell eine Liste aller Interpreten haben… oder aller Alben… oder aller Musikstile die ich nutze (nicht mehr!)… oder ich sortiere meine ganze Sammlung nach Komponist oder nach meiner Wertung (die guten Stücke zuerst) etc. … So, nun macht mir das mal mit einer eigenen Ordnerstruktur nach

Erst die Arbeit…

CD Turm

Fangen wir also an. Ein genauer Blick ins Wohnzimmer zeigt mir nicht nur den CD-Ständer der von CDs fast überquillt sondern auch Regale und Schubladen, auf und in denen sich CD-Sampler, Singles und andere Scheiben verstecken. Im Büro schließlich finde ich noch ein paar alte Schallplatten (diese großen, schweren, schwarzen Scheiben von Früher)

Also erstmal einen Computer vorbereiten:
Erstmal Platz auf der Festplatte machen. Nehmen wir mal an, Du wählst das MP3-Format. Dann musst Du mit 4-6 MB pro Song rechnen. Auf jeder CD sind im Schnitt 15 Songs. Hast Du also 200 CDs kommst Du auf 3000 Songs (oder mehr). Das wären dann also etwa 12 bis 18 Gigabyte. Ich empfehle also etwa 20 GB Platz zu schaffen (mehr schadet nicht).
Als nächstes brauchen wir iTunes. Also schnell auf die Apple Homepage (www.apple.de) und die kostenlose Software runtergeladen und installiert.
Jetzt sollte man einmal durch die Einstellungen gehen und die gewünschten Grundeinstellungen vornehmen. Z.B. einstellen, in welchem Format und welcher Qualität man eine CD konvertieren möchte und das Verzeichnis, in dem iTunes die Songs ablegen soll.

Jetzt kann es losgehen. Ich habe mir immer einen Stapel CDs geschnappt und Abend für Abend ein paar davon konvertieren lassen. Mit iTunes geht das so:
CD einlegen
Oben rechts den Knopf zum einlesen drücken
fertig

iTunes fragt die CDDB im Internet ab um für das eingelegte Album die Songtitel, Erscheinungsdatum, Interpret, etc. herunter zu laden. In den meisten Fällen klappt das auch. Man sollte aber noch mal querlesen, ob die Daten “sauber” sind. Häufig sind die Schreibweisen nicht ganz richtig oder das Genre (Musikrichtung) entspricht nicht den eigenen Vorstellungen. In so einem Fall einfach alle Songs markieren (STRG+A), die Information aufrufen (STRG+I oder rechte Maustaste) und die gewünschte Musikrichtung eintragen (aus den Vorgaben wählen oder was eigenes eintippen)
Man sollte sich hierbei einigermaßen Mühe geben! Denn diese Arbeit zahlt sich später aus – versprochen!

Während iTunes eine CD einliest habe ich die Zeit genutzt und das Cover eingescannt. Man kann zwar auch Cover von Amazon runterladen, aber die Qualität war mir nicht gut genug. Ich habe einfach das Booklet auf den Scanner gelegt und mir einen Batch für Paint-Shop-Pro angelegt.

Mein Tipp: Scannen mit 300 DPI, dann “Rauschen entfernen mit Kantenschutz”, dann Bildgröße reduzieren auf 50%, schließlich scharfzeichnen und als JPG abspeichern.

Noch ein Tipp: in iTunes die Bibliothek nach “Hinzugefügt” sortieren lassen (neueste oben). Nach dem Import einer CD (wenn man diese auswirft) landet man ganz oben in der Bibliothek. Jetzt kann man schnell die Songs des Albums markieren und das gescannte Cover per Drag&Drop in das Cover-Feld ziehen und so zuordnen.

Wenn man noch alte MP3 rumfliegen hat oder seine alte Schallplattensammlung digitalisieren möchte – auch kein Problem! Man kann einzelne Sounddateien (MP3, WAV, ganz egal) zur iTunes-Bibliothek hinzufügen (über das Dateimenü – entweder einzelne Datei oder ganzen Ordner importieren). Einmal in iTunes importiert kann man aus WAV-Dateien der alten Schallplatte einfach MP3s machen (rechte Maustaste auf der WAV-Datei)

Nach einigen Tagen waren so alle CDs meiner Sammlung auf den PC übertragen.

Stufe 1 abgeschlossen

Ich habe nun knapp 18 GB Musikdateien (über 3000 Songs) auf der Festplatte. Dabei habe ich jetzt Stücke gefunden, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie habe smile
Endlich eine wirklich komplette Übersicht über meinen Musikbestand – auf Knopfdruck sehe ich alle Stücke eines Interpreten, egal auf welchem Album diese verstreut sind.
Ruhige Musik gefällig? Kein Problem: ein klick auf die gewünschte Musikrichtung und schon tauchen alle passenden Songs auf.
Playlisten können einfach manuell angelegt werden. Oder – und das zeichnet iTunes auch aus – dynamisch ermittelt werden! Mach doch mal eine Liste der 50 meistgespielten Songs… oder der Songs, die ich lange nicht mehr gehört habe… oder der Songs, die ich als besonders gut bewertet habe und Blues sind… etc.
Eine Playliste kann mit Knopfdruck auf CD oder DVD gebrannt werden (entweder als Musik- oder als MP3-CD). So hat meine Frau z.B. über 40 Songs in eine Liste gezogen und wollte diese brennen (für den Firmenwagen). Automatisch verlangt iTunes dann 3 CDs und verteilt die songs auf diese Scheiben. Einfacher geht es nicht.

Es steckt viel in iTunes obwohl – oder gerade weil – es so “simpel” ist.

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